
Feministische Playlist 2025: Schweizer Musiker:innen zum Streiktag am 14. Juni
Zum feministischen Streiktag am 14. Juni 2025 präsentieren wir eine Playlist mit Songs für Empowerment und Solidarität – kuratiert von Schweizer Musiker:innen.
- Von: annabelle
- Bilder: Fabio Martin, Sarina Böhler, Yung Eye, ZVG; Gif: annabelle
Gigi, Rapperin
«like JENNIE» – Jennie
«Attention» – Doja Cat
«Gigi & Tina» – Gigi
«Busy Woman» – Sabrina Carpenter
«Toxic» – Gigi & Cachita
«‹Like Jennie›» von Jennie höre ich momentan immer und überall. Der Song gibt mir Selbstsicherheit und Mut, zu tun, was ich will, und für mich einzustehen. Doja Cat liebe ich – sie wird immer wieder missverstanden, mit anderen verglichen und verurteilt, ‹Attention› ist ihre Antwort darauf. Der Song ‹Toxic› von mir und Cachita, einer meiner besten Freundinnen, ist für immer mein Favorit.» – Gigi
Lily Claire, Sängerin und Songwriterin
«You Don't Own Me» – Lesley Gore
«La grenade» – Clara Luciani
«Flamme» – Lily Claire
«Différent» – Lily Claire
«Girls Just Want to Have Fun» – Cyndi Lauper
«Résiste» – France Gall
«‹You Don't Own Me› passt für mich perfekt zum feministischen Streiktag, weil das Lied die Botschaft von Unabhängigkeit und Selbstbestimmung für Frauen vermittelt. Die Metapher im Refrain von ‹La grenade› – die Granate unter der Brust – ist ein starkes Bild. Wenn wir Frauen uns gegen die noch immer herrschende Unterdrückung weiterhin gemeinsam auflehnen, sind wir stark. In meinem Song ‹Différent› geht es darum, nicht einer gesellschaftlichen Norm zu entsprechen und sich deshalb ausgeschlossen zu fühlen, das habe ich als hochsensible Person in vielen Situationen erlebt. Mit diesem Song möchte ich allen, aber auch mir selbst Mut machen, meine eigene Persönlichkeit zu akzeptieren und zu lieben.» – Lily Claire
Naomi Lareine, R&B-Sängerin
«Run the World» – Beyoncé
«Limitless» – Naomi Lareine
«Girl on Fire» – Alicia Keys
«Respect» – Aretha Franklin
«I'm Every Woman» – Whitney Houston
«Born This Way» – Lady Gaga
«Von Aretha Franklin war ich schon als Kind sehr fasziniert – ihre Stimme hat so viel Power, das liebe ich an ‹Respect›. Als ich Beyoncés ‹Run the World› zum ersten Mal gehört habe, spürte ich Stärke und bekam Gänsehaut. Lady Gagas ‹Born This Way› ist ein absoluter Empowerment-Song, der aussagt, dass man so sein kann, wie man ist – und dass das okay ist. Und meinen Song ‹Limitless› habe ich geschrieben, um auszudrücken, dass alles möglich ist, was man erreichen will.» – Naomi Lareine
Jaël Malli, Sängerin
«Mastermind» – Lunik
«Go On» – Lunik
«‹Go On› befasst sich mit den Glaubenssätzen, die man bereits als Mädchen von früheren Generationen übernimmt, ohne es zu merken – etwa: ‹Ich werde nur geliebt, wenn ich nett und hilfsbereit bin und es allen recht mache›. Anfang zwanzig schrieb ich diesen Song, um mich davon zu befreien und mich zu bestärken, meinen eigenen Weg zu gehen. Der Anfang eines Weges, den ich immer noch gehe – denn diese Glaubenssätze sind so fest verankert, dass man sie kaum loswird.» – Jaël Malli
Leila, Sängerin
«Guess» – Charli XCX feat. Billie Eilish
«Bitch Better Have My Money» – Rihanna
«Run the World» – Beyoncé
«she calls me daddy» – Leila
«‹Guess›, weil Charli XCX wie die grosse Schwester ist, die einen zum ersten Mal an den Frauenstreiktag mitnimmt. Rihanna gehört schon ewig zu meinen absoluten Lieblingsartists – ‹Bitch Better Have My Money› sagt eigentlich schon alles im Titel. Und mit meinem Song ‹she calls me daddy› wollte ich eine Empowerment-Hymne gegen heteronormatives Denken schreiben.» – Leila
Batbait, Post-Punk-Band
«Pursuit» – M(h)aol
«Deceptacon» – Le Tigre
«Ridin Round» – Kali Uchis
«Boys Club» – Batbait
«‹Pursuit› ist eine Ansage an alle Creeps da draussen: Wir bleiben laut, bis wir uns sicher fühlen, nachts alleine nach Hause zu gehen! ‹Deceptacon› ist ein Klassiker, bei dem es sich immer noch lohnt, laut mitzusingen. Und in unserer neusten Single ‹Boys Club› fordern wir Männer auf, nicht länger still zu bleiben, wenn etwas schiefläuft: Die Zeit der geschlossenen Boys Clubs ist vorbei – es geht um Sicherheit, Respekt und Haltung.» – Batbait
Alexia Thomas, Sängerin und Produzentin
«We Are Many» – Anouchka Gwen
«Every Woman» – svmthoX
«Goddess» – Jasmin Albash
«Young» – Little Simz
«Shine» – Cleo Sol
«Im Song ‹Goddess› von der Basler Sängerin Jasmin Albash geht es darum, dass eine FINTA-Person es niemandem recht machen muss und sich so auslebt, wie sie es möchte – ein absoluter Mutzuspruch. Cleo Sols ‹Shine› empfinde ich als eine süsse Hymne darüber, wie wir einander in unserer Gemeinschaft stärken und einander strahlen lassen sollen. Ein Gefühl von Empowerment durch Community spüre ich auch immer beim Song ‹We Are Many› der Basler Sängerin Anouchka Gwen, den ich zudem produzieren durfte.» – Alexia Thomas
Lea Lu, Sängerin und Songwriterin
«We Have A Voice» – Lea Lu
«July» – BOY
«Woman» – Cat Power
«Anti‐Pioneer» – Feist
«Den Song ‹We Have A Voice› schrieb ich fürs 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts. Er soll Frauen dazu ermutigen, ihr Stimmrecht wahrzunehmen – die Wahlbeteiligung von Frauen ist zu niedrig, dabei ist es so wichtig, die eigene Stimme zu nutzen und mitzuwirken. Für ‹July› liess sich BOY von der feministischen Künstlerin Miranda July inspirieren – das Frauenduo schreibt unglaublich tolle Songs. Cat Powers Album ‹Wanderer› war für ihr Label nicht gut genug; sie veröffentlichte es trotzdem. Für mich ist es ein Meisterwerk! In einer Songzeile aus ‹Woman› schreibt sie über finanzielle Unabhängigkeit, was ich stark finde:
Your money's like a weapon, a tool to get me
You think I'm like the other ones
Well, my money's like a weapon, tool for me
No, I'm not like those other ones» – Lea Lu
Milune, Sängerin
«moonflower» – Milune
«Girls Like Girls» – Hayley Kiyoko
«Super Graphic Ultra Modern Girl» – Chappell Roan
«‹Girls Like Girls› von Hayley Kiyoko ist ein legendärer Song, den ich als junges Mädchen geliebt habe und der fast schon ein Awakening für mich war, deshalb habe ich ihn ausgewählt. Lesbische Liebe und Feminismus gehen in meinen Augen Hand in Hand. ‹moonflower› habe ich selbst geschrieben: Es geht um Selbstfindung und darum, sich zu trauen, so zu sein, wie man will. ‹Super Graphic Ultra Modern Girl› war für mich der Song des Sommers 2024. Er hat mich dazu ermutigt, Spass zu haben und mir keine Gedanken über andere Meinungen zu machen. Chappell ist momentan eine der wichtigsten queeren Ikonen.» – Milune
Anna Rossinelli, Sängerin und Songwriterin
«Formation» – Beyoncé
«Messy» – Lola Young
«Heat» – Anna Rossinelli
«Captain» – Danitsa
«‹Formation› von Beyoncé steht für mich wie kein anderer Song für Kampfgeist und kollektive Stärke. Ihr ganzes ‹Lemonade›-Album ist tief feministisch, aber ‹Formation› ist der Moment, in dem Beyoncé sagt: Ich kenne meine Wurzeln, ich bin stolz auf meine Identität, ich stelle mich gegen strukturelle Ungleichheit. Der Song ist laut, stolz und kompromisslos. ‹Messy› von Lola Young ist für mich das perfekte Lied für radikale Selbsttreue. Mein eigener Song ‹Heat› treibt mich an – wenn ich ihn höre, spüre ich die Energie, etwas zu verändern – in mir, um mich herum, gesellschaftlich.» – Anna Rossinelli