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Es ist April! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist April! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Welche Filme müsst ihr sehen, welchen Event besuchen, in welches Museum gehen? Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Redaktorin Sandra Brun.

Kino: «C’è anche domani»

Am 4. April startet er endlich bei uns im Kino, in Italien gehört «C’è ancora domani» jetzt schon zu den zehn meistgesehenen Filmen der Geschichte. Es geht um Delia, Mutter zweier Kinder, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit zahlreichen kleinen Jobs die Familie über Wasser hält und gleichzeitig in einer Beziehung voller psychischer und physischer Gewalt gefangen ist. Ein Film, der zum Nachdenken anregt und bereits eine breite Diskussion über häusliche Gewalt ausgelöst hat. Wir haben darüber mit Schauspielerin und Regisseurin Paola Cortellesi gesprochen. Und ich freue mich jetzt schon auf den Film.

Theater: «Last Night a DJ Took My Life»

«Last Night a DJ Took My Life» ist die Inszenierung der Lebensgeschichte von Euro-Dance-Legende Lori Glori. Sie gestaltete damals massiv den Soundtrack der Neunzigerjahre mit – meinen zumindest definitiv. Ihren Namen verbindet man aber nicht immer mit den berühmten Songs, auf denen sie zu hören ist. Darum geht es unter anderem auch im Stück: um die verschiedenen Etappen ihres Lebens, schicksalhafte Ereignisse und die europäische Musikindustrie. Und ultimativ um die Frage nach Gerechtigkeit und dem europäischen Verständnis von Schwarzsein. Die Premiere findet am 10. April statt.

Tanzfestival: «Steps»

Es wird wieder getanzt und zwar so was von! Mit neun Tanzkompanien von Norwegen bis Japan – aber auch aus der Schweiz – bringt das Tanzfestival «Steps» unter dem Motto «Geschichten» Choreografien auf Schweizer Bühnen. Die Choreografien beschäftigen sich mit persönlichen Geschichten genauso wie mit gesellschaftlich relevanten Debatten, das auf 36 Bühnen in kleineren und grösseren Orten quer durchs Land verteilt. «Geschichten» sind da übrigens durchaus vielfältig zu verstehen: Geschichten, die eine Sexologin und Choreografin von ihren Patient:innen hört und in Tanz übersetzt, Geschichten über nie endende Tanzekstasen in skandinavischen Dörfern oder Geschichten über den Widerspruch zwischen Kindheit und Erwachsensein. Das Festival findet ab dem 24. April bis zum 19. Mai statt.

Ausstellung: «Breasts»

Zugegeben, für diesen Veranstaltungstipp ist die Anreise etwas länger – aber wer weiss, vielleicht habt ihr diesen Frühling sowieso eine Städtereise nach Venedig geplant? Ein Grund mehr, um hinzureisen: Ab dem 18. April wird im Rahmen der Internationalen Kunstausstellung der Biennale «Breasts» im Palazzo Franchetti in Venedig gezeigt. Die Ausstellung feiert die Ikonografie und Symbolik der Brüste – mithilfe von Malerei, Skulpturen, Fotografie und Film von 30 verschiedenen Künstler:innen aus aller Welt. Die behandelten Themen reichen dabei von Mutterschaft über Ermächtigung und Sexualität bis zu Körperbildern und Krankheit. Und mithilfe von Kunst soll ganz nebenbei auch das Bewusstsein für Brustkrebs gefördert werden.

Streaming: «Under the Bridge»

Ihr habt Bock auf eine Serie, die euch an den Bildschirm fesselt? In der True-Crime-Serie «Under the Bridge» von Hulu geht es um den ungeklärten Mord an einer Jugendlichen in Kanada, nach wahrer Begebenheit in den Neunzigerjahren. Die Geschichte um die Ermordung von Reena Virk sorgte damals für grosses Aufsehen in den Medien und befeuerte Diskussionen über Jugendgewalt, Mobbing und Gruppendruck. Grund dafür: Verübt wurde der Mord an einer Party von einer Gruppe gleichaltriger Mädchen. Mit Riley Keough als Journalistin Rebecca Godfrey und der Oscar-nominierten Lily Gladstone als Detective ist auch die Besetzung mehr als vielversprechend. Ich werde ab 17. April fix reinschauen, hierzulande wird die Serie auf Disney+ laufen.

Kunst: «All Systems Fail»

US-Künstlerin Sarah Morris ist noch bis zum 4. August mit ihrer Ausstellung «All Systems Fail» im Zentrum Paul Klee in Bern zu Gast. Und zeigt da abstrakte Lackbilder mit leuchtend-grellen Farben, schwindelerregende Grossstadtvideos und ihren Blick auf die kleinen und grossen Strukturen der Welt.

Festival: «Human Rights Festival Zurich»

Sich damit auseinanderzusetzen, was wir als Grundrechte ansehen und welche Menschenrechte gerade bedroht werden, könnte (gerade aktuell) nicht wichtiger sein. Vom 4. bis 10. April findet das «Human Rights Film Festival Zurich» statt. Mit Dokumentar- und Spielfilmen – aber auch im Rahmenprogramm im Theater, mittels Installationen oder Diskussionsrunden – werden Menschenrechtsthemen ergründet. Und das aus unterschiedlichsten Perspektiven: Gezeigt werden etwa Filme über das Nachspiel des Militärputschs in Myanmar, Alltagsrassismus in den Niederlanden, Bergleute auf der Suche nach einer neuen Rolle im Leben oder ein feministisches Kollektiv in Syrien.

Food: Handpulled Noodles

«Dian Dian Mian» ziehen mit ihren Handpulled Noodles ab dem 3. April wieder ins Milieu in Zürich. Dort gibt es die nordchinesischen Biang-Biang-Nudeln, die von Hand auseinandergezogen werden, vegan oder mit Fleisch. Und definitiv hergestellt mit viel Liebe.

Weitere Tipps aus der Redaktion

Event: «Fashion Revolution Week»

«Wie werde ich ein:e Fashion-Revolutionär:in?» Diese Frage bildet den Rahmen der «Fashion Revolution Week» vom 15. bis zum 24. April an verschiedenen Orten in der Schweiz. Die Idee: mehr und mehr eine Revolution in Gang setzen, welche die Art und Weise der Kleiderherstellung, des Kleiderkaufs und auch deren Benutzung verändern soll. Auf das Thema machen Dokumentarfilme, Kleider-Swaps, Reparatur-Events, Diskussionsrunden und Ausstellungen aufmerksam. Dazu gehört beispielsweise die Ausstellung «Mode aus alten Leinen, natürlich gefärbt», die Kleider des Luzerner Modelabels Livia Naef aus bereits bestehenden Materialien zeigt. Einen Teil der teilweise über 100 Jahre alten Leinenstoffe hat die Designerin mithilfe von Foodwaste und Pflanzen wie Kurkuma, Zwiebelschalen und Spinat selbst gefärbt.

Fokusthema: Krieg und Theater

Das Schauspielhaus Zürich legt im April mit verschiedenen Anlässen den Fokus auf Krieg und Theater. Und lädt dazu ein, darüber zu diskutieren und nachzudenken. Am 7. April etwa wird die Inszenierung «Antigone in Butscha» zum letzten Mal gezeigt, ein Blick auf den Krieg in der Ukraine und den westeuropäischen Umgang damit. Am 21. April gibt es eine Podiumsdiskussion über den Krieg im Nahen Osten, wobei es um antimuslimischen Rassismus und um Antisemitismus gehen wird. Diese beiden Themen beschäftigen auch am 24. April am Workshop zum Abbau von Vorurteilen gegenüber muslimischen und jüdischen Gemeinschaften in der Schweiz.

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