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Looks der Oscars 2024: Die Tops und Flops der Redaktion

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Looks der Oscars 2024: Die Tops und Flops der Redaktion

In Los Angeles wurden gestern zum 96. Mal die Oscars verliehen. Welche Stars überzeugten mit ihrem Look, welche griffen daneben? Wir verraten euch die Tops und Flops der Redaktion.

Stv. Chefredaktorin und Textchefin Lifestyle Leandra Nef

Top: Chang Li Hua und Yi Yan Fuei

Sie trugen vielleicht nicht die Kleider des Abends (Carey Mulligan und Zendaya waren näher dran), aber sie legten mit Sicherheit den Red-Carpet-Auftritt des Abends hin: Chang Li Hua (86) und Yi Yan Fuei (96), die Grossmütter des amerikanisch-taiwanesischen Regisseurs Sean Wang und Stars seines Kurzfilms «Năi Nai & Wài Pó» in massgeschneiderten Rodarte-Looks: einem mit roten Blumen gemusterten schwarzen Anzug einerseits, einem roten Anzug mit Bambusprint andererseits. Ach, und sie sollen «Grannies coming through!» geschrien haben, als sie in ihren Rollstühlen über den roten Teppich geschoben wurden. Ganz grosses Kino.

Flop: Andrea Riseborough

Dass die Kombi aus (den eigentlich ziemlich heissen Farben) Rot und Schwarz auch waaahnsinnig bieder aussehen kann, beweist Andrea Riseborough in ihrem Kleid aus der kommenden Fall/Winter-Kollektion von Loewe. Auf dem Laufsteg in Paris vor ein paar Tagen als Sidekick zur viralen Spargel-Tasche präsentiert, hätte die Robe definitiv auch auf dem roten Teppich keine Hauptrolle bekommen sollen. Riseborough sieht mit Karomuster, Rollkragen und viel zu strenger Frisur beinahe älter aus als Chang Li Hua und Yi Yan Fuei.

Editor-at-Large Jacqueline Krause-Blouin

Top: Sandra Hüller

Gerade als ich Eva Longoria (ich bin sonst kein Fan ihrer Looks!) für ihre schlichte Eleganz in Tamara Ralph loben wollte, kam Sandra Hüller um die Ecke und machte es einfach noch eine Ecke besser. Hüller, die ja ungerechterweise nicht den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann, sah in ihrer massgeschneiderten Schiaparelli-Robe absolut umwerfend aus. Daniel Roseberry macht sowieso sehr, sehr viel richtig und Hüller hat seit ihrem Karrieresprung in diesem Jahr auch eine tolle Stylistin namens Jordan Johnson Chung. Ich sage nur: Schwarzer Samt, Sanduhr-Silhouette, surrealistische Schleife, eine Vorhängeschloss-Brosche aus Diamanten, dazu ein Collier von Cartier. Ihr edgy Lidstrich und der sleeke Pferdeschwanz runden den Look ab – so sieht Old Hollywood modern interpretiert aus. Die Frage ist einzig, ob ihr Sitznachbar auch Fan des Looks war.

Flop: Billie Eilish

Eins vorweg: Ich liebe Billie Eilish. Nicht nur ihre Musik, sondern auch ihren Style. Aber dieser Look hat mich enttäuscht. Das Outfit ist zwar cool, obwohl es mich an eine englische Omi in der Strumpfabteilung bei Harrods erinnert, aber jetzt kommt es: doch nicht für die Oscarverleihung! Ich verstehe auch den Appeal von weissen Socken in Mary Janes, aber – auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – doch nicht bei der Oscarverleihung! Ausserdem ist die Rocklänge schwierig. Ausreden lasse ich übrigens nicht gelten, denn spätestens seit Eilishs Oscar-de-la-Renta-Auftritt an der Met-Gala 2021 wissen wir, dass die Musikerin durchaus den grossen Glamour-Auftritt draufhätte. Sie ist natürlich trotzdem die coolste Socke auf dem Teppich.

Praktikantin Lena Madonna

Top: Carey Mulligan

Wow, wow, WOW! Während mir dieses Jahr sonst nicht viele Kleider von den Oscars in Erinnerung bleiben, lässt mich Carey Mulligans Balenciaga-Kleid nicht los: Dabei handelt es sich um die Rekreation eines Balenciaga-Designs von 1951. Ohne Träger und mit einer weissen Tüllschleppe, die ein bisschen aussieht wie eine kopfüberstehende Blume, schafft es eine Silhouette, die klassisch und modern zugleich ist. Es schmiegt sich in einer warmen Umarmung um die Schauspielerin, die als beste Hauptdarstellerin nominiert war. «Ich glaube, das ist mein liebstes Kleid, das ich je getragen habe», sagte sie selbst. Und ich stimme ihr ohne Zögern zu.

Flop: Ariana Grande 

Es tut mir leid, Ariana, aber als ich dein Kleid von Giambattista Valli Haute Couture gesehen habe, dachte ich als allererstes an ein grosses Marshmallow. So viele Schichten an Zuckerwattenrosa, aufeinandergestapelt, übereinander lappend und dann noch eine schwerfällige Schleppe. Die Ohrringe und Schuhe im gleichen Farbton sind zwar süss, aber in Kombination mit der Frisur (mit den Locken, die sich irgendwie einsam kringeln), verhelfen sie dem Look keinen Platz in meinem Herz. Leah Lewis in Lever Couture erinnerte zwar ebenfalls an ein Marshmallow – nur in schöner, eleganter und fliessender. Nächstes Jahr wieder, Ariana?

 

Redaktorin Sandra Brun

Top: Lupita Nyong’o 

Funkelnd, federgeschmückt und tief ausgeschnitten zugleich: Lupita Nyong’os puderblaues Armani-Privé-Kleid vereint so einiges, was auch hätte too much sein können. Doch das Kleid ist so perfekt auf ihren Körper geschneidert und sie trägt es so nonchalant, dass Lupita damit schlicht die anderen Outfits auf dem roten Teppich überstrahlte. Und dass sie damit ihrem fantastischen Prada-Kleid Hommage zollte, mit dem sie vor zehn Jahren (wo ist die Zeit bloss hin?)  den Oscar für ihre Rolle in «12 Years A Slave» gewann, macht mich als sentimentale Nostalgikerin natürlich umso mehr zum Fan.

Flop: Emily Blunt

In der Luft schwebende Träger? Kann man machen (siehe Florence Pugh in der cooleren Version dieses Looks). Funkelkleid? Natürlich auch (siehe Lupitas Version oben). Aber was soll dieser Edelstein-Slip-Outline auf Emily Blunts Schiaparelli-Kleid, der mehr nach überdimensionaler, merkwürdig platzierter Laufmasche aussieht als nach stylishem (oder, wie ich vermute, die Idee war: sexy) Effekt? Und leider – wie eine X-Userin absolut treffend formulierte – an «Men’s Tightie Whities Underwear» erinnert. Jup, Opas weisse Slips. Da bin ich fix raus. Den Look rettet dann auch ihr Messy Bun (süsse Idee, aber zu viele fliegende Babyhaare für meinen Geschmack) und ihr farblich perfekt aufs Kleid abgestimmter Mann John Krasinski nicht mehr.

Social Media Editor Vanessa Vodermayer

Top: Kirsten Dunst

Kirsten Dunsts massgeschneidertes Gucci-Dress ist schlicht. Für manche zu schlicht. Für mich genau richtig. Es ist das Gegenteil von festlicher Opulenz, nichts daran schreit verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Weder die Form noch der Stoff. Das bodenlange Kleid in Weiss reduziert sich auf dezente Details wie den Spaghettidünnen Trägern oder den harten, rechtwinkligen Cuts an den Seiten. Ein Look, der nicht bloss für einen Abend (was für eine Verschwendung?!) gedacht ist, sondern für allerlei Anlässe. Sommerabend, Dinner-Party, mit einem Schleier gepaart, sogar für eine Hochzeit. Love it!

Flop: Dwayne Johnson

Etwas, was ich bis heute nicht verstehe, sind Männer in zu engen Hosen. Also modisch gesehen. In meiner unbelegten Theorie zwängen sich primär aufgepumpte Gym-Selfie-Typen in eine Nummer kleiner, um dadurch ihre definierten Beine zu betonen. Dieser Versuch – Dwayne Johnson liefert den jüngsten Beweis – gelingt zwar, scheitert aber in Sachen Optik. Und The Rocks Metallic-Silber-Anzug von Dolce & Gabbana ist erst der Anfang meiner Nörgelei: Was soll die Kombi mit den brauen Veloursschuhen, der brusttiefe V-Ausschnitt und der unpassende Schmuck? Ich bin überfragt.

Co-Leiterin Digital Vanja Kadic

Top: Zendaya

Glamour, Eleganz und die richtige Menge an Glitzer: Zendaya lieferte mit ihrem Statement-Kleid von Giorgio Armani Privé genau das, was ich von einem Oscar-Look erwarte. An ihrem Seidendress mit den aufgestickten Palmen, die mir einen richtig guten Retro-Touch vermitteln (man denke an 80er-Jahre-Urlaubsfantasien à la «Club Tropicana» oder «Copacabana»), kann ich mich kaum sattsehen. Dazu passt der zeitlose Old-Hollywood-Bob und das sanfte Make-up perfekt. Grande!

Flop: Elsa Pataky

Zu viele Cut-Outs, zu viele Pailetten – irgendwie ist an Elsa Patakys Kleid für meinen Geschmack alles ein bisschen too much. Vor allem aber finde ich ihn unpassend für die Veranstaltung: Beim Dress der Schauspielerin muss ich eher an einen schummrigen, klebrigen Nachtklub in Miami und Cocktails mit bunten Schirmchen denken, als an die Oscarverleihung. Das dicke Collier und die Smokey Eyes helfen leider irgendwie auch nicht.

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