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Digital-Test: Fujifilm Finepix X100

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Digital-Test: Fujifilm Finepix X100

  • Redaktion: Katinka OppeckText: Lisa Feldmann, Lukas Lienhard

Die Digitalkamera Finepix X100 von Fujifilm ist ein wahres Sammelsurium an technischen Feinheiten. Profis wie annabelle-Fotograf Lukas Lienhard macht das sehr viel Spass, Hobbyfotografinnen wie Chefredaktorin Lisa Feldmann sind damit aber schnell mal überfordert.

Lisa Feldmanns Testbericht:

Zunächst einmal sieht die neue Kamera von Fujifilm so schön aus, dass ich gar nicht anders kann: Der Reflex, den ich während Dutzenden Handtaschenkäufen perfektioniert habe, setzt sofort ein – haben wollen! Die Finepix X100 sieht aus wie eine alte Leica, so eine, wie mein Papa hatte und später ich, bis ich sie dann verloren habe. Mit dem Sucher da, wo er früher war, dem ledernen Gehäuse und einem matten Chrom-Finish. Macht doch gleich einen ganz anderen Eindruck, wenn man die in den Ferien am Pool von Freunden zückt, während alle um einen herum nur Mini-Digis in Pink oder Smartphones dabeihaben, um ihre tägliche Ration Facebook-Beweisbilder zu schiessen, («Just chilling in Panarea», «Us – Having Fun»).

Ich dagegen mache Bilder wie Betty Draper in «Mad Men»: ausgewählt, nur dann, wenn es wirklich lohnt. Was aber auch daran liegen mag, dass ich selbst nach stundenlanger Lektüre der Gebrauchsanleitung noch nicht so genau weiss, wies geht. Denn diese Kamera ist leider nichts für schicke Damen, eher für Profis, die den 12.3-Megapixel-Sensor und die 35-Millimeter-Equivalent-Linse zu schätzen wissen. Bei mir entstanden immerhin einige Erinnerungsfotos, die wir jetzt in exzellenter Qualtiät an Hauswänden plakatieren könnten, und zwei sehr hübsche Videos in HD-Qualität. Will sagen: Achtung! Diese Kamera ist eine Mogelpackung! Sie tut nur so altmodisch und verschlafen-elegant, in Wahrheit ist sie ein Wizzard!


Lukas Lienhards Testbericht:

Die neue Finepix X100 scheint auf den ersten Blick genau das zu sein, was sich ein Fotograf für die Westentasche wünscht: eine kompakte, schöne, einfache Kamera mit gewohnter Bedienung und einer lichtstarken Festbrennweite. Schnell eingesteckt und eine würdige Alternative zur grossen Spiegelreflex. Das Design besticht. So sollte eine Kamera aussehen, es grüssen die 70er-Jahre. Das Gehäuse ist aus Metall, für meinen Geschmack jedoch von der Haptik her immer noch zu leicht, es erinnert immer noch an Kunststoff.

Technisch erfreut die Kamera als Erstes mit manuellen Einstellrädern für Belichtung und Blende sowie einem optischen Sucher. Dieser erlaubt dem Fotografen, Bilder aufzunehmen, ohne die ganze Zeit in den Bildschirm schauen zu müssen. Das Nostalgieherz schlägt ein zweites Mal höher. Dazu kommt, dass die Kamera dadurch eindeutig weniger an den Strom muss. Jedoch handelt es sich dabei nicht um einen rein optischen Sucher. Fujifilm hat der X100 einen Hyprid-Sucher spendiert. Die wichtigsten Daten werden am Rand angezeigt. Beim Abdrücken wird das gemachte Bild gleich eingeblendet. Bestimmt ein nützliches Tool, für mich jedoch schon wieder zu technisch. Das könnte weggelassen werden.

Die nächste Komponente, eine der wichtigsten überhaupt, überzeugt dann wieder restlos. Das Objektiv mit einer Brennweite von 35 mm (umgerechnet auf eine Vollformat-Kamera) und Blende 2 macht Spass. Der Bildwinkel entspricht den klassischen Reportagekameras. Durch die weite Öffnung der Blende können wunderschöne Bilder mit geringer Tiefenschärfe entstehen. Und wenns dann auch nicht mehr ganz so sonnig ist: Macht nichts. Die X100 wird auch mit wenig Licht fertig und liefert im hohen ISO-Bereich noch erstaunliche Ergebnisse. Die Auflösung des Sensors ist meines Erachtens perfekt. 12.3 Megapixel reichen aus. Mehr ist bei solch kleinen Kameras unnötig.

Beim Fotografieren erfreute mich die Kamera dann durch eine recht schnelle Auslösezeit, was für Schnappschüsse essenziell sein kann. Das Handling ist gut. Die wichtigsten Werte sind schnell über die Räder am Gehäuse gewählt. Für mich hätte man bei den Funktionen noch einiges weglassen und bei der Materialität noch eins draufschlagen können. Dann wäre der Traum von der perfekten Kleinen für unterwegs schon beinahe wahr geworden.  




Die Finepix X100 von Fujifilm ist im Fachhandel oder auf Digifuchs.ch erhältlich und kostet 1275 Franken.
Weitere Informationen finden Sie unter www.finepix-x100.com.