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Fashion Weekly: Kid Cudi im Kleid, News von Gucci – und ein Shitstorm

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Fashion Weekly: Kid Cudi im Kleid, News von Gucci – und ein Shitstorm

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut unsere Lifestyle-Chefin Barbara Loop zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, Trends und den wichtigsten News.

Gender Bender

Kid Cudi überraschte vergangenen Samstag mit einem Auftritt im Blumenkleid. In der US-Show «Saturday Night Live» sang der Rapper den Song «Sad People» als Hommage an Kurt Cobain, der schon in den Neunzigerjahren Frauenkleider auf der Bühne trug. Nach seinem Auftritt dankte Kid Cuti auf Twitter umgehend «fuckin’ genius» Virgil Abloh für den Entwurf seines Bühnenoutfits. Und er erklärte das Kleid sogleich zum Auftakt einer Kollaboration zwischen dem Musiker und Virgil Ablohs Label Off-White.

Hoch die Treppe!

Es ist Balsam für die Seele, ein Hauch von Normalität – in der Form maximaler Extravaganz versteht sich: Die Met-Gala ist zurück! 2020 konnte die jährliche Gala des Costume Institute des Metropolitan Museums of Art wegen Corona nicht stattfinden, dieses Jahr soll sie statt im Mai am 13. September über die Bühne gehen. Der informelle Dresscode dieses Jahr: The United States of America. Angelehnt an die zweiteilige Modeausstellung – «In America: A Lexicon of Fashion» und «In America: An Anthology of Fashion» – will Kurator Andrew Bolton die «aktuelle Rennaissance der amerikanischen Mode» feiern. Wer sagte nochmals «Make America Great Again»? Egal, wir freuen uns auf Red Carpet Crazyness vom Feinsten, auf Lady -Gaga-Fashion-Momente für die Ewigkeit und auf all die schönen Ausrutscher auf der rot bedeckten, ehrwürdigen Museumstreppe.

Oh so lovely!

Ob der Greta Dress oder der Nana Bag: Ihre Designs kennen selbst Leute, die noch nie etwas von Rejina Pyo gehört haben. Die Modedesignerin aus London liebt Vintage-Mode und gutes Essen – und sie gilt als eine der liebenswürdigsten Bewohnerinnen des Planet Fashion. «Ich liebe es, wenn Accessoires, ganz besonders Taschen, neben einem sitzen und man sie anschaut, lächelt und sich auf diese nette Art mit ihnen verbunden fühlt», sagte sie im annabelle-Interview. Haben Sie je eine Designerin zärtlicher über ihre Produkte reden hören? Die limitierte Mini-Kollektion Rejina Pyo & Other Stories ist jetzt online erhältlich.

Schöner stolpern mit Bottega

Gross war die Ungeduld auch bei Bottega Veneta. Vielleicht ein bisschen zu gross. Nachdem der Brand der Stunde seine Herbstkollektion – ganz auf Nummer sicher – vor ausgewählten Gästen und unter Einhaltung eines Hygienekonzepts im Berliner Club Berghain präsentiert hatte, war bei der Aftershow-Party im «Soho House» nur noch eines sicher: der Shitstorm danach. Denn gefeiert wurde ohne Maske und Mindestabstand. Ironischerweise stolpert nun ausgerechnet der Brand, der medienwirksam alle eigenen Social-Media-Accounts gelöscht hat, jetzt über Videos, die Party-Gäste auf Instagram gepostet haben. Inzwischen soll die Polizei den Vorfall untersuchen.

Gucci + Balenciaga = ?

Nennt es Balen-Gucci, nennt es Bucci, nennt es Fashion-Inzest oder «fashion at it’s best»: Gucci-Designer Alessandro Michele hat sich für die Herbst/Winter-Kollektion 2021 im Balenciaga-Archiv der Demna-Gvasalia-Ära bedient. Auf dem Gucci-Runway waren gestern ikonische Formen und Symbole von Balenciaga zu sehen: die breitschultrigen Jackets aus der Herbstkollektion 2016 etwa oder die Spandex-Leggings aus der Frühlingskollektion 2017, überschrieben mit Gucci-Logo oder gar mit einem Gucci-Balenciaga-Logo-Schriftzug. Natürlich handelte es sich dabei keinesfalls um dreisten Ideenklau, sondern – in Micheles Worten – um «Zitate» oder den ersten Output aus seinem sogenannten Hacking Lab. Und natürlich geschah das alles in beidseitigem Einverständnis, schliesslich gehören Gucci und Balenciaga zur selben Kering-Familie. Da liegt der Verdacht nah, dass es sich bei dieser Kollaboration auch einfach um den mehr oder weniger eleganten Versuch handelt, einen Hype zu erzeugen. Denn ganz ehrlich, mit den Verweisen auf Tom Fords Gucci-Vermächtnis und die Reiteraccessoires hätte Alessandro Michele zum 100-jährigen Jubiläum von Gucci kaum jemanden aus dem Busch gelockt. Wird der Brand – der in der Vergangenheit vom Hype gezehrt hat – letztlich Opfer der Logik seines Erfolges? Oder ist das Experimentieren mit neuen Formen der Kollaboration doch eher ein Schritt in die Zukunft?

Nicht gestern, aber morgen

Für einmal wollen wir hier nicht zurück-, sondern vorwärtsblicken: Vom 22. bis zum 25. April findet die Fashion Revolution Week statt. Gedacht wird am jährlichen Anlass der Opfer des Fabrikeinsturzes am 24. April 2013 in Bangladesch – und all der Menschen weltweit, die Opfer ausbeuterischer Arbeitsbedingungen in der Textil-Industrie geworden sind. Vor allem wollen die Organisatoren der «Fashion Revolution» darüber nachdenken und aufklären, wie eine faire und ökologische Mode-Industrie der Zukunft aussehen könnte. Vom Charity-Flohmarkt bis zur Onlinediskussion, von Zürich über Luzern bis ins Tessin: Das Programm ist dicht und coronabedingt an der freien Luft oder bequem von zuhause aus erreichbar.

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