Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt

Mit einer neuen Sonnenbrille in den Oktober zu ziehen, zeigt: Ich gebe die Hoffnung auf goldene Herbsttage nicht auf. Ich gönne mir bei Bedarf eine Portion star-eske Sprich-mich-bloss-nicht-an-Attitüde. Und: Das Modell von Bottega Veneta mit dem raffinierten Knoten am Bügel (600 Fr.) sieht einfach super aus.

Bei aller Sommerliebe freue ich mich ja alljährlich auch wieder darauf, leichte Kleider einzumotten und auf Wolle und Tweed umzusteigen. Da ich es garderobentechnisch gern schlicht halte, erachte ich die poetisch-klare Handschrift Sarah Burtons als perfect match. Nach über 20 Jahren bei Alexander McQueen nun bei Givenchy, würde ich im Fall eines Lottogewinns genau dort mein Geld lassen und etwa die Facet Pochette (ca. 2335 Fr.) erstehen: scharf geschnitten, dazu der elegante Goldblitzer – genau das Richtige, um im Ausgang zu glänzen.

Ich liebe es, Freund:innen zum Essen einzuladen. Tischtuch, Stoffservietten, Wiesenblumen – das volle Programm. Dabei finde ich es grundsätzlich recht charmant, dass unser Besteck ein Sammelsurium aus geerbtem Silber ist, aber die skulpturale Besteck-Edition «Carrousel», die Christofle gerade mit der Schmuckdesignerin Charlotte Chesnais herausgebracht hat (4150 Fr.), sagt mir schon auch sehr zu.

Meine Freund:innen wissen, dass in mir ein Bastelnerd steckt. Im Alltag vergesse ich das allerdings selbst nur zu oft. Nun habe ich gesehen, dass die ehemalige Modedesignerin Natasja Sadi in Amsterdam Workshops (Preis auf Anfrage) anbietet, in denen man die Herstellung von Zuckerblumen erlernen kann. Dabei handelt es sich nicht um die kleinen Dinger auf Fertigkuchen, sondern um üppige Blütenköpfe, die sie gemäldegleich mit frischen Schnittblumen arrangiert. Ihre Arbeit widmet Sadi ihren afrikanischen und indonesischen Vorfahr:innen, die einst auf den Zuckerrohrfeldern Surinames arbeiteten.

Spätestens seit «Mein Leben mit mir» bin ich ein Riesenfan der spanischen Regisseurin Isabel Coixet. Seit ich Anfang des Monats in Madrid im Museo Thyssen-Bornemisza ihre Ausstellung «Collages. Learning in Disobedience» gesehen habe, will ich mehr von der Frau wissen und noch einmal ganz in Ruhe in ihre Arbeiten eintauchen. Den Ausstellungskatalog (ca. 17 Fr.) gibt es noch zu bestellen und allein die Titel der Collagen – «Finally, everyone had taken a picture of everything» oder «My homework is to practice civil disobedience» – geben Stoff zum Nachdenken.

Der Countdown läuft und ich zähle schon jetzt die Tage, bis mein bester Freund zur alljährlichen Halloween-Sause anreist, während mein Mann diskret das Weite sucht. Sobald die Dunkelheit eingebrochen ist, verschmelzen wir mit den Sofas und legen hoffentlich einen neuen Rekord an geschauten Gruselfilmen hin (am liebsten irgendwas mit verfluchten alten Häusern und Exorzisten), verzehren dabei unfassbar viel Schrott und ich erfreue mich an dezent eingesetzter Deko. Diese leuchtenden Keramikgeister (34 Fr.) sind da genau das Richtige und mit etwas Chance kann ich sie sogar den Rest des Jahres als Salzstreuer einsetzen.

Kaum jemand hat den Sound von Modenschauen so sehr geprägt wie Michel Gaubert. In «Remixed» (ca. 22 Fr.) mischt er nun ganz analog Erinnerungen, Playlist-Schnipsel und visuelle Zeitdokumente zu einem Archiv der Pop- und Modegeschichte. Pflichtlektüre und Anlass, gelegentlich mal wieder seine Beats unter das Rascheln der fallenden Blätter zu mixen.

Wenn Sofia Coppola eine Dokumentation über ihren engen Freund Marc Jacobs dreht, will ich dabei sein. Da ich leider keine Einladung zur Premiere aufs Filmfestival nach Venedig bekommen habe und meine Freundschaft zu Sofia eine sehr einseitige Geschichte ist, muss ich auf den Kinostart (coming soon) warten und schüre bis dahin die Vorfreude.