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Es ist März! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist März! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

  • Text: Vanja Kadic
  • Bild: Amazon Studios, ZVG, paulapaula.ch; Collage: annabelle

Welche Filme müsst ihr sehen, welchen Event besuchen, in welches Museum gehen? Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Co-Leiterin Digital a. i. Vanja Kadic.

Streaming

Seit vor kurzem die ersten Songs aus dem Soundtrack von «Daisy Jones & The Six» veröffentlicht wurden, laufen sie bei mir in der Dauerschleife. Ich habe mich schon lange nicht mehr so auf eine Serie gefreut wie auf diese! Die Amazon-Produktion, die auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von US-Autorin Taylor Jenkins Reid basiert, dreht sich um eine fiktive Band, die in den Siebzigern einen Mega-Erfolg feiert. Nach einem legendären Konzert löst sich die Gruppe um Daisy Jones (gespielt von der fantastischen Riley Keough) und Billy Dunne (Sam Claflin) auf. Erst Jahrzehnte später sprechen die Bandmitglieder endlich über das, was wirklich passiert ist. Die Geschichte um die Band, die von Fleetwood Mac inspiriert ist, gibts ab 3. März bei Prime Video zu sehen.

 

Kino

Schon der Trailer ist gleichermassen beklemmend wie berührend und verspricht ein eindrückliches Kinoerlebnis: Nach einem tragischen Vorfall beginnt Charlie (Brendan Fraser) in «The Whale» masslos zu essen und wiegt schliesslich rund 300 Kilo. Sein Haus verlässt er nicht mehr. Nachdem er vor Jahren seine Ex-Frau und seine Tochter (Sadie Sink) für einen Mann verliess, will er sich nun wieder mit seiner Teenie-Tochter versöhnen, die nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Für seine Rolle im Drama wurde Brendan Fraser für den Oscar nominiert. Ich freue mich auf den Film! «The Whale» ist ab 16. März im Kino zu sehen.

In Genf findet von 10. bis 19. März die 21. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals und Forums für Menschenrechte statt. Besucher:innen erwarten am FIFDH Genève eine grosse Auswahl an internationalen Spiel- und Dokumentarfilmen sowie Diskussionen rund um das Thema Human Rights: So stehen zum Beispiel Gesprächsrunden auf dem Programm, in denen Feminizid thematisiert wird oder die Frage, wie Mental Health repräsentiert werden soll. Mehr Infos gibts hier.

Food

Foodies und DIY-Fans, aufgepasst: Am Wochenende von 3. bis 5. März finden in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon parallel gleich zwei Messen statt. Mit einem Eintritt erhalten Besucher:innen Zugang zum Slow Food Markt Zürich und zur Creafair. Während Letztere eine Plattform für Austausch und Einkauf in der Do-it-yourself-Community bietet, steht beim Slow Food Markt bewusst produziertes und regionales Essen im Fokus: In Marktatmosphäre wird hier degustiert, gegessen, getrunken und gekauft.

Die Zürcher Keramikmacherin Paula Rigendinger vereint mit dem Projekt «Zum guten Ton» Töpfern mit Kulinarik: Besucher:innen dürfen sich in Rigendingers Keramikatelier in Uetikon am See während drei Stunden selbst im keramischen Handwerk üben. Im Anschluss werden vegetarische Köstlichkeiten serviert. Die Keramikstücke, die man gefertigt hat, kann man zwei Wochen später fertig glasiert und gebrannt in Zürich abholen. Für das Dinner am Samstag, 18. März, hat es noch freie Plätze, die nächsten Termine sind im April. Mehr Infos findet ihr hier.

Event

Ich bin jetzt nicht unbedingt ein Mega-Fan von Comics, dafür aber von schönen Schriften und toll designten, kreativen Websites. Auf der Seite des Fumetto Comic Festivals, das von 18. bis 26. März in Luzern stattfindet, bin ich hängengeblieben, denn es gibt vieles zu entdecken. Das Gleiche dürfte auch für das Festival selbst gelten, das dieses Jahr unter dem Motto «Home Sweet Home» stattfindet: Besucher:innen erwarten diverse Ausstellungen, Workshops, Talks und natürlich auch ein Markt, wo es Poster, Comics, Spiele, aber auch Siebdrucke oder Fanzines zu kaufen gibt.

Literatur

In Thun findet von 3. bis 5. März das 18. Thuner Literaturfestival Literaare statt. Mit dabei sind Autor:innen wie Lukas Bärfuss, Daniela Dröscher oder Leta Semadeni. Das Programm enthält verschiedene Formen von Literatur: Man kann Spoken-Word-Künstler:innen zuhören, Graphic Novels entdecken und junge Autor:innen beim Debütabend kennenlernen. Mehr Infos findet ihr hier.

Gleich zwei neue Bücher stehen auf meiner To-read-Liste: Zum einen Anna Rosenwassers «Rosa Buch – Queere Texte von Herzen». Darin beleuchtet die LGBTQ-Aktivistin und Politinfluencerin Identitäten ausserhalb der Norm und behandelt Fragen wie «Wie reagiert man am besten auf ein Coming-out?» oder «Gibt es Bisexuelle tatsächlich?». Rosenwasser, die auch für annabelle Texte schreibt, ist zurzeit mit ihrem Buch unterwegs. Alle Termine für Lesungen im März findet ihr hier.

Die zweite Neuerscheinung auf meiner Leseliste ist «Hast du Nein gesagt?» von Natalia Widla und Miriam Suter, einer lieben Freundin von mir. Die beiden Journalistinnen behandeln in diesem wichtigen Buch den Umgang in der Schweiz mit sexualisierter Gewalt und nehmen die Praxis unserer Justiz, Polizei und Beratungsstellen unter die Lupe. Alle Termine für Lesungen im März findet ihr hier.

Charity

Für einen guten Zweck auf Langlaufskis: Im Engadin findet am 5. März der Frauenlauf für Betroffene von Brustkrebs statt, um Spenden für die Krebsligen Zürich und Graubünden zu sammeln. Mit der Aktion «Mascha Rösa» (rätoromanisch für pinke Schleife) bekunden laufbegeisterte Frauen ihre Soldarität und nehmen die 17 Kilometer von Samedan nach S-chanf in rosaroter Kleidung im Skating oder im klassischen Stil in Angriff. Wer nicht sportlich mitmachen kann oder möchte und im Zeichen von Mascha Rösa dennoch zugunsten der Krebsliga spenden möchte, kann dies hier machen.

Weitere Tipps aus der Redaktion

Mit Vulvarium will die Österreicherin Viktoria Krug die unterschiedliche Anatomie und die Diversität von Vulven darstellen und damit einen Raum schaffen, in dem man offen über Themen wie Sexualität oder Menstruation sprechen kann. Die 28-Jährige stellt im Rahmen des Projekts mit Abformungen exakte Kopien von Vulven her, die in dekorative Statuen gefertigt werden. Fotos der Statuen werden schliesslich anonym auf der Webseite veröffentlicht, um allen Menschen Zugang zu nicht sexualisierten Darstellungen echter Vulven zu ermöglichen. Neugierig? Wer möchte, kann sich selbst ein Vulva Casting erstellen lassen und schliesslich eine Statue der eigenen Vulva nach Hause nehmen. Von 2. bis 5. März ist Viktoria Krug mit ihrem Projekt in Binzen, Dreiländereck, in Deutschland, also in der Nähe von Basel. Hier gibts weitere Infos zur Anmeldung.

Circle of Young Humanitarians ist ein politisch neutraler Non-Profit-Verband mit Sitz in Zürich, der sich auf die Ansichten junger Menschen im Bezug auf humanitäre Notfälle fokussiert. Das Ziel: das Anregen wichtiger Diskussionen und eines offenen Dialogs zu aktuellen und neuen globalen humanitären Herausforderungen. Gegründet wurde Circle of Young Humanitarians im Frühling 2021 in Kollaboration mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Am 25. und 26. März veranstaltet der Verein im Kraftwerk in Zürich seinen ersten Summit mit verschiedenen Keynote Speeches, Panel-Diskussionen, Workshops und Konzerten. Tickets und mehr Informationen gibt es hier.

Susan Sontag ist Kult. Die New Yorker Intellektuelle prägte mit ihren Essays Generationen, ihre Beobachtungsgabe, ihr dunkler Glamour – Cowboyboots, Silbersträhne und Denkerpose – und ihre freie Art zu leben machten sie zum Vorbild vieler, besonders vieler Frauen. In einem kleinen, dichten Büchlein, jüngst erschienen in der Reclam-Reihe «100 Seiten», erfasst Anna-Lisa Dieter präzis und unterhaltsam die Essenz von Sontags Schaffen. Und sie zeigt auf, wie sich Sontags Werk auch als Kommentar auf die heutige Zeit lesen lässt: Etwa in Sontags Kritik an der öffentlichen Empathie und in deren Weigerung, eine «Ich-Perspektive» einzunehmen, wie sie in den heutigen identitätspolitischen Debatten allgegenwärtig ist. Anna-Lisa Dieter liest am 23. März um 20 Uhr im Theater Neumarkt aus «Susan Sontag. 100 Seiten».

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