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Fashion

Fashion Weekly: Boss erobert die Wüste und Adidas feiert die weibliche Brust

Kerstin Hasse
Kerstin Hasse

Stellvertretende Chefredaktorin und Head of Digital

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal stellvertretende Chefredaktorin Kerstin Hasse zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Feiern wie ein Boss

In einem exklusiven Camp im Naturschutzgebiet Dubai Desert Conservation Reserve hat Boss das eigene Rebranding zelebriert. Die Gästeliste konnte sich sehen lassen: von Marken-Ambassador:innen wie Khaby Lame, Alica Schmidt oder Matteo Berettini über Models wie Taylor Hill oder Schauspielerin Ashley Park bis hin zu Sportler:innen wie Nick Mayhugh oder Mutza Essa Barshim. Sie alle reisten in die Dünen Dubais, um die neue Kollektion von Boss zu feiern. Die Marke hat sich einen neuen, frischen Look verpasst und die sportlich-eleganten Designs – in den Farben Schwarz, Weiss und Camel gehalten – fügten sich hervorragend in die einzigartige Kulisse ein.

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Mit dem Spektakel in Dubai zeigt sich erneut, dass Boss das Social Media Game verstanden hat. Bereits im letzten Herbst liefen bei der Fashionshow im Kennedy Sports Center nicht nur Laufsteggrössen wie Gigi Hadid und Irina Shayk über den Catwalk – sondern auch Tiktok-Star Khaby Lame. Damit gelang dem Brand ein regelrechter Medien-Coup. An den Erfolg knüpft Boss nun in Dubai an – die Bilder der spektakulären Dünen-Party waren all over Instagram. Den Film zu Kollektion seht ihr hier:

Adidas und die echten Brüste

Sie sind klein, gross, üppig oder leicht hängend, manchmal unterschiedlich gross, manchmal prall und dann wieder schlaff. Mit 64 Bildern von verschiedenen Brüsten wirbt der deutsche Sportartikelhersteller Adidas für das neuste Sport-BH Sortiment, das aus 43 verschiedenen Modellen besteht. «Wir glauben, dass Frauenbrüste in allen Formen und Grössen Unterstützung und Komfort verdienen», heisst es dazu. Die Kampagne sorgte im Netz für Furore: Adidas wurde von manchen Usern auf Twitter Sexismus vorgeworfen, weil mit der nackten Haut von Frauen Geld verdient würde. Das mutet ein wenig seltsam an: Natürlich, Sex sells – aber die Brüste auf diesem Plakat sind alles andere als sexualisiert inszeniert. Es sind einfach Brüste – in ihrer ganzen formschönen Vielfalt. Diese so ungefiltert zu sehen ist doch einfach mal eine erfrischende Abwechslung. Schockierend an dieser Werbung ist eigentlich nur, dass die weibliche Brust auch 2022 noch immer schockieren kann.

Kim nimmt sich Zeit für sich selbst

Während Ye sein neustes Kunstprojekt «Die Veränderung der Julia Fox» vorantreibt (wer einen Einblick in diese sehr toxisch anmutende Beziehung bekommen möchte, kann die Interviews von Fox mit Interview Magazine lesen, ihren neusten Auftritt im Podcast Call Her Daddy hören oder sich den aktuellsten Gerüchten widmen) und nicht müde wird, öffentlich zu betonen, dass er seine Familie zurückhaben möchte, bleibt Kim Kardashian ihrer Linie treu: Kontrollierte, perfekt durchkonzipierte Pressearbeit leisten. Diese Woche wurde ihr Cover der Märzausgabe der US-Vogue publiziert. Darauf posiert Kardashian in einem fantastischen Look der Frühjahr/Sommerkollektion von Loewe. Die Titelzeile lautet «I’ve chosen myself». Im Interview sagt Kardashian: «Lange Zeit habe ich das getan, was andere Leute glücklich gemacht hat. Ich denke, in den letzten zwei Jahren habe ich beschlossen, mich selbst glücklich zu machen – und das fühlt sich wirklich gut an.» Teil dieses Glücks beinhaltet anscheinend auch die Trennung von Ye – die Reaktion des Rappers auf das Interview wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.

Die Reaktionen der Social-Media-Gemeinde kamen auf jeden Fall unvermittelt: Von verschiedenen Seiten wird Kim Kardashian kulturelle Aneignung vorgeworfen, da das Cover-Shooting gewisse Ähnlichkeit mit früheren Bildern Schwarzer Ikonen wie Beyoncé, Nina Simone oder Naomi Campbell vorweist. Nicht das erste Mal, dass Kardashian Blackfishing vorgeworfen wird. Doch das Timing dafür kommt aktuell besonders ungünstig, da in den USA zurzeit Black History Month gefeiert wird.

Die Printausgabe der US-InStyle wird eingestellt

Dotdash Meredith – die Gruppe, die Medienmogul Barry Diller führt – gab bekannt, dass sie die Printausgaben von mehreren ihrer Titel einstellen, darunter auch die InStyle. Das Modemagazin wird es zukünftig nur noch digital geben. Dotdash hatte den Meredith-Verlag, zu dem auch InStyle gehörte, erst 2021 gekauft. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass es beim Kauf von Meredith um den Kauf von Marken geht, nicht um Zeitschriften oder Websites», wird Neil Vogel, der Geschäftsführer von Dotdash Meredith, in der «New York Times» zitiert. Es sei für niemanden eine Neuigkeit, dass es eine «ausgeprägte Verlagerung der Leserschaft» gebe und sich die Werbung von Print zu Digital verschiebe. Die Einstellung des Magazins ist ein grosser Verlust für den Modejournalismus – auch deshalb, weil die Modewelt damit eine der sympathischsten Chefredakteurinnen verliert. Dass die Australierin Laura Brown den Titel verlässt, wurde nur ein Tag nach der Verlags-Publikation bekannt. Kommentiert hat die auf Instagram sehr aktive Journalistin ihren Weggang noch nicht.

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