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Royal-Leben war «wie im Zoo»: Prinz Harry spricht über Mental Health

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Royal-Leben war «wie im Zoo»: Prinz Harry spricht über Mental Health

Prinz Harry hat in einem Podcast ehrlich wie nie über seinen Umgang mit psychischer Gesundheit gesprochen. Wie der Royal nach jahrelangem «Grinsen und Alles-Ertragen» die Reissleine zog.

Monate nach dem ersten öffentlichen Interview mit Oprah Winfrey hat sich Prinz Harry erneut öffentlich geäussert – und zwar ziemlich ungefiltert. Im Podcast «Armchair Expert» des Schauspielers Dax Shepard und der Produzentin Monica Padman redete er offen über seine psychische Gesundheit. Dies im Vorfeld zur Serie «The Me You Can’t See», die er zusammen mit Oprah Winfrey produziert. Die mehrteilige Doku startet am 21. Mai auf Apple+ und fokussiert ebenfalls auf das Thema Mental Health.

Wie Harry im Gespräch schilderte, verspürte er schon in seinen frühen Zwanzigern eine enorme Wut. Sein Leben sei eine Mischung gewesen aus einem Zoo und der «Truman Show», erklärte er trocken. Das sind Worte, die man bis anhin von einem Mitglied der royalen Familie nicht gehört hatte. «Ich sagte mir: Es gehört zum Job, richtig? Grinsen und alles ertragen, einfach immer weitermachen.» Doch irgendwann habe er gemerkt, dass er diesen Job nicht mehr will: «Ich dachte mir: Schaut, was mit meiner Mutter passiert ist! Wie soll ich jemals sesshaft werden und eine Frau und Familie haben, wenn ich weiss, dass all das wieder passieren wird?» Er habe hinter den Vorhang gesehen, er verstehe das Business-Modell, das hinter dem royalen Leben steckt: «Ich verstehe, wie das System funktioniert und ich wollte nicht Teil davon sein.»

Was würde deine Mutter stolz machen?

Shepard fragte ihn, wann er begriffen habe, dass ihm eine Therapie helfen könnte. «Das war bei einem Gespräch mit meiner Frau», sagte Harry. Meghan habe sofort realisiert, dass er leide. Hilflosigkeit sei seine Achilles-Sehne, so der Prinz von Sussex weiter. «Ich fühlte mich das erste Mal komplett hilflos, als ich in einem Auto sass und meine Mutter von Paparazzi gejagt wurde. Das zweite Mal, als ich in einem Helikopter in Afghanistan sass, und das dritte Mal mit meiner Frau.» Als er mit der Therapie begann, hatte er das Gefühl, als sei eine Blase geplatzt, so Harry. «Ich zog meinen Kopf aus dem Sand und sagte mir: Du bist in dieser privilegierten Lage, also hör auf dich, zu beklagen. Mach etwas daraus. Du kannst nicht aus dieser Situation raus, aber du kannst sie verändern. Was würde deine Mutter stolz machen?»

Der Wunsch nach einem normalen Leben

Er wolle anderen Menschen helfen – schliesslich verfüge er durch seine Bekanntheit über eine enorme Plattform. Harry reflektiert diese Bekanntheit und die damit verbundenen Privilegien aber auch kritisch. Denn eigentlich habe er diese ja gar nie gewählt. «Das ist für mich das grösste Problem: Man erbt die Risiken, man erbt jedes einzelne Element dieses Lebens. Die britischen Medien haben das Gefühl, dass du ihnen gehörst. Und das ist eine gefährliche Einstellung.»

Dass seine royalen «Scheuklappen», wie Harry es nennt, nicht richtig eingestellt waren und er eine Ahnung davon hatte, wie ein normales Leben aussehen könnte, hing mit seiner Mutter zusammen, so Harry weiter: «Sie hatte einen enormen Einfluss in der kurzen Zeit, in der sie hier war. Sie wollte, dass wir ein so normales Leben wie möglich hatten.» Und das will er nun auch seinen Kindern ermöglichen. Als er und Meghan frisch zusammen waren, verabredeten sie sich in einem Supermarkt und taten so, als würden sie sich nicht kennen. Sie schrieben sich gegenseitig, was sie einkaufen sollten, immer mit der Baselballmütze ins Gesicht gezogen und mit gesenktem Kopf. Nun aufrecht gehen zu können, sei ein unglaublich schönes Gefühl.

Wo liegt das öffentliche Interesse?

Doch natürlich sind nicht nur die britischen Paparazzi an Meghan und Harry interessiert. Als sie in L.A. angekommen waren und nach einem Haus suchten, kamen sie auf dem Anwesen eines Freundes unter. «Ich fragte einen Security-Mann, welches der sicherste Ort sei, und er meinte: Bleiben Sie drinnen! Nur weil ich eine bekannte Person bin, darf ich nicht mehr raus? Das kann nicht sein.» Er sehe absolut kein öffentliches Interesse darin, ihn und seinen Sohn beim gemeinsamen Strandbesuch zu fotografieren. Funfact: Anscheinend spannen die Promis bei diesem Thema zusammen. Mittlerweile wohnen Meghan und Harry nämlich gut eine Stunde ausserhalb von Los Angeles, doch auch dort lauern die Paparazzis. Wer ihn erst neulich per SMS vor einem Paparazzo mit Wollmütze warnte? Sein guter Nachbar Orlando Bloom.

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Zihlmann

Harry und Megan sollen es gut haben und sich engagieren aber bitte etwas diskreter sein!
Sie wollen ja auch nicht wie ‚normale‘ Leute leben sondern lieben Luxus und scheinbar trotz allem Publicity!
Dass Royals auch diskreter leben können, zeigen andere Royals.
Manche Sorgen von Harry scheinen Luxussorgen zu sein!

Edelia

Harry jammert und jammert und beschwert sich…er ist ein unglaubliches komisches Bubi, was vor lauter Geld und Luxus nicht mehr weiss wie dumm tun. Immer wieder rückt er sich selbst in die Medien und regt sich danach auf, dass er zu wenig Privatsphäre hat.
Ein komisches Ehepaar die beiden. Sie ist immer Kamera fertig gestylt und er macht das gleiche. Bringt ihnen halt doch Geld ins Kässeli…aber dann sollte er nicht, die ihn “füttern” anschwärzen und so verurteilen. Ich bin der Meinung sein Verhalten und das seiner Frau mit ihrer überteuren Garderobe ist sogar unverschämt. Schön wäre es, wenn die Medien mal nein sagen würden. Ist auch nicht cool, wenn Enkel am Ende des Lebens der Grosseltern so austeilen denn die können nicht mehr viel ändern.
Er sollte doch auf eine Alp als Senn arbeiten gehen und sie könnte Käse herstellen…die Kinder hätten täglich die frische Kuhmilch….und keine Paparazzi.
Fazit dieses Gejammer ist tragisch.