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15 Dinge, die 2023 richtig gut gelaufen sind

Zeitgeist

15 Dinge, die 2023 richtig gut gelaufen sind

  • Text: Sandra Brun
  • Bilder: Instagram/taylorswift, Unsplash; Collage: annabelle

Gar nicht so einfach, beim Rückblick auf das aktuelle Jahr Kriege und Katastrophen auszublenden. Umso wichtiger, sich auch an die Good News zu erinnern. Hier kommen unsere Favoriten.

Faulsein für die Gesundheit

Wir kommen kaum zur Ruhe in unserer kapitalistischen, super-busy Gesellschaft. Kein Wunder, kratzen viele von uns konstant am Rand eines Burnouts. Expert:innen raten deshalb zu mindestens einem Tag Faulsein pro Woche, mit massiven Benefits für die mentale und physische Gesundheit. Einfach mal auf der Couch rumgammeln oder in einem Buch versinken – oder ganz einfach das tun, was wir wirklich gerne tun – hilft also, unsere Batterien aufzuladen. Und wappnet uns dann wieder für die stressigeren Tage.

Blutspende endlich für wirklich alle

Seit Anfang November gelten in der Schweiz – endlich – die gleichen Blutspendekriterien für wirklich alle. Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Denn bisher mussten schwule und bisexuelle Männer nach dem letzten sexuellen Kontakt ein ganzes Jahr warten, bis sie Blut spenden durften. Und diese Regel galt übrigens erst seit 2017, davor waren Männer, die Sex mit Männern haben, grundsätzlich vom Blutspenden ausgeschlossen. Für Blutspenden gilt nun für alle Spender:innen dieselbe Regel: Nach dem letzten neuen Sexualkontakt muss man vier Monate warten, bis man wieder Blut spenden darf.

Around the world in 79 years

Oder besser gesagt: 50 Jahre. So lange dauerte es nämlich, bis die 79-jährige Luisa Yu alle aktuell 193 Länder der Erde bereist hat. Zuletzt war sie in Serbien und hat sich damit ihren Lebenstraum erfüllt, wirklich überall auf der Welt einmal gewesen zu sein. Ihr Rat an Reisefreudige: «Habt keine Angst und macht euch einfach auf den Weg. Und wartet auf niemanden. Wenn ihr wartet, wird es nie passieren.»

Baby Steps in der katholischen Kirche

Papst Franziskus erlaubt katholischen Priestern, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Damit bleibt die Ehe zwar noch unangetastet, an ein Hochzeitsritual dürfen Segnungen auch nicht erinnern und ebenso wenig dürfen sie im Rahmen eines Gottesdienstes erteilt werden. Aber: Es ist ein wichtiger Schritt angesichts der langen homophoben Geschichte der katholischen Kirche. Und: Der Papst sprach sich dieses Jahr klar für eine Entkriminalisierung von Homosexualität und für die Akzeptanz von trans Personen aus. Und lud erstmals Frauen zur Teilnahme an der Weltsynode ein, der Versammlung von Katholik:innen.

Musikerinnen auf dem Vormarsch

Der Song, der auf Spotify am schnellsten eine Milliarde Streams erreichte? «Flowers» von Miley Cyrus. Innerhalb von 112 Tagen. Damit stiess sie «As It Was» von Harry Styles und «Stay» von Justin Bieber und The Kid Laroi vom Thron und ist neue Rekordhalterin. Meistgestreamte:r Künstler:in überhaupt? Taylor Swift. Mit über 26 Milliarden Streams weltweit. Und damit hat auch diesen Thron erstmals eine Frau erklommen.

Superstar-Wirtschaftsboost

Und wenn wir schon von Taylor Swift und von erfolgreichen Künstlerinnen generell sprechen, waren da noch die zwei ultimativen Konzerttourneen des Jahres: Beyoncé tourte mit «Renaissance» um die Welt, Taylor Swift ist aktuell mit ihrer «The Eras Tour» unterwegs. Wirtschaftsexpert:innen rechnen damit, dass die US-Stopps der beiden Tourneen zusammen mit den Einnahmen des «Barbie»-Kinofilms das Bruttoinlandprodukt der USA für 2023 um rund 5,4 Milliarden US-Dollar steigern werden.

Let’s talk about masculinity

Was ist männlich – und wer bestimmt das überhaupt? Was dürfen, sollen, wollen männlich gelesene Personen? Und wie wäre die Welt, wenn Männer ermutigt würden, ihre Rüstungen abzulegen und ihre Verletzlichkeit anzunehmen? Diese Frage(n) stellt die erste Staffel der Doku-Reihe «What’s Underneath» zum Thema Männlichkeit. Intime Geschichten darüber, was Mann sein bedeutet, aus der Perspektive unterschiedlichster Männer.

Kampf gegen Fat Shaming

New Yorks Bürgermeister Eric Adams hat dieses Jahr ein Gesetz unterzeichnet, das die Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts verbietet. Das Gesetz nimmt Gewicht und Grösse neu in die Liste der Merkmale auf, die neben Geschlecht, Alter, Religion, Race und sexueller Orientierung vor Diskriminierung geschützt sind. Dieser Schutz gilt für Job, Wohnen und den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen. Go, New York!

 

Trans Schiedsrichter:in in einer Profisportliga

Mit Che Flores hat die US-amerikanische Basketballliga NBA nun erstmals eine:n nichtbinäre:n trans Schiedsrichter:in – als erste amerikanische Profisportliga. Und das zu einer Zeit, in der in den USA heftig über die Rechte von trans Personen debattiert wird, diese vielerorts eingeschränkt werden und das Recht zur Teilnahme an Wettkämpfen für trans Athlet:innen weltweit in der Kritik steht. Flores hat nicht vor, im Rampenlicht zu stehen, sagt aber: «Es geht nur darum, jungen Kindern zu zeigen, dass es uns gibt, dass wir auf unterschiedliche Weise erfolgreich sein können. Ein Gesicht zu sein, von dem jemand sagen kann: Oh, okay, diese Person gibt es. Ich glaube, das kann ich auch.»

Hundeträume

Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass Hunde ähnlich träumen wie Menschen. Sie verarbeiten darin ihre Erlebnisse – und da diese oft mit ihren Besitzer:innen verknüpft sind, kommen Herrchen und Frauchen ebenfalls regelmässig in ihren Träumen vor. Wenn das nicht wahre Liebe ist.

Schwarze Regisseurin schreibt Geschichte

Ava DuVernay präsentierte ihren Film «Origin» am Venice Film Festival und war damit die erste Schwarze Regisseurin, die am Festival teilnahm. Sie schrieb und produzierte den Film, führte Regie und erhielt an der Premiere in Venedig eine 8-minütige Standing Ovation. Und dies, nachdem ihr nicht unbedingt Mut gemacht wurde, an ein internationales Filmfestival zu reisen: «Schwarze Filmschaffende kriegen oft zu hören, dass Filmliebhaber:innen sich nicht für unsere Geschichten und unsere Filme interessieren», sagte DuVernay zum Magazin Deadline. Tja, so beweist man das Gegenteil.

Endlich Blut statt Wasser

Jup, es musste 2023 werden, bis Wissenschaftler:innen endlich Blut statt Wasser verwendeten, um Hygieneprodukte zu testen. Wir kennen alle die absurden Werbungen mit blauen Flüssigkeiten, die in Binden gekippt werden, um zu zeigen, wie supersaugfähig diese sind. Wie absurd, dass es offenbar auch ähnliche Flüssigkeiten waren, mit denen Hygieneprodukte nicht nur beworben, sondern tatsächlich getestet wurden. Nun wurden erstmals abgelaufene menschliche Blutkonserven verwendet, um zu testen, welche Hygieneprodukte wie viel Flüssigkeit absorbieren können – und damit zu entlarven, dass die meisten Produkte in Wirklichkeit weniger absorbierend sind als angepriesen. Das wird vor allem Personen mit starken Blutungen helfen, das richtige Produkt zu finden.

Unstoppable «Barbie»

Nichts konnte «Barbie» aufhalten. Mit 1,4 Milliarden US-Dollar Umsatz weltweit hat der Film dieses Jahr alle anderen getoppt – und die Milliardengrenze überschritt er notabene innerhalb von 17 Tagen nach Kinostart. Damit brach er den Rekord für den erfolgreichsten Film einer Regisseurin aller Zeiten. Seit der Pandemie haben es damit übrigens erst sieben Filme geschafft, die Milliardengrenze zu knacken – insgesamt sind es in der modernen Kinogeschichte nun 55 Filme, die mehr als eine Milliarde einspielten.

Hirnoperation im Mutterleib

Ein Ärzt:innenteam aus Boston führte erfolgreich eine Hirnoperation an einem Fötus durch. In-utero-Chirurgie – die vor der Geburt eines Babys durchgeführt wird – wurde zuvor bereits bei anderen Erkrankungen eingesetzt, jetzt aber erstmals zur Behandlung einer seltenen Hirnkrankheit. Zwei Tage nach der Operation kam die Kleine gesund zur Welt. Ihre neurologische Untersuchung war normal und so wie es aussieht, wird sie weder Medikamente noch weitere Eingriffe benötigen.

Santa für alle

Englische Künstler:innen und trans Aktivist:innen haben sich für die Kampagne «Trans Secret Santa» zusammengetan, um damit dieses Jahr erstmals Geld für Geschenke für junge trans Menschen zu sammeln. Und mit den Geschenken auch viel Liebe und Freude zu verteilen. Inspiriert ist die Aktion übrigens von der «Trans Santa Initiative» in den USA und Kanada, die bereits seit mehreren Jahren Wichtelgeschenke an trans Personen verteilt.

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