
Das neue Heft ist da – mit neuem Look!
Ab heute liegt die neue annabelle am Kiosk. Lest hier das Editorial von Chefredaktorin Barbara Loop.
- Von: Barbara Loop
- Bild: annabelle
In den Augen jener testosterongeschwängerten Oligarchen, deren unheilvolle Allianz sich von Ost nach West zieht, erübrigt sich jeder Diskussionsbedarf. Männlichkeit, das ist jene archaische «Energie», wie es Meta-Chef Mark Zuckerberg nannte, die sich in erster Linie negativ definiert: Männlich ist, wer nicht verletzlich ist, nicht schwach und ohne Zweifel. Männlichkeit ist in diesem Weltbild vor allem eines: nicht verhandelbar. Wir tun es trotzdem.
Für die neue Ausgabe hat annabelle-Redaktorin Esther Göbel vier Männer getroffen, die im Bosnienkrieg Opfer von Folter und sexualisierter Gewalt geworden sind. Es ist kein Zufall, dass in diesem Krieg, dessen Ende sich im Dezember zum dreissigsten Mal jährt, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Männer systematisch als Waffe eingesetzt wurde. Denn in dieser patriarchalen Kultur mit starren Geschlechterbildern zielten die Peiniger damit nicht nur auf die Gesundheit der Männer ab, sondern zerstörten ihr Selbstbild, ihre Identität. Eine erschütternde Reportage, die von der zarten Fotografie von Hannes Jung getragen wird.
"Wir fordern weiterhin heraus, was ein Frauenmagazin 2025 alles sein kann"
Susanne Bartsch tanzt seit Jahrzehnten durch New Yorker Nächte und wirbelt jede Ordnung durcheinander, insbesondere die der Geschlechter. Jacqueline Krause-Blouin erzählt sie im Interview in dieser Ausgabe, was sie fürchtet und warum der Nachtclub eine Bastion des Widerstands ist. Und in der aktuellen Modestrecke setzen Fashion Director Nathalie De Geyter und Fotograf Peter Kaaden die femininste Form der Maskulinität oder die maskulinste Form der Femininität in Szene: Der Dandy ist die Stilikone dieses Frühlings.
annabelle bietet einen sorgfältig kuratierten Mix aus Geschichten. Wir blicken in Abgründe und schwingen uns einige Seiten weiter in luftige Höhen. Und wir fordern weiterhin heraus, was ein Frauenmagazin 2025 (noch) alles sein kann. Alles wie immer also? Keineswegs! Auf der prominenten letzten Seite schreiben neu Michèle Roten und Claudia Senn abwechselnd über das Älterwerden. Ehrlich, genüsslich und zuweilen auch ganz schön genervt kommentieren sie die Lebensjahre im «Sandwich», eingeklemmt zwischen Jugend und Alter – wir stellen euch die beiden im Interview im neuen Heft vor.
Neu ist ab dieser Ausgabe auch unser Look. Art Director Bobi Bazooka und Creative Director Nathalie De Geyter haben – unterstützt vom Grafik-Team – wochenlang dafür gearbeitet, dass annabelle ab jetzt so leicht und frisch daherkommt wie die ersten Frühlingstage.
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Das neue Heft ist da: das Orange ist wirklich sehr frisch und bildet mit den schwarz-weiß Texten und Bildern schöne Kontraste. Leider kann ich die Texte je nach Lichteinfall kaum lesen.