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Fashion Find: Heidi Klum – eine Ode an Uneitelkeiten an Halloween

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Fashion Find: Heidi Klum – eine Ode an Uneitelkeiten an Halloween

Ein Look, ein Piece, ein Fashion-Moment: Was ihr wissen müsst, um diese Woche mitreden zu können, erfahrt ihr in unserer Rubrik Fashion Find. Dieses Mal mit Lifestyle Editor Linda Leitner.

Wir wissen, Heidi Klum schiesst an Halloween gern den Vogel ab. Dieses Jahr hat sie das – Überraschung – irgendwie wörtlich genommen und kam als eben so einer. Zu ihrer berühmten Party in New York kam sie nun als Pfau. Und auch die Sache mit dem «sich mit fremden Federn schmücken» war ihr ein Anliegen, immerhin engagierte sie für das Pfauenrad zehn Tänzer und Tänzerinnen des Cirque du Soleil.

Muss ja auch alles übergross sein, sie selbst trug schliesslich nur einen superengen Samtbody. Schwager Bill Kaulitz kam als horny Einhorn, Tochter Leni als das Intimissimi-Testimonial, das sie eben ist und Gatte Tom… der kam als ihr Ei. Mit Klum(p)-Nase. Und das ist im Gegensatz zum Pfau, der als das eitelste aller Tiere gilt, unprätentiös bis mutig. Weil: Wer sagt eigentlich, dass ein gelungenes Halloween-Kostüm unbedingt slutty sein muss?

Was war zuerst da? Pfau oder Ei?

Nun eierte Tom also als etwas neben Heidi her, das sie.. nun ja… ausgeschieden hat. Das zeigt einerseits, dass hier jemand Eier hat. Und sich neben seiner Frau nicht grösser machen muss, als er ist. Aber vor allem: sich als deformiertes Ei zu verkleiden, beweist Mut zur Hässlichkeit. Und Humor. Und vielleicht eine gewisse Gleichgültigkeit. Und das wiederum ist irgendwie attraktiv. Harte Schale, weicher Kern und so.

Man mag von Heidi Klum halten, was man will. Aber Halloween nimmt sie ernst. Auch den Gedanken des Sich-Verkleidens. Man schwelge im letzten Jahr, wo sie als riesiger Wurm von Mann Tom Kaulitz auf dem roten Teppich geangelt wurde. Das Supermodel, das nun wirklich kein Problem mit Nacktheit hat, kommt schon lang nicht mehr als sicke Krankenschwester mit Strapsen statt Stethoskop oder als slutty witch. Heidi Klum lässt sich neue Körper bauen.

Im Kontrast dazu denke man an Rachel McAdams als Regina George aus der 2000-Filmbibel «Mean Girls», die die Regeln des Feiertags folgendermassen erklärte: «In der Mädchenwelt ist Halloween die einzige Nacht im Jahr, in der sich ein Mädchen wie eine totale Schlampe anziehen kann, ohne dass andere Mädchen etwas dazu sagen können.»

Verkleiden = Ausziehen

Da schwingt die verinnerlichte Frauenfeindlichkeit dieser Zeit mit, sagt aber eben viel über das Fest des 31. Oktobers aus. Die jüngere Model-Gang, bestehend aus Kendall Jenner und Hailey Bieber, ging mit einem nicht zu knappen Repertoire an knappen Kostümen an den Start.

Nun darf und soll selbstverständlich jede:r zeigen, was er oder sie kann und will. Ob der Look nun eine Hommage an das aktuelle politische Geschehen oder die tief-ausgeschnittene Interpretation eines random Gegenstands ist — wir sind selbstredend absolut für Entscheidungsfreiheit.

Wer dann aber tatsächlich noch auffallen will unter all den heissen Miezen, ist der- oder diejenige, die sich nicht allzu ernst nimmt. Und vielleicht am meisten anhat. Betrachten wir unten stehendes Bild der Klum-Kaulitzschen Patchwork-Familie: An wem bleiben wir kleben? An Leni Klums Unterwäsche, die eventuell ein Erdbeer-Kostüm darstellen soll? Klar, kurz. Sieht gut aus. Sehr. An Bill Kaulitz`schimmerndem Genitalschutz? Auch.

Der Blick perlt aber doch ganz herrlich von rechts oben nach links oben: Danke, Tom. Und danke, Heidi. Fürs Brüten.

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