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Nachhaltigkeit: Was bedeutet Netto-Null?

Zeitgeist

Nachhaltigkeit: Was bedeutet Netto-Null?

Netto-Null ist für viele ein bekannter Begriff. Doch was genau steckt hinter dem Ziel, das von zahlreichen Staaten verfolgt wird? Unsere Redaktorin Stephanie Hess klärt auf.

Unsere Zukunft ist eine Zahl: Netto- Null. Kann man sich gut merken, nur: Was soll man sich darunter vorstellen? Im Grunde beschreibt Netto-Null einen Ausstiegsplan. Zur Erinnerung: Bis 2050 müssen wir klimaneutral werden, also unter dem Strich null Treibhausgase erzeugen, um den Klimawandel zu verhindern. So schnell lässt sich ein System aber nicht ändern: dass wir mit Öl und Kohle heizen, Benzin- und Dieselautos fahren, fliegen, Rindfleisch essen.

Und dass wir insbesondere Strom aus Erdöl, Erdgas und Kohle erzeugen, wodurch laut Internationaler Energieagentur (IEA) 75 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht werden. Schweizer Strom stammt zwar aus anderen Quellen, dennoch ist fossile Energie auch hierzulande allgegenwärtig: Sie steckt in unseren Kleidern, Computern, Autos, Kunststoffprodukten – hergestellt in aller Welt.

Massnahmen allein reichen nicht

Das Ziel ist klar: Wir dürfen sehr bald kein Erdöl, Erdgas und keine Kohle mehr verwenden. Weder für die Stromherstellung noch zum Heizen oder um motorisierte Vehikel anzutreiben. Diese Massnahmen allein reichen aber bereits nicht mehr aus, um die Erwärmung zu bremsen. Zeitgleich müssen wir Gase zurückgewinnen und in der Erdkruste einlagern und massiv viele neue Bäume pflanzen, die binden nämlich CO2. Viel weniger Treibhausgase ausstossen und den möglichst kleinen verbleibenden Rest der Luft entziehen: Bei dieser Rechnung muss unter dem Strich die besagte Netto-Null entstehen.

Sie zu erreichen, dazu haben sich jüngst viele Länder verpflichtet. 70 Prozent der CO2-Emissionen seien damit abgedeckt, sagt die IEA. Das klingt fast schon hoffnungsvoll. Dennoch erinnert der neue Climate Change Performance Index: Das sind nur Versprechen, die bisher nicht mit ausreichend starken Strategien untermauert wurden. Sinnbildlich sind die ersten drei Ränge dieses Index darüber, welches Land am meisten gegen den Klimawandel tut, leer geblieben.

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Stephanie Hess (36) ist annabelle- Redaktorin. Ihr Buch «Ökologisch! Fakten, Wissen, Tipps – nachhaltiger konsumieren in der Schweiz» ist in der Beobachter-Edition erschienen.

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Sandra

Danke für den Text, der es kurz und knackig auf den Punkt bringt. Ich starte meine Challenge – 1 Jahr kein neues Kleidungsstück kaufen (ausser second-hand:)