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Christmas Movie Season: Die neusten Weihnachtsfilme im Check

Christmas Movie Season: Die neusten Weihnachtsfilme im Check

Zur Adventszeit mutiert Redaktorin Sarah Lau zur Weihnachtsfilm-Softie: egal wie kitschig die Storyline ist und wie klebrig die Dialoge. Klar, dass sie die neuen Weihnachtsfilme gesuchtet hat.

  • Von: Sarah Lau
  • Bild: Alisha Wetherill / Amazon Studios

«A Merry Little Ex-Mas» – Netflix

Worum geht's ?

Kate (Alicia Silverstone) wünscht sich vor dem Verkauf ihres Hauses ein letztes Weihnachtsfest mit ihrer Familie. Doch die Festtagslaune verfliegt schnell, als ihr Ex-Mann Everett (Oliver Hudson) unerwartet mit seiner neuen Flamme (Jameela Jamil), eine Art top gelaunter Amal-Clooney-Verschnitt, aufkreuzt. Wie gut, dass beim Weihnachtsbaumkauf mit den zwei Kids Eightpack Chet (Pierson Fodé) auftaucht und Kates Laune im Handumdrehen steigt.

Hop oder Schrott?

Hoppala – eine Hauptdarstellerin ohne Extensions und aufgespritzte Lippen? Gerade im Betonperückenhaarwald der Weihnachtsfilme bildet der Anblick der vergleichsweise natürlich gebliebenen Alicia Silverstone eine erfrischende Abwechslung. Ansonsten lieb ich die überladene Deko in ihrer gemütlichen Altbauvilla, es hagelt nur so frisch gebackene Lebkuchenmännchen und die vorhersehbare Storyline lässt mich tiefenentspannt Tee kochen, ganz ohne den Faden zu verlieren.

Gleichgeschlechtliche Liebe, Nachhaltigkeitsbestrebungen und ein Herz für Demokrat:innen werden hier mit Leichtigkeit vorgelebt. Dass darüber hinaus am Ende Zuschauenden die Absolution erteilt wird (Achtung, Mini-Spoiler), ein Kleinstadtleben als Feuerwehrmann bzw. engagierte Hausfrau dem des Studenten bzw. der Architektin vorzuziehen – na guuut. Mein Highlight als Freundin des schlicht Gestrickten: die Magic-Mike-reife Befruchtungstanzeinlage von Kates Verehrer Chet, den die Schmonzgemeinde bereits aus «The Wrong Paris» kennt.

«A Very Jonas Christmas Movie» – Disney+

Worum geht's ?

Um rechtzeitig Weihnachten mit ihren Liebsten feiern zu können, müssen die Jonas Brothers Nick, Kevin und Joe nach Abschluss ihrer Tour im Sauseschritt von London nach New York flitzen. Der Weihnachtsmann aber bemerkt, dass die Bros sich auseinandergelebt haben – also verhext er das Universum, lässt Privatjets explodieren, Pässe verschwinden und sorgt dafür, dass die drei Buben so lang zusammenhocken, bis es wieder rund läuft.

Hop oder Schrott?

Ein Film, der zum Entrée «It's beginning to look a lot like christmas» zu schneebedeckten Strassen dudelt, hat mein Herz bereits gewonnen (schon klar, es braucht nicht viel…). Schnell aber habe ich verstanden, dass hier vor allem – surprise, surprise – die Jonas Brothers trällern. Für Menschen, die sich von den Jungs Poster aufhängen, ist das sicher klasse. Amüsantes Plus: die zahlreichen Starauftritte von «Santa» Jesse Tyler Ferguson (Mitch aus «Modern Family»), einem Cameo von Will Ferrell, der sich selbst aufs Feinste als Stalkerfan der Jonas Brothers auf die Schippe nimmt und K. J. Apa («Riverdale») als narzisstischer Pilot. Ein Film, der dank einer Prise Selbstironie der Jonas-Familie und ein, zwei durchaus lustigen Sprüche nicht wehtut und nicht der bescheuerteste Weihnachtsfilm der Saison ist.

«Champagne Problems» – Netflix

Worum geht's ?

Workaholic Sydney (Minka Kelly) reist für ihre US-Firma kurz vor Weihnachten nach Paris, um die Übernahme einer berühmten Champagnermarke abzuschliessen. Ihrer Schwester verspricht sie, sich einen freien Abend im Ausgang zu gönnen. Und auf dem verknallt sie sich sie sich - oh là là - in den Franzosen Henri (Tom Wozniczka) – ohne zu wissen, dass er der Sohn des Firmengründers ist. Als die Wahrheit herauskommt, muss sie sich zwischen beruflichen Ambitionen und ihrem Herzen entscheiden.

Hop oder Schrott?

Achtung, Achtung: Hier wird der Dünnsinn gleich in der Magnumflasche serviert. Also dass Sydney bei ihrem ersten Parisaufenthalt als Mitbringsel für ihre Schwester einen amerikanischen Selbsthilferatgeber (!) in der Buchhandlung kauft, steht exemplarisch für das sinnbefreite Script: Ideen und Dialoge so steif wie ein Schneemann in der Kryotherapie. Dazu billige Stereotype (Milliardärssohn aus Ibiza, der an nichts anderem als heissen Boys und Party interessiert ist, dazu der deutsche Konkurrent Otto, der mit schlecht blondiertem Schopf ebenso schlechte Wurstwitze reisst), zumindest die verschneite Châteaukulisse stimmt. Prädikat «völlig bescheuert».

«The Family Plan 2» – Apple TV

Worum geht's?

Die Morgans (Mark Wahlberg, Michelle Monaghan) wollen mit den Kids den Weihnachtsurlaub bei ihrer in London studierenden Tochter verbringen – Sightseeing, Glühwein, null Stress. Doch kaum angekommen, taucht der uneheliche Bruder des Vaters auf und verstrickt die ganze Familie in ein neues (ist ja schliesslich Teil 2) Chaos aus Banküberfällen, Verfolgungsjagden und schlechtem Timing. Statt Museen gibt es wieder Fluchtmodus: neue Identitäten, neue Bedrohung, gleiche Familienbande. Am Ende bleibt der Familie nur eines übrig: zusammenhalten und hoffen, dass der Weihnachtszauber stärker ist als die alten Feinde.

Hop oder Schrott?

Lust auf einen gehetzten Familienausflug mit viel Geschrei und ohne Spannung? Nervenzusammenbrüche bei den Kurzen, weil die Filmfamilie ständig um ihr Leben fürchten muss, Mami entführt wird und dann mit einer an die Hand festgeklebten Knarre durch die Stadt laufen muss? Wer wie ich zur Adventszeit Wohlfühlatmo sucht, ist hier an der falschen Adresse. Na gut, die letzte Viertelstunde ist ganz nett, aber alles davor? Na ja.

«Jingle Bell Heist» – Netflix

Worum geht's?

Sophia hat zwei Jobs, eine krebskranke Mutter, deren Therapie unbezahlbar erscheint, und steht nicht gerade auf der Sonnenseite des Londoner Lebens. Nick, ein ehemaliger Sicherheitsexperte mit Schulden, braucht Geld, um seiner Ex und Tochter zu zeigen, dass er sein Leben im Griff hat. Ein gemeinsamer Einbruch in ein Luxus-Kaufhaus soll das Ganze richten.

Hop oder Schrott?

Hätte Hallmark Guy Ritchie gebeten, einen Weihnachtsfilm zu drehen, wäre diese Panzerknacker-Komödie von der Themse dabei rausgekommen. Familienkompatibel, herrlich harmlos, mit einem nahezu überraschenden Twist.

«My Secret Santa» – Netflix

Worum geht's?

Taylor (Alexandra Breckenridge), alleinerziehende Mutter, verliert ihren Job kurz vor Weihnachten. Sie braucht unbedingt Geld, damit ihre Tochter ins elitäre Snowboard-Camp kann. Prompt mimt sie einen Kerl, um im Luxus-Skiresort als Weihnachtsmann anheuern zu dürfen. Ungünstig, dass gerade der Sohn des Hotelchefs ihr neuer Crush ist.

Hop oder Schrott?

Cineastischer Weichspüler mit einem gepflegten Fremdschämtief (das stotternde Mädchen beim Jingle Bells-Song?!?). Ansonsten aber genau das, was man von einer anspruchslosen Feel-Good-Weihnachtsgeschichte erwartet.

«Oh. What. Fun.» – Prime Video

Worum geht's?

Claire (Michelle Pfeiffer) stemmt seit Jahren als überfürsorgliche Supermom den ganz normalen Weihnachtsirrsinn der Familie. Anpacken tut ausser ihr niemand und das mit angemessener Wertschätzung hat hier auch noch niemand geblickt. Als die Familie sie auf dem Weg zur Weihnachtsshow daheim vergisst, platzt Claire (endlich) der Kragen und sie haut ab.

Hop oder Schrott?

Hier ist er: der erste Weihnachtsfilm des Jahres, der mehr will, als nur Bügelhilfe sein. «Wir müssen dringend mal einen Film über die wahren Heldinnen Weihnachtens rausbringen: Mütter!», heisst es anfangs und was soll ich sagen: Auch ich habe mich wohlig in dem geschundene-Supermoms-Verein gesuhlt. So richtig Fahrt aufnehmen tut der Streifen, wenn überhaupt, erst in der zweiten Hälfte und das Schneeballsystem an Klischees darf gekonnt ignoriert werden, dann aber findet sich die hochkarätige Besetzung (Felicity Jones, Chloë Grace Moretz, Eva Longoria, Jason Schwartzman und der tolle Dominic Sessa), zu glöckchenlastigem Soundtrack, Top Deko und heissen Marshmallow-Schoggistunden auf dem Sofa ein. Aber: Oh. My. Elf., ist Denis Leary in den Farbtopf gefallen?!

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