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«Ich weiss, dass ich zu viel arbeite»

Familie

«Ich weiss, dass ich zu viel arbeite»

In unserer Rubrik «The Mamas and the Papas» kommen Eltern aus der Schweiz zu Wort: Ein ehrlicher Fragebogen über Liebe, Erschöpfung, politische Missstände und Parenting-Hacks. Diesmal mit Fabian, Vater eines Kindes.

Vorname: Fabian

Alter: 36

Beruf: Inhaber ROPE strength&athletic GmbH

Kinder: Ein Kind (16 Monate alt)

Familienstruktur: Ich arbeite 100+ %, meine Frau Flavia ist 50 % fest angestellt und betreibt ein eigenes Kosmetikstudio (etwa 10 – 20 %). Die Care-Arbeit ist bei uns so eingeteilt: Montag Flavia, Dienstag PAPPAATAAAAG! WOHOOO!, Mittwoch Grosseltern-Tag, Donnerstag Flavia, Freitag Kita

Ein Gerücht über Eltern, das stimmt: Man ist schon nicht mehr soooo spontan wie erhofft.

Ein Gerücht über Eltern, das nicht stimmt: Eins ist keins! Wir lieben unsere Tochter über alles, aber es ist verdammt anstrengend 😊

Das hat mich am Elternsein am meisten überrascht: Dass ich teilweise aus dem Nichts losheulen könnte (vor Freude). Ab und zu macht sie etwas, das mich zutiefst berührt. Zum Beispiel, wenn sie beim Windelwechseln auf einmal aufsteht, den Kopf auf meine Schulter legt und mir so zeigt, dass sie am Rücken gestreichelt werden möchte.

Das Schönste am Leben mit Kind: Zu sehen, wie ein so kleines Wesen jeden Tag etwas Neues kann

Am alleranstrengendsten im Alltag mit Kind: DIE NÄCHTE!!!! Acht Stunden Schlaf am Stück wären sooo schön!

Ein Teil von mir, den ich vermisse: Die Zeit für mich allein

Eine kürzliche Erkenntnis, die sehr wichtig für mich war: Klar auszusprechen, wenn wir auf Unterstützung der (Schwieger-)Eltern angewiesen sind

Die grösste Veränderung an mir selbst, seit ich Vater bin: Ich bin eine Person, die sehr gerne ALLE Zügel in die Hand nimmt und hält. Ich musste lernen, abzugeben und Verantwortung zu teilen. Plus: Eine so andere Liebe zu fühlen, die ich vorher nicht kannte

Das Witzigste an meinem Kind: Wenn sie versucht, ein Schweinchen nachzumachen

Eine Sache, die mir in der Erziehung ganz besonders wichtig ist: Anstand, Respekt und Ehrlichkeit. Dafür ist es jetzt sicherlich noch etwas früh. Trotzdem versuchen wir schon, gewisse Regeln einzubauen. Sind mal mehr, mal weniger erfolgreich.

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«Mein Ventil? Zeit mit meiner Frau und Krafttraining»

Das gönne ich mir, seit ich Vater bin: Auszeiten in der Sauna

So erschöpft bin ich gerade von 0 bis 10: 7 (Magen-Darm, Zähne und eine laufende Nase sind schuld)

Das letzte Mal ausgeschlafen habe ich … an dem Tag, bevor unsere Tochter zur Welt kam.

Mein Ventil: Zeit mit meiner Frau und Krafttraining

Unterschätzt habe ich: Wie krass man immer alles planen muss

Ein schnelles Gericht, das alle lieben: SPÄTZLIIII

Das nervt mich an anderen Eltern am meisten: Eigentlich nichts – jedes Elternpaar soll ihr Kind so erziehen, wie sie es für sich am besten finden

Etwas, worüber wir Eltern ehrlicher reden sollten: Dass eine vegane Ernährung für ein Kind eventuell nicht die optimale Lösung ist. Lasst doch das Kind selbst entscheiden, was es essen möchte.

Eine Sache, die sich familienpolitisch in der Schweiz ganz dringend ändern muss: Mehr Elternzeit für alle, die dies möchten. Länder wie Schweden, gar Deutschland sind der Schweiz da um Längen voraus.

Eine Anschaffung, die für die Katz war: Eine Babyhängematte

Eine Anschaffung, die uns das Leben gerettet hat: Das ändert sich von Phase zu Phase. Am Anfang fand ich ein Beistellbett mit Rollen wirklich sehr praktisch. Heute ist es vielleicht der (etwas zu teure) Luftbefeuchter in ihrem Kinderzimmer. 😊

Das beste Buch für Eltern: Ich habe mich ehrlich gesagt nie gross mit Büchern auseinandergesetzt. Wenn ich was wissen möchte, google ich es und mache mir meine eigene Meinung.

Das bedaure ich: Dass ich wirklich zu viel arbeite und ich grundsätzlich mehr Zeit für die Familie nehmen möchte … Es ist nicht einfach!

Der beste Tipp für alle frischgebackenen Eltern: Geniesst die Zeit mit Baby! Sie geht so schnell vorbei.

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«Höchsten Respekt vor allen Müttern!»

In dieser Situation spüre ich die Liebe zu meinem Kind immer ganz intensiv: Wenn ich sie ins Bett zum Schlafen lege, sie meine Hand einfordert und mich einfach ein bisschen fest hält

Etwas, das ich meinen Eltern gerne sagen würde, seit ich selbst Vater bin: Merci vielmal für die Möglichkeiten, die ihr mir gegeben habt. GREAT JOB!

Etwas, das meine Eltern komplett anders gemacht haben als ich: Meine Mutter war recht lange einfach für uns da und hat nicht gearbeitet.

Das hat sich am Verhältnis zu meinem eigenen Körper geändert, seit ich Vater bin: Ich will solange wie möglich meinen Körper fit und gesund halten, damit ich noch seeehr lange meine Tochter begleiten darf.

Das mussten wir, seit wir Eltern sind, als Paar erst lernen: Gemeinsame Zeit zu planen

Die grösste Challenge als Paar, seit wir Eltern sind: Allen gerecht zu werden – Kind, Familie, Arbeit und sich selbst

Eine Sache, die uns als Paar extrem hilft: Zu wissen: Beide haben Stärken und Schwächen; jeder hilft dem anderen so gut als möglich. Und unser Päärliabend jeden Donnerstag!

Die Schwangerschaft … ist ein Wunder. Wir wussten sofort: Es hat eingeschlagen. 😊

Die Geburt … WOW! Wie Flavia gekämpft hat, wie tapfer und stark sie war. Höchsten Respekt vor allen Müttern!

Komplett ans Limit komme ich, wenn … Magen-Darm startet, wenn man gerade einen Bauernhof mit Pferden besucht und die Hose … Naja, ihr wisst schon.

Eltern in der Schweiz … sind privilegiert. Es ist sicher hier und wir können uns frei bewegen.

Ferien mit Kind … sind optimal mit Freunden, die auch Kinder haben.

Sex ist, seit wir Eltern sind … weniger, aber auf keinen Fall schlechter. Lieber Qualität als Quantität.

Väter … nehmt euch so viel Zeit wie möglich für eure Kids!

 

Hier findet ihr alle Folgen «The Mamas and the Papas»

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