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Kolumne «Single Way»: Bin ich bereit für eine neue Liebe?

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Kolumne «Single Way»: Bin ich bereit für eine neue Liebe?

Unsere Autorin Rebekka Bräm sinniert in ihrer Kolumne «Single Way» über das Singleleben Anfang dreissig. Dieses Mal: Plötzlich ist da ein Kandidat für ihr Happily Ever After.

Nie zuvor in meinem Leben habe ich mich so stark verändert wie im letzten halben Jahr. Ich bin mutiger geworden, anspruchsvoller, entspannter. Und noch während ich mich, auf der Suche nach einem neuen Partner, frisch-fröhlich durch die verschiedensten Dating-Plattformen schlief, habe ich vor allem eines gefunden: mich selbst.

Nur für sich selbst verantwortlich zu sein, ist eine extrem kraftvolle Erfahrung. Ich treffe Entscheidungen ausschliesslich aufgrund meiner eigenen Bedürfnisse und Ziele und kann Pläne im letzten Moment um 180 Grad herumreissen. Läuft etwas schief, ist es mir freigestellt, die Geschichte in eine Anekdote zu verwandeln oder totzuschweigen. Ich gehe spontan auf Parties, nachhause, trinke mich halb bewusstlos oder lasse mir ein Tattoo stechen, ohne dass es irgendeine Menschenseele etwas anginge.

Und plötzlich steht vor mir, wonach ich anscheinend gesucht habe. Ein ernsthafter Kandidat für mein Happily Ever After. Ich bin im ersten Moment hin und weg, im zweiten hin- und hergerissen. Bin ich nicht gerade erst angekommen in diesem neuen Leben, dieser neuen Person?

Durchs immer gleiche Törchen

In mir macht sich ein furchtbarer Zweifel breit. Was, wenn ich meine Kraft aus dem Lebensentwurf als Alleinstehende ziehe? Schnelle ich in einer neuen Beziehung direkt zurück in eine passive, servile Komfortzone? Ich bin ein Raubtier, das jeden Raum auf potenzielle Gespielen scannt und sich diesen Spielereien dann auch hingibt – kann sich dieses Raubtier abends durch das immer gleiche Katzentörchen zwängen?

Bald wird klar: Das Raubtier wird es lernen müssen. Zu interessant der Mann und die mit ihm verbundene Zukunftsversion. Und so stürze ich mich ins nächste Abenteuer, ein monumentales namens Beziehung. Wir sind nicht füreinander bestimmt oder müssen unsere Liebe gegen feindliche Umstände verteidigen.

Nein. Wir sind an einem vergleichbaren Punkt im Leben, wollen dasselbe oder wenigstens etwas ausreichend Ähnliches und haben uns genügend ausgetobt. Meine erste Liebe (oder die zweite oder dritte) kann er nicht mehr sein, aber ich glaube fest daran, dass er meine letzte ist.

Rebekka Bräm ist Sängerin und Kulturmanagerin. An dieser Stelle sinnierte sie über ihr Leben ohne Partner. Dies ist ihre letzte Single-Kolumne.

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Martina

Oh! Sie hat es geschafft! und ich noch nicht! ; ) Das war meine erste Reaktion… vielleicht soll ich dieses Ressort übernehmen ; )) Alles Gute!