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Unsere besten Reisetipps für Paris – mit Vanja Kadic

Unsere besten Reisetipps für Paris – mit Vanja Kadic

Wo müsst ihr essen und schlafen – und welche Touri-Fallen könnt ihr euch sparen? In unserer Rubrik "Travel Notes" geben wir euch Tipps für eure nächste Reise. Heute: Paris mit Co-Leiterin Digital Vanja Kadic.

Passender Soundtrack der Stadt:
Cherchez Le Garçon von Taxi Girl

Kann man sich sparen:
Versuchen, Sofia Coppola zu treffen. Kurzfristig erfuhren wir von ihrer Signierstunde im Studio 7L (7 Rue de Lille), Karl Lagerfelds 1999 eröffneter Buchhandlung. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die die «Virgin Suicides»-Regisseurin sehen wollten – und standen noch immer in der Schlange, als Coppola aufhörte zu signieren. Auch wenn ich noch immer untröstlich bin, die Autogramm-Chance meines Lebens verpasst zu haben, kann ich einen Besuch im schönen Shop trotzdem empfehlen. Für alle, die sich gerne von Büchern zu Architektur, Mode, Fotografie und Kunst inspirieren lassen.

Der most Instagrammable Spot:
Christine Cinéma Club (4 Rue Christine), eines von vielen süssen alten Kinos in Paris und im Besitz von Isabelle Hupperts Ehemann. Hier stellen Regie-Stars wie Wes Anderson oder Guillermo del Toro ihre Filme persönlich vor. Wir sahen uns bei Christine in blauen Samtsesseln David Lynchs «Blue Velvet» an. Und machten viele Fotos des hübschen Neonschildes und der alten Filmplakate.

Bestes Souvenir:
Eigentlich wollten wir im Maison Jardins d'écrivains (15 Rue des Tournelles) nur kurz ein Parfum abholen. Wie Alice im Wunderland segelten wir stattdessen sachte in ein magisches Rabbit Hole der Düfte. Zeit und Raum hörten auf zu existieren, als wir in diesem fein dekorierten Laden in eine andere Welt tauchten: Ladenbesitzer Frédéric führte uns mit Humor und sehr spezifischen Beschreibungen von Duftakkorden («Eine Kopfnote, als würde man die Tür zu einer Kirche aufstossen!») durch die Auswahl an Kreationen der Parfumeurin Anaïs Biguine. Ich kaufte mir nach Frédérics Beratung das wohl aussergewöhnlichste Parfum, das ich je besass und freue mich täglich darüber. Der Besuch im Shop: Eine wahrlich magische Erfahrung.

Mein schönstes Erlebnis:
Als Teenie war ich grosser Fan von Serge Gainsbourg und verschlang seine Songs und die Geschichten über sein Familienleben mit Jane Birkin. Vor etwa zwei Jahren öffnete das Haus des verstorbenen Künstlers seine Türen für die Öffentlichkeit: Die Tickets für den Besuch im Maison Gainsbourg (5 bis Rue de Verneuil) sind heiss begehrt – umso glücklicher war ich, als ich welche ergatterte. Noch nie erlebte ich so einen besonderen, intimen Museumsbesuch. Pro Rundgang werden höchstens acht Besucher:innen ins Haus gelassen. Praktisch alleine erkundet man die Zeitkapsel aus dem Jahr 1991, denn seit Gainsbourg vor 34 Jahren tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden wurde, blieb alles unberührt. Via Headset führt Tochter Charlotte Gainsbourg durch das Haus, die private Anekdoten aus dem Familienleben teilt. Ein Tipp für alle, die gerne einen Blick in andere Leben werfen und eklektisches, kurioses Interieur schätzen.

Hotels, die ich empfehlen kann: 
Ich liebe das Hotel Chateau d'Eau (65 Rue du Château d'Eau) für sein Interieur, die Lage und das Preis-Leistungs-Verhältnis (DZ gibts ab 87 Fr.) und werde immer wieder einchecken. Hier trifft Retro-Charme auf Pariser Eleganz: Wer wie ich Leoparden-Muster, ein sinnliches Lichtkonzept und Wildkatzen aus Keramik mag, ist hier gut aufgehoben. Die Design-Vision ist übrigens eine Hommage an die Pariser Nachtklub-Szene der Achtzigerjahre (und wurde unter anderem von Maison Gainsbourg inspiriert).

Ebenfalls empfehlen kann ich das Hôtel Pilgrim (11 Rue de Poissy). Ein hübsches Viersterne-Hotel im malerischen Quartier Latin, das angenehm ruhig, aber dennoch gut angebunden gleich in der Nähe der Notre-Dame, der Sorbonne-Universität und des Panthéon liegt. Gäste entspannen hier nach einem busy Tag in der Stadt bei einem Drink auf der Dachterrasse (inklusive Panoramablick mit dem Eiffelturm im Hintergrund), schwimmen ein paar Runden im Indoor-Pool oder relaxen im Dampfbad. Unser Zimmer war für Pariser Verhältnisse ausserdem relativ grosszügig. Mir gefiel das moderne, von den Siebzigern inspirierte Design des Hotels, die ungezwungene Atmosphäre und die sehr freundlichen, zuvorkommenden Angestellten. Tipp: Auf der Webseite gibt es immer mal wieder gute Spezialangebote.

Würde ich nächstes Mal (anders) machen:
Weniger Skin Care einpacken, damit ich mehr shoppen kann! Denn eine Freundin berichtete mir begeistert von der La Grande Pharmacie du Forum des Halles (Westfield Forum Halle). Die Auswahl des Beauty-Angebots ist mehr als üppig – hier warten französische Pharmacy-Klassiker wie Caudalie oder La Roche-Posay, aber auch so ziemlich alle japanischen oder koreanischen Brands, die man sich wünschen kann.

Food, den ihr nicht verpassen dürft:
Mit dem Chez Margaux (10 Av. de New York) entdeckte ich mein neues Lieblingsrestaurant in Paris. Hier werden traditionell französische Gerichte mit modernem, kreativem Twist serviert, Blick auf den Eiffelturm inklusive. Ich bin überzeugt, dass es hier das beste Bœuf bourguignon der Stadt gibt; das geröstete Markbein war ebenfalls köstlich. Mich überzeugte hier nicht nur das Essen, sondern auch die Atmosphäre und der Service. Und ich liebte die vielen Kerzen überall, so romantic.

Das Aux Bons Crus (54 Rue Godefroy Cavaignac) verspricht Einfachheit im besten Sinne: Kein Schnickschnack, dafür bodenständige, gute Hausmannskost. Die Atmosphäre ist gemütlich und ungezwungen, die Tischdecken kariert, das Essen mit Liebe gemacht, was will man mehr? Ich empfehle das Rumsteak au Poivre und träume noch immer von den Coquillettes mit Sommer-Trüffel. Und: Probiert unbedingt das Mousse aux Chocolat, das mit einer Madeleine serviert wird.

Wenns schnell gehen soll: Im «Janet»-Deli (13 Rue Rambuteau oder 106 Rue Victor Hugo) ein Grilled Cheese oder ein Pastrami Sandwich für unterwegs holen. «Janet» gehört übrigens zur Homer-Gruppe, aka der Heimat der besten Lobster Roll in Paris. Im unaufgeregten, sympathischen Soprano (2 Rue Dupetit-Thouars) haben wir köstliche Pasta und Risotto gegessen.

Und, Vegis, bitte weghören: Bei Club Cochon im Le Ptit Bouillon du Passage (38 passage des panoramas), das Stammlokal unter ihren beiden Restaurants, gibt es feines Fleisch zu fairen Preisen. Serviert wird zum Beispiel hausgemachte Wurst mit Kartoffelpüree oder Schweinebauch mit geröstetem Kürbis und confiertem Knoblauch, dazu gibt es sorgfältig ausgewählte Weine.

Das Neko Ramen Green (verschiedene Standorte: 6 Rue de la Grange Batelière / 31 Rue de Paradis / 41 Rue du Faubourg Montmartre) kam mir gerade recht, als ich mit Gliederschmerzen im Hotelbett aufwachte und mir nichts sehnlicher als einen Teller Ramen wünschte. Die Shio Ramen mit Poulet: Ein Lebensretter.

Den Hype wert:
La Perle (78 Rue Vieille du Temple) ist nicht umsonst ein Klassiker. In der Bar im Marais gibt es gute Snacks, gute Getränke und, vor allem wenn man draussen sitzt, stets viel zu glotzen. Gorgeous people everywhere! Für mich für immer ein Favorit. Ein weiterer Klassiker, der sich für einen Snack oder eine Kafipause lohnt: Die Brasserie Le Progrès (1 Rue de Bretagne), ebenfalls im Marais.

Abends empfehle ich:
Als «Cocktail Wonderland» bezeichnet sich das Little Red Door (60 Rue Charlot) selbst: Die Bar, die sich hinter einer kleinen roten Tür versteckt, ist immer mal wieder auf der Liste der weltweit besten Bars vertreten. Mich überforderte das Konzept der Karte ein wenig und ich blieb bei einem klassischen Vodka Martini (der sehr gut war). Wer grossen Wert auf richtig gute Drinks, alkoholisch oder nonalkoholisch, legt und diese wie ich in hübschen Bars bei schummrigen Licht geniesst, ist in der Speakeasy-Bar an der richtigen Adresse.

Da würde ich wieder hin:
Die Cinémathèque française (51 Rue de Bercy) zählt zu einem der bedeutendsten Filmarchive der Welt und bietet neben Filmvorführungen interessante wechselnde Ausstellungen zu Filmgeschichte. Ich besuchte die Ausstellung «Musée Méliès – La Magie du Cinéma», die sich dem Visionär und Erfinder von Spezialeffekten Georges Méliès widmete. Auf dem Rundgang gab es Kostüme, alte Maschinen, Modelle und Videos zu entdecken. Ein Museum, das ich mir definitiv für meinen nächsten Paris-Besuch merken werde.

Das hat mich überrascht:

Dass sich in einer unscheinbaren Seitengasse so ein besonderer Shop versteckt: Im kleinen aber feinen, gut sortierten Indie-Bookstore und Verlag «After 8 Books» (7 Rue Jarry) stöberte ich mich durch diverse Schätze – die ich aber leider im Regal lassen musste, weil mein Koffer bereits voll war.

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