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Traumhochzeit – Service auf höchstem Niveau

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Traumhochzeit – Service auf höchstem Niveau

  • Interview: Andrea Bornhauser; Illustration: Sara Not

In den USA gibt es kaum noch eine Hochzeit ohne Wedding Planner. Hier kennen die meisten den Beruf dank einem Hollywoodfilm mit Jennifer Lopez. Wedding Planner sind aber auch in der Schweiz auf dem Vormarsch. Judith Bellaiche war eine der Ersten, die den Rundumservice fürs Hochzeitsfest angeboten haben. Sie hat sich auf exklusive Highend-Hochzeiten spezialisiert.

annabelle: Judith Bellaiche, wann braucht es die Dienste eines Wedding Planner?
Judith Bellaiche: Eine Anfrage für ein erstes Gespräch ist immer legitim, auch bei kleinem Budget. Hochzeitsplaner helfen mit ihrer Erfahrung, Fehler und zeitfressende Internet-Recherchen zu vermeiden.

Für was sind Sie als Wedding Planner zuständig?
Ich biete nur Gesamtkonzepte an, ein Gesamtpaket, keine Teilorganisation. Das heisst, ich kümmere mich um alles, von der Einladungskarte über die Location-Suche bis zum Brautstrauss.

Für was sind Sie nicht zuständig?
Ich übernehme keine persönlichen Gespräche mit den Traupersonen, also Gespräche mit Pfarrer, Rabbis und anderen. Auch die Dokumentation für das Zivilstandsamt besorge ich nicht, das muss das Brautpaar persönlich machen.

Wie weit im Voraus sollte Sie ein Brautpaar kontaktieren?
Um die Wunsch-Location und das Wunschdatum zu kriegen, am besten ein Jahr im Voraus. Wenn man sich später bei mir meldet, müssen eventuell schon Kompromisse eingegangen werden.

Was sollte sich ein Paar als Erstes überlegen?
Neben dem Datum und der Anzahl Gäste, wie sie das Trauungszeremoniell gestalten wollen. Immer weniger wollen sich in der Kirche das Ja-Wort geben. Aber es gibt ja heute viele Alternativen, zum Beispiel freischaffende Theologen, Richter, Ethiker, ja sogar Schriftsteller, die eine ausserkirchliche Trauung übernehmen können.

Sie haben bereits viele Hochzeiten ausgerichtet. Was sind immer wieder heikle Momente, die Sie gut planen müssen?
Ich plane natürlich den ganzen Tag so genau wie möglich. Besonders sorgfältig bin ich bei der Dramaturgie der Trauungszeremonie. Da muss einfach alles perfekt sein. Deshalb mache ich bei grösseren Anlässen auch einen Probedurchlauf. Damit zum Schluss auch alle am richtigen Ort stehen und die Musik zum richtigen Zeitpunkt einsetzt. Am Hochzeitstag selber stehe ich dann immer in der Nähe der Braut – mit einem Knopf im Ohr.Gibts Situationen, Details, die vom Brautpaar gern unterschätzt werden?
Die Betreuung der Gäste. Vor allem wenn sie aus dem Ausland anreisen. Das ist immer sehr aufwändig und intensiv. Eine Aufgabe, die ich als Wedding Planner natürlich so weit wie möglich übernehme. Dazu gehören Infos zur Anreise, der Empfang, Hotelzimmer buchen, vielleicht sogar die Organisation von Sightseeing- und Shoppingtouren.

Was tun Sie, wenn sich die Braut betrinkt?
Als ich noch neu im Business war, ist es mir tatsächlich schon mal passiert, dass eine Braut vor Nervosität nichts gegessen hat und nach dem ersten Glas Champagner schon leicht benommen war. Seit diesem Vorfall serviere ich jeder Braut um die Mittagszeit einen kleinen Snack. Und ich habe immer Traubenzucker und Rennies dabei.

Wie wird eine Hochzeitstorte korrekt angeschnitten?
Da gibt es ja dieses Sprichwort, dass, wer die Hand oben hat, in der Ehe die Hosen anhat. Ich behandle das immer als Jux, merke aber, dass es doch ziemlich ernst genommen wird. Auf jeden Fall bildet das Anschneiden der Torte nach dem Essen einen wichtigen Punkt in der Dramaturgie des Hochzeitsfestes. Wobei ich beobachte, dass immer mehr Brautpaare auf Hochzeitstorten verzichten.

Warum das denn?
Weil sie das irgendwie als «cheesy» empfinden, als etwas kitschigen Brauch. Viele wählen als Alternative zur zuckrigen Hochzeitstorte zum Beispiel einen Champagnerbrunnen oder einen Austern-Turm.

Darf eine Braut ein Secondhand-Kleid tragen?
Ich finde nicht. Mein Motto lautet: Lieber ein bescheidenes Kleid als eines, in dem schon jemand geheiratet hat. Den Ehering gibt man schliesslich auch nicht zurück. Es gibt schlichte, schöne Kleider für einen guten Preis. Die kann man dann sogar nach dem Hochzeitstag nochmals tragen.

Gibt es für die Gäste einen Dresscode?
Um zu vermeiden, dass jemand in Jeans kommt, werden Dresscodes immer öfter bereits auf der Einladung angegeben. Als Motto beliebt sind momentan übrigens Farbtöne.

Welches war Ihre ausgefallenste Hochzeit?
Ein Brautpaar wollte im Schnee heiraten. Das habe ich dann auch ermöglicht, indem ich ein Schneefeld präparierte. Letztes Jahr habe ich ein ganzes Hotel auf den Kopf gestellt: jedes Zimmer dekoriert, die Pianobar und die Stühle nach draussen transportiert und so weiter. Die glamouröseste?
Die Hochzeit mit dem höchsten VIP-Faktor, die ich ausrichten durfte, war ohne Zweifel die von James-Bond-Regisseur Martin Campbell mit der Schweizerin Sol Romero in Lausanne. Da kam viel Hollywoodprominenz, und die Medienpräsenz war beachtlich.

Was ist für Wedding Planner der Horror?
Der Super-GAU wären betrunkene Gäste, die plötzlich das Mikrofon ergreifen. Auch unangenehm sind nörgelnde Gäste, was immer wieder mal vorkommt. Es gibt die Gäste, die vergessen, dass an diesem Tag das Brautpaar im Mittelpunkt steht, und sich bisweilen über Kleinigkeiten beklagen, wie etwa einen tropfenden Wasserhahn in ihrem Zimmer.

Wie viel kostet eine durchschnittliche Schweizer Hochzeit?
Bitte behaften Sie mich nicht darauf, aber ich habe mal gehört, so um die 30’000 Franken.

Wie viel kosten Ihre Dienste?
Pro Stunde kosten die Dienste eines Hochzeitplaners 90 bis 140 Franken. Für meine Dienstleistungen sollte man rund 10’000 Franken budgetieren, wobei das gegen oben oder unten schwanken kann. Dazu kommen dann Mietkosten, Catering und alle anderen Extras. Ich habe aber viele Kolleginnen, die tolle Angebote in einem unteren Preissegment haben. Denn ein Hochzeitsfest, das allen in Erinnerung bleibt, sollte letztendlich keine Frage des Geldes sein.

Mehr Infos über Wedding Planner Judith Bellaiche aus Kilchberg ZH unter www.1001nuits.ch