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Überraschender Rücktritt: Designerin Virginie Viard verlässt Chanel

Fashion

Überraschender Rücktritt: Designerin Virginie Viard verlässt Chanel

Ihr plötzlicher Rücktritt versetzt die Modewelt in Aufregung: Nach 30 Jahren verlässt Karl Lagerfelds Nachfolgerin Virginie Viard Chanel.

Diese Nachricht überraschte die Modewelt: Nach 30 Jahren im Hause Chanel tritt Virginie Viard unerwartet als Designerin zurück. Dies bestätigte das Luxushaus letzte Nacht in einem Statement gegenüber Vogue Business.

«Chanel bestätigt das Ausscheiden von Virginie Viard nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit von fünf Jahren als künstlerische Leiterin der Modekollektionen – in denen sie die Standards des Hauses erneuern konnte, während sie das kreative Erbe von Chanel respektierte – und nach insgesamt fast 30 Jahren innerhalb des Hauses», heisst es in der Erklärung.

Eine neue kreative Leitung werde «zu gegebener Zeit» ankündigt und man danke Viard «für ihren bemerkenswerten Beitrag zur Mode, Kreativität und Lebendigkeit von Chanel».

Die Gerüchteküche brodelt

Der Grund für ihren plötzlichen Abgang? Derzeit noch unbekannt. Man munkelt, dass es schon länger Gerüchte über einen Designer:innenwechsel gab – diese wurden aber von Chanel-Chefin Leena Nair im vergangenen Monat zurückgewiesen, auch mit dem Hinweis, dass Viard für ein starkes Wachstum bei den Konfektionsverkäufen gesorgt habe. Der Umsatz von Chanel stieg von 2022 bis 2023 unter Viards Leitung um 16 Prozent und brachte satte 19,7 Milliarden Dollar ein.

Kreativchefin Virginie Viard war seit 1987 innerhalb des Hauses tätig und galt als Karl Kagerfelds «rechte und linke Hand», wie er immer wieder anerkennend betonte. Kennengelernt hatte sie ihn als Praktikantin. Dass sie im Jahr 2019 dessen Nachfolge übernahm, soll sein Wunsch gewesen sein. «Virginie ist die wichtigste Person, nicht nur für mich, sondern auch für das Studio, für alles», sagte er in einem Netflix-Dokumentarfilm. «Unsere Beziehung ist wesentlich, gestärkt durch echte Freundschaft und Zuneigung.»

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«Viard hielt sich meist im Hintergrund und liess ihre Arbeit für sich sprechen»

Im Gegensatz zu vielen anderen prominenten Designer:innen hielt sich Viard meist im Hintergrund und liess ihre Arbeit für sich sprechen. Sie setzte auf reduzierte Tragbarkeit. Und huldigt so der frühen Coco Chanel, die selbst in lauten Zeiten souveräne Stille bevorzugte. Mit schwarzen Hosenanzügen und weissem Hemd, Trenchcoats aus leichtem Jersey, maritimen Doppelreihern und überraschend wenig Schmuck und Perlen. Eine intelligente, moderne Eleganz.

Wer wird ihr:e Nachfolger:in?

Mit ihrem Abschied löst Viard nun eine Reihe von Spekulationen darüber aus, wer sie in einer der wichtigsten Positionen der Modeindustrie ersetzen wird. Wenn man den Gerüchten in den Sozialen Medien Glauben schenken möchte, handelt es sich beim heissesten Anwärter um niemand geringeren als Celine-Kreativchef Hedi Slimane.

Weitere Topnamen, die Virginie Viards Nachfolge antreten könnten, sind Ex-Valentino-Kreativdirektor Pierpaolo Piccioli, der im März zurückgetreten ist, und die ehemalige Alexander-McQueen-Designerin Sarah Burton. Spannend wären auch Designgrössen wie Phoebe Philo, Marc Jacobs, Tom Ford oder John Galliano.

 

Man darf also gespannt sein, wie es nach Viards Abschied weitergeht. Und bis dahin gilt Business as usual: Chanel wird seine Haute-Couture-Kollektion für Herbst/Winter voraussichtlich wie geplant am 25. Juni in Paris vorstellen.

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