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Es ist April! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist April! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

  • Text: Sandra Brun
  • Bilder: Alamy, ZVG; Collage: annabelle

Welche Serie müsst ihr sehen, welchen Event besuchen, in welches Museum gehen? Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Redaktorin Sandra Brun, die sich auf einen April voller Kunst und Inspiration freut.

Was wir diesen Monat…

…ergattern wollen: Traum-Keramik von Motel a Miio gibts für kurze Zeit im Kaufleuten in Zürich: Vom 7. bis 9. April findet dort ein Pop Up Sale statt. Ich freue mich schon auf zauberhaft einzigartige Stücke, die von Hand in Portugal gefertigt werden. Mit viel Liebe, wie man ihnen definitiv ansieht. Weitere Infos und Öffnungszeiten findet ihr hier.

…aufsaugen: An den Candlelight-Konzerten werden bei Kerzenschein musikalische Top-Artists in eindrücklichen Zürcher Lokalen akustisch gecovert. Im Zunfthaus zur Zimmerleuten kann Vivaldis Vier Jahreszeiten von einem Streichquartett gelauscht werden oder sich von Klavierklängen zu Coldplay berieseln lassen. Meine Kollegin Nina Mäder freut sich besonders auf ABBA im Millers. Seit dem Musical Mamma Mia ist der Soundtrack ihre absolute Feel-Good-Musik. Die Glücksgefühle, die beim Hören ausgeschüttet werden, wurden sogar wissenschaftlich bestätigt. Wer eine Dosis Dopamin nötig hat, geht am 12. April ins Millers im Zürcher Seefeld und geniesst Klavierklänge und Gesang zu ABBAs grössten Hits. Tickets gibt’s hier.

…feiern: Am 2. April findet im Neumarkt in Zürich ein interaktiver Abend statt, der die Cunt feiert – mit Kurzfilmen und unveröffentlichten Bildern aus der Publikation «Cunt – Liebesbrief an ein Schimpfwort»: Der Abend sei ein Plädoyer für feministischen Porno und schamfreie Vulva-Erkundungen. Dafür treffen sich zwei der Mitautorinnen, Künstlerin und Aktivistin Talaya Schmid und Kulturwissenschaftlerin Oliwia Hälterlein, an der Schnittstelle zwischen Kunst und Feminismus. Freut euch auf einen inspirierenden Abend. Weitere Einzelheiten dazu findet ihr hier.

…im Kino sehen: Der Dokfilm «Do you remember me?» begleitet Sara Aduse auf ihrer Reise zurück nach Äthiopien, dem Land in dem sie als kleines Mädchen beschnitten und schwer traumatisiert wurde. Dort will sie ihre Beschneiderin mit der Tat konfrontieren. Aduse ist heute Aktivistin gegen FGM (Female Genital Mutilation) und hat auch ein Buch über die Geschichte hinter dem Film veröffentlicht und letztes Jahr auch in annabelle über ihre Erlebnisse gesprochen. Hier erfahrt ihr mehr über den Film und das Buch.

…ausserdem im Kino schauen: Eine ganze Menge Dokumentarfilme! Das Visions du Réel in Nyon gilt als eines der wichtigsten internationalen Festivals für Dokumentarfilme und findet dieses Jahr vom 7. bis 17. April statt. Anlässlich seiner 53. Ausgabe stellt das Festival 160 Filme aus 68 Ländern vor, 43 Prozent der Produktionen stammen von Regisseurinnen. Filmfans kommen vor Ort nicht nur mit den zahlreichen Filmvorstellungen auf ihre Kosten, sondern können während der zehn Festivaltage auch an Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Gesprächen mit Filmemacher:innen und Feiern teilnehmen. Parallel dazu gibt es online eine limitierte Filmauswahl und Masterclasses im Streaming. Besonders spannend finde ich Produktionen wie «Elizabeth» von Roger Michell, eine moderne Chronik der Herrschaft von Queen Elizabeth II., oder den Film «Chaylla» von Clara Teper & Paul Pirritano, der eine junge Frau porträtiert, die sich aus einer von Gewalt geprägten Beziehung kämpft. Das diesjährige Programm und weitere Infos findet ihr hier.

…besuchen: Noch bis zum 15. Mai findet im Kunstmuseum Basel die Ausstellung «The Violence of Handwriting Across a Page» von Louise Bourgeois x Jenny Holzer statt. Meine Kollegin Vanja Kadic besuchte sie kürzlich und empfiehlt sie sehr. Bourgeois setzt sich in ihrem Werk mit den menschlichen Emotionen auseinander: Liebe, Begehren, Abhängigkeit, Sexualität, Zurückweisung, Eifersucht und Verlassenheit. Aus der Sicht von Holzer, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler:innen, präsentiert sich Bourgeois’ Werk in aus einer völlig neuen Perspektive. Holzer hat ausserdem mit einer Londoner Digitalagentur eigens für die Ausstellung eine Augmented-Reality-App entwickelt, mit der sich die Ausstellung in ein Erlebnis für alle Sinne verwandelt. Hier könnt ihr Tickets kaufen und euch weiter informieren.

…lernen: Die grossartige Laurie Penny fordert in ihrem neuen Buch «Sexuelle Revolution. Rechter Backlash und feministische Zukunft» eine Kultur des Consent, die weit über Sex hinausgeht: Wir müssen auch in Arbeitsverhältnissen, in der Politik und im Miteinander lernen, Einvernehmen immer wieder neu auszuhandeln und festzulegen. Am 5. April liest sie im Kaufleuten. Ich freue mich auf ihre Gedanken zu grossen Themen wie Sex und Macht, Trauma und Widerstand. Und auf viele, viele Denkanstösse. Details zum Anlass findet ihr hier.

…geniessen: Live-Konzerte sind für mich ein grosses Highlight dieses erwachenden Frühlings, in dem die Pandemie uns zwar immer noch beschäftigt, wir aber auch gefühlt wieder etwas mehr Freiheit spüren. Deshalb freue ich mich sehr auf das Konzert von Lucy Dacus im Bogen F (quasi in annabelle-Nachbarschaft) am 14. April. Girl with Guitar, gesungene Geschichten, grosse Gefühle? I’m in. Details findet ihr hier – und schaut sowieso regelmässig rein, welche Konzerte dort anstehen, es lohnt sich.

…streamen: Und wenn wir schon bei grossen Gefühlen sind: Ab dem 22. April läuft auf Netflix «Heartstopper», eine Serie, die bereits im Vorfeld gehypt wird von Fans der gleichnamigen dreiteiligen Comic-Serie von Alice Oseman. «Heartstopper» erzählt die (Liebes-)Geschichte von zwei ungleichen Jungen, die sich an einer britischen «All Boys School» kennenlernen – scheut aber auch nicht vor gewichtigen Themen wie psychischen Erkrankungen und den grossen Fragen des Lebens um Liebe, Freundschaft und Loyalität zurück. Schaue ich mir definitiv an.

…unternehmen: Dieses Wochenende habt ihr nochmals die Chance auf Schnee und Sonne in den Bergen, im Rahmen des Elektronic-Music-Festivals SunIce in St. Moritz vom 1. bis 3. April. Grosse Acts wie Charlotte de Witte und Alan Walker sind Teil des Line-ups, das sich definitiv sehen lassen kann. Neben verschiedenen DJ-Acts gibt es auch Live-Paintings und virtuelle Galerie-Besuche von Künstler:innen sowie Schneesportaktivitäten. Ab in die Berge! Informieren könnt ihr euch hier.

…vorfreudig erwarten: Der Hungry Klub veranstaltet private Dinnerpartys für Freund:innen und Freund:innen von Freund:innen und geht am 30. April in die zweite Runde. Motto des Abends: «Serata Italiana». Euch erwartet ein Abend mit tollen Leuten, italienischen Leckereien und guter Musik in einer aussergewöhnlichen (noch geheimen) Location in Zürich. Anmelden könnt ihr euch bis 16. April über ihren Instagram-Account – aber gebt Gas, die Platzzahl ist auf 50 Personen limitiert.

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…bestaunen: Die Queen of Burlesque kommt nach Zürich: Dita von Teese macht mit ihrer neuen «Glamonatrix»-Tour am 25. April im Theater 11 in Zürich Halt. Die extravagante Show besteht aus glamourösen Striptease-Performances und Comedy-Bits – und ja, natürlich auch Ditas legendärer Act im XL-Martiniglas. Der Termin ist ein Muss für alle Retro- und Burlesque-Fans. Tickets gibt es hier.

…auf uns wirken lassen: Die bisher umfassende Retrospektive zum Schaffen der Schweizer Künstlerin Heidi Bucher gibt es ab dem 8. April im Kunstmuseum Bern mit Werken aus all ihren Schaffensphasen. Sie zelebriert in ihrem Werk die Metamorphosen des Lebens, die Ablösung vom Alten und die Auferstehung in einer neuen Art. Passt grad ganz gut, oder? Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den Einblick ins Schaffen dieser spannenden Künstlerin. Infos zur Ausstellung findet ihr hier.

….erkunden: Schon zum 18. Mal findet dieses Jahr vom 28. April bis zum 22. Mai das Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps statt – und das gleich auf 36 Bühnen quer durchs Land. Und erstmals auch in zwei Hotels. Unbedingt hingehen, grossartige Choreografien geniessen und «neue Perspektiven» erforschen, wie es das Leitthema der diesjährigen Ausgabe verheisst – mit spannenden neuen Blickwinkeln aufs Tanzschaffen. Informationen und Tickets gibt es hier.

…erleben: Einen Spaziergang durch die berauschende Farbwelt von Claude Monet ermöglicht ab dem 13. April «Monet’s Immersive Garden» in der Lichthalle Maag. Die Werke des Malers des Lichts werden mithilfe von Dutzenden Projektoren und untermalt von Musik lebendig und lassen Besucher:innen eintauchen in Monets farbenfrohes Universum. Mehr Informationen über die Produktion sowie Tickets dafür findet ihr hier.

…zudem besuchen: Das (fast) siebzigjährige Jubiläum des feministischen Philosophiebuchs «The Second Sex» von Simone de Beauvoir wird zelebriert. Noch bis zum 21. Mai können bei Hauser & Wirth an der Limmatstrasse in Zürich Kunstwerke von Frauen zum Thema «A Conversation between Works and Words» bestaunt werden. Louise Bourgeois, Greta Brătescu, Eva Hesse, Roni Horn, Zoe Leonard, Lee Lozano, Annaïk Lou Pitteloud, Cindy Sherman und Lorna Simpson sollen mit ihren Werken eine Reflexion von de Beauvoirs Arbeit anstossen. Ich freue mich auf die Ausstellung von Frauen für Frauen (und alle anderen «Sexes»). Details gibt es hier.

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