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Erster Halt Dubai: Die Weltreise kann beginnen

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Erster Halt Dubai: Die Weltreise kann beginnen

  • Redaktion: Stefanie Rigutto; Fotos: Laurent Burst

Willkommen in Dubai: Hochhäuser, künstliche Grünflächen, Sand und Skifahren im Einkaufszentrum.

Dubai ist der erste Stopp. Zeitdifferenz zur Schweiz: drei Stunden. Nur eine Nacht werde ich hier sein. Am Flughafen wähne ich mich in Indien. Statt Arabern in weissen Gewändern begegne ich Horden von indischen Gastarbeitern.

Die Flugzeuge landen aus Hyderabad, Chennai, Bangalore. Chaos, lange Schlangen bei der Passkontrolle – Dubai habe ich mir anders vorgestellt. Ich steige in die Metro, die erst seit 2009 in Betrieb ist. Sie fährt pünktlich und ist blitzsauber. Auch hier nur Gastarbeiter. Keines der vielen Hochhäuser ist beleuchtet. Dubai ist nachts eine Geisterstadt. Die Wüste schwarz, das Meer auch. Auf den Strassen keine Menschen, nur Autos.

Essen im 122 Stock

Am Morgen nach dem Aufstehen ein Imodium geschluckt. Zur Sicherheit. Mein Hotel liegt direkt am Jumeirah Beach, die Touristen sonnen sich am Strand. Ein Mufti im weissen Gewand, verhüllt bis zu den Augen, trottet mit zwei Kamelen vorbei. Von überall her dröhnt Baustellenlärm zu mir. Ich fahre zum Burj Khalifa, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Es pikst den Himmel wie eine Stecknadel. Ich habe reserviert im Grillrestaurant Atmosphere im 122. Stock. Der Dresscode, per E-Mail zugestellt, diktiert: keine Flipflops, keine Shorts, keine Shirts mit auffälligen Prints.

Der Eingang führt durch das Armani-Hotel, wo die Angestellten einen Knopf im Ohr tragen und eine wichtige Miene ziehen. Ich fahre im geräuschlosen Lift auf über 400 Meter. Endlich am Tisch, sieht man, was Dubai wirklich ist: Hochhäuser, künstliche Grünflächen, Sand.

Auf der Speisekarte stehen Tenderloin, Foie gras und Desserts mit Blattgold. Der Endiviensalat wird wie ein Kunstwerk serviert, doch abgesehen davon schmeckt er, ja, wie Salat halt. 1400 Dirham kostet der Lunch für zwei Personen, 350 Franken. Ohne Alkohol. Over the top, aber das gehört wohl zum Konzept.

Skifahren in der Wüste

Verdauungsprogramm: Ski fahren in der Mall of the Emirates. Ich fasse eine gewärmte Skihose und stakse in die Halle, in der es nach abgestandenem Badewasser stinkt. Ein Sessellift, ein Schlepplift – that’s it. Alle tragen denselben Skianzug.

Die meisten schlittern auf Gummireifen einen Minihang hinunter. Ich wage mich als Einzige die Piste «Experts Only» runter. Sie ist 400 Meter lang und so furchterregend wie eine blaue Abfahrt in der Schweiz. Als ich das zweite Mal hinauffahre, gibt der Schlepplift mitten auf der Strecke den Geist auf.

Gute Nacht

Der erste Nachtflug. Man müsste schlafen. Ich montiere die Augenbinde, träufle Bachblütentropfen auf die Zunge, quetsche mich der Länge nach hin. Die Beine gekreuzt – unbequem. Die Beine angewinkelt – sie schlafen ein. Die Beine auf den Gang gestreckt – schon steht jemand drauf. Gute Nacht? Vergiss es.

 

Die Reise geht weiter: Nächster Halt Bangkok.

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