
Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt
Einmal pro Woche verrät eine unserer Mitarbeiterinnen, was sie sich gerade wünscht. Heute mit Produzentin Michèle Roten.
- Von: Michèle Roten
- Bilder: ZVG, Sara Merz; Collage: annabelle

Knet mich
Seit ich in der aktuellen Printversion dieses Magazins («Alles im Fluss», Ausgabe 12/2025) mehr über das Lymphsystem gelernt habe, will ich unbedingt eine brasilianische Lymphdrainage fürs Gesicht ausprobieren. Die kleinen Massageeinheiten bei der Kosmetikerin sind ja eh schon immer ein Highlight, aber eine ganze Sitzung nur für diese kleine Körperfläche stelle ich mir himmlisch vor. Wenn dabei noch Schlacken ausgeschwemmt und alles wieder bisschen tighter wird – umso besser. Die Königsdisziplin scheint die Methode nach Renata França zu sein (die Behandlung heisst Miracle Face, yay!), also pilgere ich demnächst mal nach Winterthur (Miracle Face bei Landolina Medizinische Massagepraxis, 60 Minuten, 150 Fr.).

Neue Morgenroutine
Mein Verhältnis zu Kaffee ist etwas sonderbar: Ich brauche meine morgendliche Tasse, würde aber tagsüber nie auf die Idee kommen, noch einen zu trinken. Ich mag ihn nur mit relativ viel Milch, die Freuden des puren, sauer-bitteren Gebräus entgehen mir komplett (wofür ich mich ein bisschen schäme. Ansonsten halte ich meinen Gaumen für recht refined). Betreffend der Zubereitungsart: Maschinenkaffee ist nicht meins. Für Filterkaffee bin ich zu ungeduldig, also gibt’s bei mir seit zig Jahren jeden Morgen: Instant. Yup. Irgendwie stillos, ich weiss. Mokka mag ich auch recht gern, letztlich nervt mich aber das Gepfriemel und Geputze. Seit ich diesen süssen kleinen Kerl (88 Fr.) gesehen habe, ziehe ich aber in Erwägung, diese Labor of Love auf mich zu nehmen.

Vollgas
Kennt ihr dieses kurze Glücksgefühl, wenn man das eigene Parfum plötzlich wieder wahrnimmt und sich neu verliebt? Manchmal ist es ein Pulli, den man schon lange nicht mehr angezogen hat. Manchmal passiert es, wenn jemand anders den Duft trägt. Aber leider, leider gewöhnt sich die Nase einfach viel zu schnell an ein Parfum und blendet es sodann aus – deshalb bin ich immer auf der Suche nach neuen. Ich mag es, wenn sie eine metallene Note haben, irgendwie aufregend sind, sogar etwas irritieren – und schon seit Längerem schnuppere ich immer wieder an einer Probe des Zürcher Parfumeurs Andreas Wilhelm herum: Fuel 0987 aus seiner Conspiracy-Line (116 Fr.). Ein wahrlich seltsamer, teeriger, oudiger, wilder, irgendwie futuristischer Duft. Die Beschreibung der Nase: «Fuel umhüllt Sie mit dem Duft von Kraftstoff und erinnert Sie daran, dass Sie mit voller Geschwindigkeit in den Abgrund rasen. Gute Reise!» – Na dann, bye!

Linientreu
Ich liebe die Designs der Brüder Bouroullec, aber ganz besonders liebe ich die Kunst des älteren, Ronan, für die er mit Faserstiften, nun ja: Striche macht (Ronan Bouroullec, L 15, ca. 1900 Fr.). Linie für Linie füllt er die Fläche, ziellos, wie er selbst sagt, eine Art künstlerische Meditation. Und genau diese Ruhe und Selbstvergessenheit strahlen die Bilder aus: Ich könnte sie stundenlang anschauen, doch auch nur ein kurzer Blick darauf gibt mir ein fast schon körperliches Wohlgefühl.

Kristelcleare Sache
Ich finde Stiefel grossartig, letztlich trage ich sie aber selten. Im Sommer sind sie zu warm, die Herbst- und Frühlingstage, wo man einen Jupe oder eine kurze Hose dazu tragen kann, sind zu wenige, und im Winter wäre eine Strumpfhose zwingend und ich hasse Strumpfhosen. Und trotzdem will ich dieses Modell von Miista (ca. 400 Fr.) UNBEDINGT haben. Mal schauen, ob die Vernunft oder der Reiz siegt.