
Copenhagen Fashion Week 2025: 5 Dinge, die uns aufgefallen sind
Von Romantik über Headscarfs bis zu afrikanischem Handwerk: Fünf Entdeckungen von Creative Director Nathalie De Geyter an der Copenhagen Fashion Week.
- Von: Nathalie De Geyter
- Bilder: Mode Suisse, Alexander Palacois; Collage: annabelle
Kitschig? Romantisch!
Geht es nach den dänischen Modemarken, wird der nächste Sommer romantisch – mit luftigen Kleidern in Weiss und zarten, ausgewaschenen Mustern.
Caro Editions, Nicklas Skovgaard, Rave Review und Cecilie Bahnsen, die mit Feuerwerk ihre 10-Jahres-Jubiläumskollektion präsentierte, zeigten die schönsten Versionen dieser Sommerträume. Looks, die Lust auf nordische Midsommar-Idylle machen!
Funktionale Geradlinigkeit
Dänische Modemarken sind bekannt für verspielte Mode – Rüschen, Prints, Farben. In dieser Saison war jedoch auch ein klarer, reduzierter Stil zu sehen. Labels wie Birrot, Freya Dalsjø oder Aiayu präsentierten funktionale Kollektionen mit klaren Schnitten in gedeckten Farben.
Ein spannender Kontrast zum sonst so farbenfrohen Image der Stadt. Besonders Birrot, gegründet von den südkoreanischen Designerinnen Min Kim und Sey Hong, steht für die neue dänische Geradlinigkeit.
Wer demnächst in Kopenhagen weilt – ein Besuch im Flagship-Store lohnt sich allemal: Die bequemen und funktionalen Materialien müssen anprobiert werden.
Die Streetstyle-Trends
In kaum einer anderen europäischen Stadt werden Modetrends so gefeiert wie in Kopenhagen. Manchmal wirkt das Strassenbild fast wie ein Instagram-Feed. Wo Pariser:innen Nonchalance und Mailänder:innen Eleganz ausstrahlen, wirken die Kopenhagener:innen verspielt und trendaffin.
Kleine und grosse Trends finden in dieser Stadt ihren Weg auf die Strassen – ganz egal, ob es dem persönlichen Stil entspricht oder nicht: Die Dän:innen haben Mut und probieren sie aus.
Besonders drei Trends sind dabei aufgefallen:
Flipflops – auch bei Regen und frischer Brise.
Tops, Röcke und Kleider mit Spitzenborte.
Seidentücher, die um den Kopf gewickelt werden (weniger als Sonnenschutz, mehr als Styling-Statement natürlich).
Afrikanisches Handwerk
Iamisigo-Gründerin Bubu nennt sich lieber Creator als Designerin. Für ihre Kollektionen reist sie durch ihren Heimatkontinent Afrika, spürt Kunsthandwerker:innen auf und entwickelt gemeinsam mit ihnen Materialien und Produkte.
Ihr Ziel: dem oft vom Verschwinden bedrohten afrikanischen Handwerk wieder eine Plattform zu geben. In ihrer Frühling/Sommer-Kollektion sah man zum Beispiel ungefärbte Baumwollkleider aus Uganda, leuchtend gelbe und blaue Modelle aus nigerianischen Fischernetzen, Perlengewänder aus recyceltem Plastik sowie gewebte Kleider in Teppichstruktur aus tansanischem Sisal oder nigerianischem Raffia.
Bubus Kreativität hat Eindruck hinterlassen: Sie wurde von einer internationalen Jury mit dem Zalando Visionary Award ausgezeichnet.
Face to know: Cecilie Thorsmark
Schon mal überlegt, wann Kopenhagen zur Modemetropole wurde? Spätestens seit Cecilie Thorsmark 2018 die Leitung der Copenhagen Fashion Week übernommen hat, spielt die Stadt in der obersten (Mode-)Liga.
Die Dänin hat das Event nicht nur international sichtbar gemacht, sondern auch zu einer der nachhaltigsten Modewochen der Welt entwickelt. Unter ihrer Führung müssen Labels nämlich verbindliche Umweltstandards erfüllen, bevor sie überhaupt auf den Laufsteg dürfen.
Mittlerweile gilt das Konzept als Vorbild für andere Fashion Weeks. Thorsmark, die an allen Shows präsent ist, sieht man immer fleissig im Gespräch mit Designer:innen, Journalist:innen und Unterstützer:innen. Dabei stets stilbewusst gekleidet (natürlich) in dänischer Mode.