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Designer Luca Xavier Tanner: «Meine Kollektionen sind unisex»

Fashion

Designer Luca Xavier Tanner: «Meine Kollektionen sind unisex»

Am Wochenende findet die 19. Edition der «Mode Suisse» statt. Wir stellen vorab ausgewählte Designerinnen und Designer vor. Heute: Luca Xavier Tanner über Künstlerinnen als Inspiration, Tanzende als Zielgruppe und Produktionsketten, die transparenter werden müssen.

Wann haben Sie Ihr Label gegründet?
2020.

Ihr Atelier?
Befindet sich in Biel.

Ihr Werdegang?
Nach meinem Master in Mode- und Accessoire-Design an der Genfer Modeschule Head habe ich Praktika bei Haider Ackermann in Antwerpen und bei Eckhaus Latta in New York absolviert. Weil ich mich vermehrt auf Knitwear konzentrieren und meine eigenen Werte stärker einfliessen lassen wollte, habe ich mein eigenes Label gegründet.

Was unterscheidet es von anderen?
Meine Kollektionen sind unisex, sie sollen frei von Geschlechterrollen getragen werden können.

Was hat Sie zur aktuellen Kollektion inspiriert?
Die Uniformen von Künstlerinnen und Kreativen. Sie bieten viel Platz, Utensilien auf sich zu tragen, griffbereit zu haben. Die Kollektion soll ihrerseits Menschen dazu inspirieren, künstlerisch tätig zu werden.

Wen würden Sie gern in Ihren Entwürfen sehen?
Eine Person, der ich per Zufall im Alltag begegne, am Bahnhof zum Beispiel. Oder die ich in einer tanzenden Menge entdecke.

Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?
Sie ist ein wichtiger Faktor bei meinen Design-Entscheidungen, wenn ich das Garn, den Stoff oder die Manufaktur auswähle, mit der ich zusammenarbeite. Sowieso: Die Produktionskette muss vom Stoffproduzenten bis zum Endkunden vereinfacht und transparenter werden.

Wo produzieren Sie?
Alle gewobenen Kleidungsstücke werden in der Schweiz hergestellt, Strickwaren in den Niederlanden und Lederwaren in Ungarn. Showpieces nähe ich in meinem Atelier in Biel.

Inwiefern beeinflussen andere Designerinnen und Designer Ihre Kollektionen?
Mir gefallen die Entwürfe der Anti-Fashion-Designer der Neunziger extrem gut, Dekonstruktion finde ich ein spannendes Thema.

Wie haben Sie das vergangene Jahr erlebt?
Es war das erste Jahr, in dem ich mich abseits des Studiums in der Modewelt bewegte. Und es war viel Arbeit, mein Label aufzubauen. Auch wenn ich mich flexibler der Pandemie anpassen konnte als etablierte Labels, war es schwierig, alles, was es zur Produktion einer Kollektion braucht, rechtzeitig zu beschaffen.

Ihr nächstes Ziel?
Eine Handtaschen-Kollektion, die ich diesen Sommer präsentieren möchte.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Modebranche?
Dass sich die Modeunternehmen und Endkonsumenten im Klaren darüber sind, dass hinter jedem Kleidungsstück eine Person steckt, die es näht. Die Pandemie wirft ein Licht auf das Fehlverhalten der Fastfashion-Unternehmen, die Produktionspartner im Ausland und Arbeitnehmende nicht fair bezahlen. Ich wünsche mir bessere Arbeitsbedingungen für sie.

Special Media Collaboration

annabelle spannt für die 19. Edition der «Mode Suisse» mit der Branchenplattform zusammen, begleitet das Happening vom Fitting der Models über die Laufstegpräsentationen bis zu den Expert*innen-Panels – und ist vor Ort, um sich die Kollektionen der Designerinnen und Designern zeigen zu lassen.

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