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Altkleider: Bye-Bye Musthaves

Stil

Altkleider: Bye-Bye Musthaves

  • Text: Helene Aecherli, Flurina DecasperFoto: Marc Borthwick

Alles dreht sich um neuste Trends. Doch was passiert eigentlich mit den alten Kleidern?

Bei Manor ermöglicht ein rollierendes Rabattsystem, dass während des knapp zweimonatigen Ausverkaufs der Rabatt auf die Kleider immer weiter erhöht wird. So werden die Produkte restlos im Geschäft verkauft und weitere Entsorgungen überflüssig.

Bei Charles Vögele
werden die Kleider so lange reduziert, bis fast nichts mehr zurückbleibt. Da die Ware aber nicht älter als ein Jahr sein soll, kommt der Rest in eines der Vögele-Outlets im In- und Ausland.

Bei der Designerin Nina van Rooijen bleiben jeweils nur sehr wenige Teile im Lager zurück. Diese wandern dann ins Änderungsatelier einer Freundin, wo sie weiterhin verkauft werden. Was dann noch übrig bleibt, verschenkt die Designerin an Bekannte.


Schweizerinnen und Schweizer benötigen pro Jahr etwa 10 Kilogramm Kleider. Was nicht mehr gebraucht wird …


… kommt ins Brockenhaus.

2009 gingen 750 Tonnen Kleider beim Heilsarmee-Brocki ein. Davon wurden 1.3 Millionen Kleidungsstücke in der Deutsch- und Westschweiz verkauft.

… landet im Müll.

Textilien machen 3 Prozent des Hauskehrichts aus. Das sind jährlich rund 6 Kilogramm pro Person. Dabei handelt es sich aber vor allem um Artikel wie Spannteppiche oder Putzlappen.

… wird verschenkt.

Die Nichte ist ein paar Jahre jünger als die eigene Tochter, oder die Bekannte kann sich nur selten neue Kleider leisten? Da bietet es sich an, Sachen, die man nicht mehr will, zu verschenken. Hauptsache, jemand anderes kann sich noch eine Weile an den Stücken erfreuen!

… wird Texaid geschenkt.
Über 20 000 Tonnen gebrauchte Kleider, Haushalttextilien und Schuhe landen jährlich in Texaid-Containern und -Säcken. Sie werden in wirtschaft lich schwachen Ländern sehr günstig verkauft. Etwa 55 Prozent der Textilien sind weiterhin tragbar, aus 15 Prozent entstehen Industrieputzlappen, 20 Prozent ist Recyclingmaterial und wird neu aufbereitet, der Rest muss kostenpflichtig entsorgt werden. Der Erlös, 2009 waren es 2.73 Millionen Franken, fliesst in Hilfswerke wie das Rote Kreuz.