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Fashion Find: Warum der neue Yeezy-Drop ein Fehltritt ist

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Fashion Find: Warum der neue Yeezy-Drop ein Fehltritt ist

Ein Look, ein Piece, ein Fashion-Moment: Was ihr wissen müsst, um diese Woche mitreden zu können, erfahrt ihr in unserer Rubrik Fashion Find. Dieses Mal mit Editor-at-large Jacqueline Krause-Blouin.

Trägt irgendjemand noch Yeezys? Ihr wisst schon, die hässlichen Treter des artist formerly known as Kanye West und des deutschen Sportgiganten aus Herzogenaurach? Gegenfrage: Trägt irgendjemand noch Balenciaga, Dolce & Gabbana oder geht zu Rammstein-Konzerten? Natürlich!

Denn so schnell und laut sich das Internet empört, so schnell vergisst es auch. Und so ist der Monat August bei Sneakerheads auf der ganzen Welt dick in der Agenda eingetragen: Adidas droppt nämlich den ganzen Monat lang das übriggebliebene Inventar seiner Kollaboration mit dem (vorerst und mal wieder) gecancelten Ye.

Wert: eine halbe Milliarde Franken

Lange hatte der Brand öffentlich überlegt, was man mit den bereits produzierten oder in Auftrag gegebenen Modellen anstellen solle, nachdem man die Zusammenarbeit mit Ye nach dessen antisemitischen Entgleisungen im Oktober 2022 beendet hatte. Angeblich sind sie fast eine halbe Milliarde Franken wert.

Adidas kam zu dem wenig überraschenden Schluss, die Sneakers weiterhin zu verkaufen, Teile der Gewinne aber Charity-Organisationen und Non-Profits zu spenden. Im Mai hatte das Unternehmen diese Idee bereits getestet und mit der Aktion seine prognostizierten Verluste von etwa 700 Millionen Franken auf 450 Millionen verringert.

Hier gewinnt vor allem Kanye

Das deutsche Unternehmen fügt nun jedem verkauften Paar Schuhe kleine blaue Anstecknadeln bei, die die Kampagne #StandUpToJewishHate unterstützen sollen. Wahnsinnig originell. Win-win für alle, oder?

Nun, gewinnen werden hier vor allem die nächsten Quartalszahlen von Adidas – und der Mann, der sich selbst mit Vorliebe als kreatives Genie bezeichnet: Kanye West. Der verdient nämlich weiterhin an jedem einzelnen verkauften Paar Schuhe und bekommt nebenbei Gratiswerbung für seine eigene Marke.

Ach ja, und wer hier definitiv nicht gewinnt, sind die Füsse der Träger:innen. Und was noch viel wichtiger ist: deren Image. Schönheit kommt von innen, richtig? Wenn also jemand mit solch hässlichem Gedankengut im Kopf designt, ist es kein Wunder, dass die Schuhe auch visuell eine Beleidigung sind.

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