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In 7 Schritten: So baut ihr euch eine Website

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In 7 Schritten: So baut ihr euch eine Website

Die Auswahl an Tools und Templates ist unendlich. Das ist aber noch kein Grund, zu verzweifeln. Web-Experte Daniel Lütolf erklärt die sieben wichtigsten Schritte auf dem Weg zur eigenen Webseite.

1.

Brauche ich eine Webseite trotz Social-Media-Präsenz?

Selbst wenn man auf allen Social-Media-Kanälen aktiv ist – wer eine Firma, einen Shop, einen Blog, eine Galerie für Familienfotos oder auch bloss eine digitale Visitenkarte haben will, kommt um eine eigene Webseite kaum herum. Ganz besonders aus Gründen des Eigenmarketings. Denn die Webseite sehen nicht nur Kund:innen oder User:innen, sondern auch Headhunter und HR-Leute. Eine schön gestaltete Webseite wird sich bei der Jobsuche oder Kundenaquise positiv auswirken.

2.

Was ist der erste Schritt?

Den Domainnamen festlegen (Beispiel: micheline-müller.ch), prüfen, ob der Name verfügbar ist und ihn reservieren. Das tut man bei sogenannten Hostern, Plattformen, die den Platz für die Webseite zur Verfügung stellen, und über die sich auch eine dazugehörende E-Mail-Adresse registrieren lässt. Wichtig: Es gibt Cloud-basierte Plattformen, deren Server vielfach in den USA oder ausserhalb der Schweiz stehen, und Hoster, die ihre Server in der Schweiz haben (siehe Punkte 3 und 4). Das ist etwa bei einer Firma in Bezug auf die Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO, der EU relevant. Bei der Wahl des Domainnamens beachten: ‹com› steht für ‹commercial›, ‹ch› oder ‹de› sind Länderdomaines, ‹org› steht für ‹organization›.

3.

Wie baue ich eine Standard-Webseite?

Für die Grundstruktur eignen sich die Baukastensysteme von Cloudtools wie Wix, Jimdo oder Sqaurespace. Der Vorteil: Sie verfügen über viele vorgefertigte Designs, Templates, aus denen sich ohne technisches Wissen eine einfache Seite erstellen lässt. Das Grundangebot ist meist kostenlos, enthält aber Werbung. Doch je mehr Anwendungen die Webseite haben soll, etwa Video- oder Audio-Uploads, desto höher werden die Kosten. Zu rechnen ist mit etwa 5 bis 8 Franken pro Monat. Und: Das Basteln braucht Zeit, zudem sieht das Resultat oft nicht so aus, wie man es sich vorgestellt hätte.

4.

Wie bringe ich meine Webseite auf ein höheres Level?

Die Standard-Templates reichen nicht mehr aus: Man will ein eigenes Design oder eine bessere Benutzerfreundlichkeit, benötigt einen Newsletter, einen Shop oder ein Forum. Um die Seite auf ein nächstes Level zu bringen, ist es von Vorteil, einen Hoster zu wählen, über den sich ein Content-Management-System (CMS) herunterladen lässt. Die CMS funktionieren ähnlich wie die Baukastensysteme der Cloudtools, nur gibts mit einem CMS keine Designschranken mehr. Solche Hostings für die Schweiz bieten etwa Webland, Cyon, Metanet, Hostpoint, Infomaniak oder Hosttech an. Die Kosten: Rund 7 bis 15 Franken pro Monat. Das weltweit grösste und beliebteste CMS ist Word Press, danach folgen Joomla, Drupal und Typo3.

5.

Worauf gilt es beim Designen zu achten?

Dos: Logos links oben oder in der Mitte platzieren, ebenso in der Mitte den Header (Titel oder Name), unten auf der Seite den Footer mit Informationen zur Webseite (etwa Kontakt oder Fragen). Bilder sollten nicht grösser sein als 500 Kilo- bis maximal 1, 5 Megabyte. Werkzeuge für die Bildbearbeitung sind Gimp, eine kostenlose Alternative zu Adobe Photoshop, oder Online-Tools wie etwa TinyPic. Vimeo eignet sich für das Einbetten von Videos.

 

Don’ts: Zu vermeiden sind Orthographiefehler, zu viele Farben, die Anmerkung ‹Website Under Construction›. Zudem macht es einen schlechten Eindruck, wenn in der Rubrik ‹News›, der letzte Eintrag ein paar Monate alt ist. Besser ‹News› mit einem Blog ersetzen, der ist zeitlich flexibler.

6.

Wie wird meine Seite von Google gefunden?

Dafür gibt es Regeln, im Fachjargon Suchmaschinenoptimierung (SEO) genannt. Die gängigsten lauten: Es braucht einen qualitativ guten und vor allem, einen einzigartigen Inhalt. Das heisst, Text, Bilder und Videos dürfen nicht von anderen Webseiten kopiert werden. Zudem muss die Seite schnell laufen, und das geht nur, wenn die Bilder nicht zu gross sind (siehe Punkt 5), und die Seite den neusten technischen Anforderungen entspricht. Auf pagespeed.web.dev von Google lässt sich die Geschwindigkeit der Webseite checken. Und: Je öfter die Seite auf Facebook, Twitter und LinkedIn kommuniziert wird und andere Webseiten auf sie verlinken, desto grösser ist die Chance, dass Google sie hoch listet. Und: Die Seite muss mit Smartphones und Tablets kompatibel sein.

7.

Was, wenn ich auf all die Arbeit keine Lust habe und meine Website an eine spezialisierte Agentur auslagern will?

Dann ist es wichtig, dass das Konzept der Seite, sowie die Ziele klar definiert sind. Es kann sein, dass in diesem Prozess das Geschäftsmodell hinterfragt oder sogar auf den Kopf gestellt wird. In einem weiteren Schritte erstellt die Agentur Mock-ups: Das heisst, sie sammelt Ideen, Bilder und Farben und kann den Prototypen bei Bedarf schliesslich von gut 10’000 User:innen testen lassen. Meist reichen aber auch Feedbacks aus dem persönlichen Umfeld aus. Die Kosten: ab 1000 Franken. Für ein durchschnittliches KMU belaufen sie sich gut und gerne bis auf rund 10’000 Franken. Dies natürlich in Abhängigkeit mit den Anzahl Workshops und Sitzungen sowie den bereits vorhandenen Inhalten wie Texte, Bilder und Videos.

Daniel Lütolf ist Experte für Onlinekommunikation und Webdesign und seit 20 Jahren Inhaber der Agentur groovedan.com

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