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Neumond in den Zwillingen: Ein Sommer, den wir nicht vergessen werden

Mondkolumne 

Neumond in den Zwillingen: Ein Sommer, den wir nicht vergessen werden

Der Neumond des Zwillings durchdringt das Universum mit der Energie der Einheit, schreibt Alexandra Kruse. Was uns sonst noch erwarten könnte, lest ihr hier.

Am Donnerstagmorgen waren sowohl der Parade- als auch der Helvetiaplatz (der ja jetzt «Ni-una-menos-Platz» heissen soll, wobei ich finde, dass «Helvetia» als Schweizer Urgöttin eine absolute Berechtigung hat) wieder sauber. Alle Müllberge aus Pizzaschachteln, Bierdosen und Wegwerfwindeln waren verschwunden, alles war wieder ganz hübsch geputzt und aufgeräumt – herzlichen Dank an dieser Stelle an die Stadtreinigung. Und an die fleissigen Müll-Frauen und -Männer, die im Morgengrauen, während wir unsere Patriarkater ausschliefen, dafür sorgten, dass wieder Ordnung einkehrt.

Ausser ein paar Aufklebern, Kreidezeichnungen und sehr viel lila Zauberstaub in der Luft erinnerte nichts an den 14. Juni. Und doch alles. Immer. Im ganzen Land machten sich (120’000 Frauen allein in Zürich) Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans, agender und queere Personen (FLINTAQ) auf den Weg. Menschen, die alle mehr als einen guten Grund haben, auf sich, ihr Unrecht und offensichtliche gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.

Laut, leise, mit Brüsten raus, ohne Brüste, mit Kindern an der Hand, die wiederum Meerjungfrauen in der Hand hielten. Oder in Transportwägeli Videogames spielten. Mit Trillerpfeifen und Trommeln. Als Tampon verkleidet. Aus Solidarität. Betroffenheit. Wut. Gegen die Ohnmacht. Oder (auch) weil es schlicht eine gute Party war. Das Recht auf Rave und Lebensfreude marschierte glücklicherweise auch mit. Friedlich. Mit glücklichen Gesichtern.

Die luftig-lustige Zeit der Zwillingssonne ist hier, um uns in die Lehren der Dualität, der Gleichzeitigkeit und der Paralleluniversen einzuführen, um uns zu zeigen, dass Einheit und Vielfalt keine Gegensätze sein müssen. Dass wir alle, jeder einzelne Mensch, das Recht auf Freiheit haben. Und dass wir in Beziehung gehen können, den Dialog suchen müssen. Auch wenn wir nicht einer Meinung sind. Und dass es manchmal unbequem sein muss. Weil nur so Wandel möglich ist. Der kommende Neumond wird genau das auf den Punkt bringen. Und uns dort piksen, wo es eben unbequem ist und wehtut. Da, wo der Stein im Schuh ist. Gruss von der Prinzessin auf der Erbse.

Lust auf Veränderungen und Spontaneität

Generell ist die Zwillingszeit der Moment, in dem die Stimmen lauter werden, das Gequatsche ins Unendliche geht und Informationen nur so durch unsere Systeme fliegen. Leider auch die im Kopf. Der Anxiety Level erreicht nun neue Highs. Dahinter aber steckt die Energie der Bewegung, der Anpassungsfähigkeit und der Vielfalt, unsere himmlische Lust auf Veränderungen und Spontaneität. Das Universum lädt uns ein, uns neu zu denken, neu zu erfinden. «Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann», schrieb einst der französische Künstler Francis Picabia auf sein Demoschild. 1916, als schon einmal alles anders war.

Es gibt nie nur einen Grund. Nie nur eine Wahrheit. Aber mehr als einen Grund, auf die Strasse zu gehen. Laut zu sein. Sichtbar. Den öffentlichen Verkehr zu stören. Mühsam zu sein. Irgendwie anders. Irgendwie bunter. Die bestehenden Systeme zu rütteln, Unmut zu äussern und für eine neue Welt aufzustehen. Eine friedliche Welt, die wir (manche heimlich) uns alle wünschen.

Und natürlich haben wir Angst, dass der Planet gleich explodiert, weil 10 Gramm Pinienkerne plötzlich 15 Franken kosten, die Mieten in schlicht nicht machbare Dimensionen steigen, die Eisbären aussterben, die SVP den Bundesplatz kaufen möchte (WTF), Kanye West Sushi von nackten Frauen isst, plötzlich da oben ist, wo eben noch unten war. Und doch im selben Moment alles möglich ist.

Das Accessoire der Stunde ist und bleibt das Prinzip Hoffnung

Bei aller Liebe zum lila Streik-Bandana – das mir mein Sohn Kosmo gekauft hat, während seine Eltern auf dem Art-Basel-Zirkus rumturnten und er lieber autonom mit seinen Freund:innen zum Streik ging. Mit 11. So viel zum Thema Kinder, Zukunft und freier Wille. Doch das eigentliche Accessoire der Stunde ist und bleibt das Prinzip Hoffnung. Dass wir es doch noch irgendwie hinbekommen. So als Planet, als Menschengemeinschaft. Angst beginnt im Kopf. Und Mut im Herzen.

Pluto ist zum letzten Mal rückläufig im Steinbock, hier treffen (alte) Strukturen auf Transformation. Der Wiedereintritt des Pluto in den Steinbock bringt alte, noch nicht gründlich genug bearbeitete Themen zurück in unsere Bewusstsein. Auf Wiedervorlage. Der alte Zeitgeist bäumt sich noch einmal richtig auf, die Machthaber:innen und Erdreichregent:innen werden versuchen, dafür zu sorgen, dass alles bleibt, wie es ist. Dies ist nicht der Moment, um Ruhe zu geben. Uns erwartet ein zeitweiliges Aufbäumen der Energie, die spätestens Ende 2024 mit dem endgültigen Eintritt des Pluto in den Wassermann enden wird. Also: dranbleiben.

Summer of Love

Und: Saturn, unser Mathelehrer-Planet, wird ebenfalls rückläufig (in den hochsensiblen und spirituellen Fischen). Kurz: Es wird enger, brenzliger, die Luft wird dünner, alte Themen fliegen uns um die Ohren, wir werden auf allen Ebenen geprüft, auf Wahrhaftigkeit. Und im selben Moment bricht ein ultimativer high vibe Summer of Love an, der Liberation verspricht.

Mit Freude und Leichtigkeit dürfen wir die Hüllen der letzten 100 Jahre fallen lassen. Ein Sommer, den wir nicht vergessen werden. Am 21.6. feiern wir die Sommersonnenwende mit Venus und Mars im Löwen, einen ultimativen Sommergasm. Jeder Moment mit Boobs out in der Badi zählt doppelt. Dann werden die Tage schon langsam wieder kürzer, die Sonne schwimmt in den Emo-Krebs. Am frühen Sonntagmorgen des 18. Juni 2023 wird der Mond, wie alle 29,5 Tage, unsichtbar, verschwindet in der Dunkelheit – ganz genau um 6.37 Uhr MEZ erreicht unser blauer Heimatplanet die Phase, in der ein neuer Zyklus beginnt, der uns neue Hoffnung bringt. Und Regenbögen. Happy New Moon.

Der Song zur Mondphase:

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Die To-dos von diesem Neumond:

1.

1.

Lead your parade! Venus und Mars im Löwen wollen sexy times, Self-Leadership und vor allem, dass wir das Geschenk unserer (inneren) Führung annehmen. Und verstehen, dass wir mit unseren Gedanken und Worten unsere Realität kreieren #abrakadabra

2.

2.

Get your Pride Look ready (schnell noch am Swap vorbeischauen und gerne Rainbow Gear vorbeibringen)! Und diesen Satz bitte zweimal lesen: In 64 UN-Mitgliedstaaten ist es immer noch illegal, LGBTQIA+ zu sein. In Brunei, Iran, Mauretanien, Nigeria, Saudi-Arabien und Jemen wird im gesamten Land die Todesstrafe verhängt. In weiteren fünf Ländern gibt es keine Rechtssicherheit und die Todesstrafe ist eine Möglichkeit.

3.

3.

Neumond und Revolution gleichzeitig können maximal anstrengend sein – also: genug Zeit für SELF CARE WORK einplanen. Und die Fragen beantworten: Was ist meine Wahrheit? Wofür gehe ich auf die Strasse? Wo streike ich JEDEN TAG, indem ich zum Beispiel Dinge nicht kaufe, weil sie schlicht nicht fair produziert sind, indem ich meine Wahrheit spreche, Grenzen setze und schlicht nicht mitmache?

4.

4.

Einen Hot Healed Girl Summer manifestieren – Neumonde sind und bleiben maximale Wunschportale. Und die Zeit der Sommersonnenwende ist hoch magisch. Eine ideale Zeit, um Kraft, Kreativität und Selbstvertrauen zu stärken.

5.

5.

Das Geschnatter der Welt muten. Genau schauen, was und welche Frequenz wir auf welchem Kanal konsumieren. Und meinen geilen Loveletter abonnieren, für mehr Sternenzauber.

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