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Autobiografie von Paul Auster: Winterjournal

Leben

Autobiografie von Paul Auster: Winterjournal

  • Text: Verena Lugert

Sehr eitel – und sehr gut: Paul Austers schmerzhaft ehrliche Autobiografie.

«Vielleicht solltest du deine Geschichten fürs Erste einmal beiseitelegen und zu ergründen versuchen, wie das für dich war, in diesem Körper zu leben – vom ersten Tag, an den du dich erinnern kannst, bis heute. Ein Katalog von Sinnesdaten. Was man eine Phänomenologie des Atmens nennen könnte.» Es ist auch eine Phänomenologie des Vögelns, des Essens, des Trinkens, der Lust und der Schmerzen. Es ist die Lebenserzählung eines Mannes an der Schwelle zum Alter, die empfindsame Reise eines Körpers, seiner Haut, seiner Gliedmassen, seiner Falten, seiner Narben. Paul Austers Autobiografie ist eine umwerfend genaue, schmerzhaft ehrliche und hochliterarische, am Geist von Joe Brainards Memoirenklassiker «I Remember» geschulte Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben als Autor, als Liebender, als Mann. Sehr eitel. Aber auch: sehr, sehr gut.

— Paul Auster: Winterjournal. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2013, 256 Seiten, ca. 32 Franken

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