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Hatun Buddenbrook: Die Minimalistin

annabelle x Miele Swap

Hatun Buddenbrook: Die Minimalistin

Reduktion ist für Hatun Buddenbrook eine Lebensphilosophie. Die Anwältin und Kreativunternehmerin erzählt, was Ordnunghalten mit Nachhaltigkeit zu tun hat und warum sie Einkäufe jeweils erstmal stehen lässt.

annabelle: Hatun Buddenbrook, wie beschreibst du deinen Kleidungsstil?
Hatun Buddenbrook: Freund:innen sa­gen, er sei unkonventionell und sprung­haft. Ich glaube, sie haben Recht.

Welchen Modetrend aus der Vergan­genheit würdest du gern wieder auf­leben lassen?
Ich freue mich eigentlich über fast je­den Trend aus der Vergangenheit. Ausser über Hotpants und supertiefe Low­-rise-­Hosen, die nur knapp die Scham bedecken. Die sollten aus dem historischen Modefundus dieser Welt verschwinden.

Welche Moderegel brichst du regel­mässig?
Ich kenne keine Moderegeln. Ich ver­suche anzuziehen, was mir gefällt. Das ist nicht immer einfach, manchmal fehlt mir der Mut, ich zweifle und frage mich: Kann ich wirklich so aus der Tür? Ich wäre gern mutiger.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in deinem Alltag?
Eine grosse. Ich lebe minimalistisch und sehr ordentlich. Ordnung ist für mich das Fundament der Nachhaltig­keit, weil sie einen achtsamen Konsum ermöglicht. Es mag wie Koketterie klingen, aber es ist wahr, wenn ich sage, dass ich zum Beispiel die unge­fähre Anzahl Büroklammern kenne, die ich besitze. Ich kaufe nicht einfach neue Büroklammern, ich weiss, wie viele ich noch habe, und versuche, auch kleine Dinge möglichst lange zu be­wahren. Eine herumliegende Büro­klammer lege ich zurück an ihren Platz, schmeisse sie nicht einfach in irgend­eine Schublade oder in den Abfall.

Wie stellst du sicher, dass deine Gar­derobe möglichst nachhaltig ist?
Ich achte auf eine transparente und möglichst lokale Wertschöpfungs­kette. Nur wenn die gegeben ist, kann die Frage der Nachhaltigkeit über­haupt erst gestellt und im besten Fall verifiziert werden. Ohne transparente Wertschöpfung können Marken viel behaupten – und vieles ist leider auch Greenwashing. Ich versuche also zu verstehen, wo etwas produziert wurde. Und auch, woher die Rohstoffe für ein Produkt stammen; der Hinweis «made in Land X» hilft da wenig, der sagt nichts über die Herkunft der Rohma­terialien aus. Ich gebe mein Bestes, möglichst umsichtig und informiert einzukaufen, aber es gelingt mir nicht immer. Manchmal fehlt mir schlicht die Zeit.

Ein Tipp gegen Schrankleichen?
Oft wird in einer Art geistiger Umnach­tung eingekauft. Für mich hat es sich bewährt, jeden Einkauf erst einmal ste­hen zu lassen. Nach einigen Tagen merkt man, ob man den Inhalt tatsäch­lich will oder braucht, und könnte ihn gegebenenfalls noch zurückbringen.

Welche Stücke kaufst du am ehesten secondhand?
Mäntel. Als Frau hat man da eine be­sonders grosse Auswahl, weil man sich auch bei den Männern bedienen kann und so coole Oversize­-Looks findet. Zudem sind Secondhand­-Mäntel meist in sehr gutem Zustand.

Welches ist das seltsamste Kleidungs­stück, das du besitzt?
Ein roter Turban. Leider ist er aus Poly­ester, also nichts Hochwertiges, aber er hat was.

Wenn du einen Tag lang den Dresscode für die ganze Welt festlegen könntest, wie würde der aussehen?
Ich würde darauf bestehen, dass sich alle Menschen in ihrer Lieblingsfarbe kleiden. Vielleicht würde man sich dann von der Farbwahl einer Person angezogen fühlen, unbewusst immer wieder zu einer bestimmten Farbe fin­den oder einer anderen aus dem Weg gehen. Das wäre eine schöne Welt. Ich würde Rosa tragen.

annabelle x Miele Swap

Am 25. Mai 2024 von 14 bis 18 Uhr findet der annabelle x Miele Swap im Kaufleuten in Zürich statt. Alle Infos zu den Annahmetagen, zum Ablauf sowie zum Event findest du hier.

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