Mode-Tagebuch von der Fashion Week Paris: Freundschaftsdienst bei Chanel

In ihrem Mode-Tagebuch zeigt Daniella Gurtner ihre ganz persönlichen Highlights aus der französischen Modemetropole.

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Tag 5: Freundschaftsdienst bei Chanel

Heute ist die Chanelshow. Natürlich macht man sich da ein paar Überlegungen, wie und was man dazu anziehen soll, es ist ja nicht jeder Tag ein Chanel-Tag. Also habe ich mir mein Outfit in Gedanken schon zusammengestellt. Natürlich schlicht, schwarz-weiss mit einem Hauch von Androgynität. Was theoretisch gut aussah, sieht praktisch leider gar nicht gut aus. Entschuldigung, eine weisse Seidenbluse mit schmaler Smokinghose und flachen Loafern geht doch immer, oder? Heute allerdings sitzt die Hose nicht und die Bluse hängt auch nur unmotiviert an meinen Schultern. Liegt es vielleicht an den Schuhen? Ja, die Schuhe meine absoluten Favourite-Pumps in Bordeauxrot würden dazu perfekt aussehen. Zudem besitzen diese die Fähigkeit, alle anderen Teile upzugraden.  Und genau diese Eigenschaft fehlt den flachen Loafern. Heute ist aber defintiv ein flacher-Absatz-Tag, wenn ich mir das Tagesprogramm so ansehe. Also Planänderung: Mit Loafers, schwarzer Jeans und Cashmerepulli mach ich mich existentialistisch auf zu Chanel.

Chanel ist die Show der Superlative, grösste Location, grösster Settingaufbau, diesmal eine Unterwasserlandschaft in Weiss. Gezeigt werden 85 Looks an 85 Models, darunter Freunde des Hauses wie Stella Tennant, die nur noch für Karl Lagerfeld über den Lausteg läuft; wirklich beeindruckend!

Nach der Show gehts weiter zu einem der Newcomer an den Pariser Shows: dem türkischen Designer Haakan. Die Präsentation findet im legendären Hotel Ritz statt, und die Frontrow ist beeindruckend: Natalia Vodianova (Model), Mert Alas und Marcus Pigott (Fotografenduo) und Carine Roitfeld (Ex-Paris-Vogue-Chefredaktorin).

Im Showroom von Yves Saint Laurent finde ich die ultimativen Luxussneakers und die verlorenen Plateaupumps von Barbie. Bei Givenchy sind die Lederteile aus Fischleder (wie bitte?) gefertigt, das stösst nach Sushi am Mittag unangenehm auf.

Letzter Termin am Abend: Im Museum Jeu de Paume findet die Präsentation des Buches über das Label Azzaro statt. Auf dem Heimweg hole ich mir ein Baguette. Habe ich es schon erwähnt, ich liebe Paris!