Haben Sie sich im Flugzeug auch schon gefragt, wer eigentlich diese Uniformen designt? Wir haben uns die Mode der Fluggeschichte angesehen und präsentieren Ihnen die Spitzenreiter – von ausgefallen bis aussergewöhnlich chic.
«Von Schweizer Trachten inspiriert»
Zudem haben wir mit der Designerin Alexandra Pfister vom Zürcher Label Asandri gesprochen, die gerade die neusten Edelweiss-Uniformen kreiert hat. Sie erklärt, worauf man achten muss beim Entwerfen der Arbeitskleidung und bei welchem Fashion-Fauxpas sich bei ihr im Flieger die Haare sträuben.
annabelle: Alexandra Pfister, worauf muss man achten, wenn man eine Uniform entwirft?
Alexandra Pfister: Man muss viele verschiedene Kriterien unter einen Hut bringen. Ich habe mich eingehend mit den Bewegungsabläufen und Anforderungen der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter befasst. Beispielsweise müssen sie die Handgepäcksablagen häufig schliessen – dabei strecken sie sich unnatürlich stark. Das heisst für mich als Designerin, dass ich das Armloch des Jackets anders kreieren muss. Sonst verrutscht alles, und der Komfort ist nicht gegeben.
Wie lange soll eine Uniform erhalten bleiben?
Die meisten Uniformen sollten fünf bis zehn Jahre halten. Das ist eine lange Zeit. Die Materialien müssen dafür speziell ausgewählt werden. Für die Edelweiss habe ich mit strapazierfähigem Wolloden gearbeitet, der auch bei Militäruniformen verwendet wird. Und bei den Blusen ist es natürlich wichtig, dass man natürliche Materialien wie Baumwolle verwendet, in denen man nicht schwitzt oder unangenehm riecht.
Wie viel Spielraum bleibt dem Designer und was davon ist Vorgabe der Fluggesellschaft?
Das ist nicht leicht abzuschätzen. Am Schluss bleiben mir vielleicht 30 Prozent, über die ich nach Rücksprache entscheiden kann. Der Fluggesellschaft ist es natürlich sehr wichtig, ihr Corporate Design einzubringen. Dazu gibt es ein Uniformen-Reglement, in dem viele Dinge wie die Länge oder die Pflege verankert sind.
Was waren die konkreten Überlegungen bei der aktuellen Edelweiss-Uniform?
Bei dieser Uniform war eine der Vorgaben, dass der Look eine rote Jacke beinhalten muss. Zudem wollte Edelweiss ihre Swissness, dieses Heimatgefühl der Schweiz, vermitteln. Statt einen businessartigen Blazer zu designen, liess ich mich für das Jacket von Schweizer Trachten inspirieren, wie man beim Stehkragen und dem Foulard sehen kann.
Bei welchem modischen No-Go können Sie im Flugzeug nicht wegsehen?
Ich mag eine klassische Länge der Jupes, die knapp unter dem Knie endet. Das ist für die meisten Figuren vorteilhafter als ein Minijupe. Leider gibt es aber viele Flugbegleiterinnen, die meinen, je mehr nacktes Bein zu sehen ist, desto besser. Dann krempeln sie den Jupe am Bund um oder versuchen, ihn sonst irgendwie zu kürzen. Für die Länge wäre ich auf die Barrikaden gegangen, wenn mir die Angaben der Airline widersprochen hätten!