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Autotest – Seat Alhambra

Stil

Autotest – Seat Alhambra

  • Text: Denise AltFoto: Lukas Lienhard

annabelle-Redaktionsassistentin Denise Alt tauschte zur Probe ihren alten Seat Alhambra gegen dessen Nachfolger ein.

Da ist es wieder, dieses Gefühl, einfach nur fahren zu wollen und erst anzuhalten, wenn es nicht mehr weitergeht, weil der Tank leer ist. Ich verspürte es schon einmal, Jahre ist es her, als ich zum ersten Mal einen Seat Alhambra fuhr. Zwei Wochen später kaufte ich ihn. Und nun teste ich das Nachfolgemodell und befinde mich abermals in diesem Zustand, der dem des Schwebens so nahe kommt und von dem ich mir immer wieder erhoffe, er würde nie enden.

An Wochenenden helfe ich in einer Flugschule aus und fahre Gleitschirmflieger ins Fluggebiet. Ein Auto mit viel Platz ist für mich daher ein Muss. Mein alter und auch der neue Alhambra haben genug davon. Das neue Modell besitzt zudem eine Klimaanlage, in meinem muss man ohne auskommen, und entsprechend heiss ist es im Sommer, da sich die vielen schwarzen Flächen im Innern leicht erhitzten. Beim Neuen wurde die Front markant verändert, die Zigarrenform ist verschwunden. Schön und sportlich sieht er nun aus mit seiner gestylten Frontansicht und seiner verkürzten Frontscheibe.

Das neue Modell ist 22 cm länger und 9 cm breiter, dennoch scheint mir, dass die Beinfreiheit im Fond kleiner geworden ist. Das neue Easyfoldsystem soll praktisch sein, weil sich die Sitze gut umklappen lassen – wenn man herausfindet, wie es funktioniert. Mir ist es nicht gelungen. Und da mein Testwagen ein Fünfplätzer ist, kann ich den Innenraum nicht gut mit meinem Siebenplätzer vergleichen. Klar ist: Schlafen im neuen Alhambra ist unmöglich, der Boden des neuen Modells ist nicht mehr eben. Aber gerade irgendwann und -wo spontan im Auto übernachten ist etwas, was ich schätze.

Dafür weist das neue Modell andere Vorzüge auf. Es hat viel mehr Stauraum und integrierte Lösungen, mit denen man sein Gepäck verankern kann. Ein Grosstransport wird so einfach. Ein besonderer Vorzug ist sein riesiges Dachfenster, das der Rücksitzfraktion viel Luft und Sicht beschert und das bei starkem Sonnenschein mit einer textilen Abblende verdeckt werden kann.

Klar besser ist der Neue bei der Motorenleistung: Das Gaspedal kurz angetippt, und schon zieht er los wie ein Windhund. Ich war überrascht, als ich zu Testzwecken auf einer deutschen Autobahn im Nu 150 km/h erreichte. Und auch darüber, wie sich die Geschwindigkeit anfühlt. Einfach superb. Auch bei hohem Tempo ist der Motor kaum zu hören.

Dass ein neues Auto weniger Treibstoff verbraucht als sein Vorgänger, ist selbstverständlich. Dass mir der neue Alhambra aber während einer Woche eine Reichweite von rund 700 Kilometern mit der einen Tankfüllung angezeigt hat, hat mich dann doch beeindruckt. Mein Alter ist – so gern ich ihn mag – ein Schluckspecht.

Hätte ich nicht schon einen Alhambra, wäre ich vom neuen Modell überzeugt. Aber als Nostalgikerin kann ich meinen Alten noch nicht entsorgen. Ich fahre ihn, bis er nicht mehr weiterfährt, selbst wenn der Tank noch nicht leer sein wird.

Motor: 2.0 TDI
Fahrleistung: 140 PS (103 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
Getriebe: 6-Gang-DSG Frontantrieb
Masse: Länge 4854 cm, Breite 2081 cm, Höhe 1740 cm
Leergewicht: 1774 kg
Verbrauch: 5.5 l/100 km (gesamt)
CO2-Emissionen: 143 g/km
Energieeffizienzklasse: A
Preis: ab 42 500 Franken
Infos: www.seat.ch