
Grüne Frage: Wie schlimm ist es, Lebensmittel wegzuwerfen?
Ist es wirklich so schlimm, wenn ich nicht alles esse, was ich eingekauft habe, und diese Lebensmittel wegwerfe? Stephanie Hess, annabelle-Expertin für Nachhaltigkeit, klärt auf.
- Von: Stephanie Hess
- Bild: Stocksy
Es war eine Zahl, die mir bei meinen Nachhaltigkeit-Recherchen besonders eingefahren ist: Ein Drittel der Lebensmittel in der Schweiz geht verloren. Damit hat Food Waste einen Anteil von 25 Prozent an der Umweltbelastung, die durch unser Ernährungssystem entsteht, schreibt das Bundesamt für Umwelt. So viel, wie die Hälfte des Autoverkehrs in der Schweiz verursacht.
Also ja: Weggeworfene Lebensmittel wirken sich intensiv auf die Umwelt aus. Am schwersten ins Gewicht fallen die Verluste aus Privathaushalten und Gastronomie (mehr noch als die der Läden).
"Die Umweltbelastung erreicht ihren Höhepunkt, wenn das Essen auf dem Teller liegt"
Man muss sich vergegenwärtigen: Nahrungsmittel werden hergestellt, transportiert, verarbeitet, verpackt, gelagert und zubereitet – und jede dieser Etappen braucht Landwirtschaftsfläche, Energie und Material, die Umweltbelastung nimmt also laufend zu und erreicht ihren Höhepunkt, wenn das Essen auf dem Teller liegt.
Nahrungsmittel wegzuwerfen, geht zudem ins Geld: Gemäss Bundesamt für Umwelt geben wir pro Person jährlich 600 Franken für Lebensmittel aus, die im Müll landen.
Tipps gegen Food Waste, die ich hilfreich finde: Reste im Restaurant einpacken lassen (die Umweltbelastung der Plastik- oder Papierbox ist gering im Vergleich), für Essensreste im Kühlschrank nur durchsichtige Behälter verwenden, dass man sie auf den ersten Blick sieht, und insbesondere Produkte mit hoher Umweltwirkung wie Fleisch, Fisch oder Käse nur einkaufen, wenn man sie sicher verwenden kann.
Stephanie Hess ist Leiterin des Reportage-Ressorts und Autorin des Ratgebers "Ökologisch!" (Beobachter-Edition, 2020). Sie sucht für euch Antworten auf alle grünen Fragen. Schreibt ihr! Stephanies Mailadresse: [email protected]
Tipp: Bereits eine Verpackungsdose in die Gastronomie mitnehmen. So vermeidet man zusätzliche Energie und Müllbelastung.
Das was in der Überschrift steht, wird gar nicht im Text thematisiert???
Ging mir gleich. Der Artikel ist so dünn ausgefallen, dass ich gleich lachen musste. Zeigt aber auch, dass wir uns in der Breite viel zu wenig mit der Thematik befassen.
Solche hinweise wie diesen hier: “Tipps gegen Food Waste, die ich hilfreich finde: Reste im Restaurant einpacken lassen (die Umweltbelastung der Plastik- oder Papierbox ist gering im Vergleich)” ließt man ja öfter. Aber spannend fand ich in diesem Zusammenhang eben den Vergleich zur Umweltbelastung durch die Box. Danke dafür, schön in Kontext gesetzt! 🙂