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Frauenstreik 2023: Alles, was ihr zum 14. Juni wissen müsst

Politik

Frauenstreik 2023: Alles, was ihr zum 14. Juni wissen müsst

Wieso der Frauenstreik jetzt feministischer Streik heisst, was gefordert wird und welche Events am 14. Juni stattfinden, erfahrt ihr in unserer Übersicht.

Wieso heisst der Frauenstreik plötzlich feministischer Streik?

Weil explizit alle Flintaq (kurz für: Frauen, Lesben, inter, trans, agender und genderqueere Personen) angesprochen werden sollen. Vor vier Jahren wurde nach 1991 zum zweiten Mal zum grossen «Frauenstreik» aufgerufen. Rund eine halbe Million Streikende waren in der Schweiz dabei. Nach kleineren Streiks findet dieses Jahr am 14. Juni wieder ein grosser Streiktag statt – ein feministischer Streiktag.

Solidarische Männer können sich übrigens in verschiedenster Form engagieren: Von der Kinderbetreuung bis zur Verpflegung geht es darum, das anzubieten, was die Streikenden unterstützt – ohne aber sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Hier gibts konkrete Empfehlungen.

Gesagt muss sein: Eine für alle komplett stimmige Auslegung vom 14. Juni gibt es nicht – schlicht, weil es, wie unter allen Gruppierungen, selbstverständlich auch unter Feminist:innen, Meinungs- und Auslegungsunterschiede gibt. Dies haben wir beispielsweise in unserem Artikel vom feministischen Kampftag am 8. März thematisiert, in dem bekannte Personen wie Franziska Schutzbach, Steffi Buchli oder Anja Glover die Frage beantworten: «Ist die Stimmung unter Feminist:innen wirklich mies?»

Was ist das Thema des Streiks 2023?

Dieses Jahr wird am 14. Juni «Lohn, Zeit, Respekt» gefordert, so der Slogan. Konkret geht es um die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen, mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit sowie Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz.

Hier die Forderungen im Detail:

  • Lohngleichheit – spezifisch in Branchen mit niedrigen und mittleren Löhnen und hohem Frauenanteil
  • Mindestlöhne von 4500 Franken (respektive 5000 Franken bei abgeschlossener Berufslehre)
  • Existenzsichernde Renten (ohne eine weitere Erhöhung des Rentenalters)
  • Familienkompatiblere Arbeitszeit (planbar, ohne ständig erreichbar sein zu müssen)
  • Kürzere Arbeitszeiten von maximal 35 Stunden pro Woche gegen die Teilzeitfalle
  • Finanzierung der Kinderbetreuung durch die öffentliche Hand
  • Nulltoleranz bei sexualisierter Gewalt
  • Prävention sexueller Belästigung und Sexismus im beruflichen Umfeld (abgesichert in den jeweiligen Gesamtarbeitsverträgen)

Weitere Facts und Infos zu den Forderungen findet ihr hier.

Wer organisiert den Streik eigentlich?

Im Rahmen des Frauenstreiks 2019 bildeten sich vielerorts lokale Streikkollektive, die jetzt in den jeweiligen Regionen das Streikprogramm organisieren. Unterstützt werden sie dabei von Gewerkschaften ganz unterschiedlicher Branchen. Dein lokales Streikkollektiv findest du am Ende des Artikels bei den Programmhinweisen.

Wie muss ich mir den 14. Juni genau vorstellen?

Am Mittwoch finden in verschiedenen Schweizer Städten von Genf bis St. Gallen Demonstrationen statt; wo und um welche Zeit es losgeht, erfährst du hier. Die vermutlich grösste Demo wird wieder in Zürich stattfinden – sie startet um 18 Uhr am Bürkliplatz. Hier erfahrt ihr mehr zum Tag in Zürich. Um 20 Uhr findet im Hof des Landesmuseums eine von uns organisierte Podiumsdiskussion zum Thema «Wie soll Arbeit gerechter werden?» mit anschliessender Movie Night statt. Der Eintritt ist frei. Kommt alle vorbei – wir freuen uns!

 

Vielerorts gibt es rund um die Demos ein umfangreiches Rahmenprogramm.

So etwa:

  • «Living Library zu Care-Arbeit» in Bern
  • Selbstverteidigungsatelier in Lausanne
  • Feministisches Fest in Schaffhausen
  • Pappschilder basteln in Zug
  • Flashmobs in Genf
  • Kulturelle Darbietungen in St. Gallen
  • Konsumstreik mit Tauschbörse in Basel

Hier findet ihr noch weitere Programmpunkte.

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