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Fashion

Fashion Weekly: Met Gala Drama und Mode, die helfen will

Jana Schibli
Jana Schibli

Redaktorin

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal Redaktorin Jana Schibli zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Met Gala: Ein zu enges Kleid gibt zu reden

Es ist nicht so, als wäre an der Met Gala, die am Montagabend unter dem Motto «Gilded Glamour» stattfand, nicht genug los gewesen. Es gab einen Heiratsantrag auf dem roten Teppich (Kulturbeauftragte Laurie Cumbo sagte ihrem Freund Bobby Digi Olisa «ja»). Rihanna war zwar nicht in echt, dafür als lebensgrosse Statue anwesend. Nicht wenige Männer kamen in erfrischenden Outfits, die den üblichen massgeschneiderten Rahmen sprengten (Evan Mock, Riz Ahmed, Anderson Paak). Und mindestens fünf Celebrities bleichten sich extra für den Event ihre Augenbrauen. Aber wäre es wirklich 2022, wenn sich nicht eine Kardashian zum Gespräch des Abends und der Tage danach gemacht hätte?

Grund dafür war ein Kleid. Genauer: Das mit Kristallen bestickte Kleid, das Marilyn Monroe 1962 trug, als sie dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy ein berühmt-berüchtigtes «Happy Birthday» hauchte. 2016 war es für 4.8 Millionen Dollar an die Attraktionsfirma «Ripley’s Believe It or Not!» versteigert worden, die es Kim Kardashian für den roten Teppich an der Met Gala auslieh (für den Rest des Abends trug sie eine Replik). Prompt erzählte Kardashian im Vogue-Livestream voller Stolz von den gut sieben Kilogramm, die sie in den letzten drei Wochen abgenommen hatte, um in das Kleid zu passen. Das Regime: Keine Kohlenhydrate, dafür Unmengen an Tomaten. Klar wurde das umgehend (und zu Recht) kritisiert, unter anderem von Schauspielerin Lili Reinhardt. Es sei «so falsch» und «ignorant», schrieb sie via Instagram, «in der Öffentlichkeit zuzugeben, für die Met Gala gehungert zu haben.» Ganz besonders, wenn man so viele junge Fans habe.

Dazu gesellte sich eine Gruppe von Modehistoriker:innen, die fanden, dass das Ganze gar nie hätte passieren sollen: «Man trägt einfach keine historischen Kleidungsartikel», sagte die Konservatorin Cara Varnell gegenüber der Los Angeles Times. Denn schon kleine Mengen an Schweiss oder Parfum können zur Degradierung von jahrzehntealter Kleidung beitragen. Und was war nochmals der eigentliche Zweck der Met Gala? Ach ja: Das Sammeln von Geld für das Kostüminstitut des Metropolitan Museum, das sich auf Modegeschichte spezialisiert. Ups.

Lust auf mehr Met? Unsere Redaktion hat für euch die modischen Tops und Flops der Met Gala zusammengetragen.

Junge Modetalente spannen zusammen

Es kann schnell geschehen, dass man sich im Angesicht von globalen Katastrophen wie dem Krieg in der Ukraine ohnmächtig fühlt. Besonders, wenn man das Glück hat, kreativ tätig sein zu dürfen. Trotzdem ist das Sich-Verkriechen für viele Kunst- und Kulturschaffende keine Option. So geht es auch der Schweizer Designerin Gina Grünwald: Sie hat sich mit internationalen Kolleg:innen, darunter aus der Ukraine und aus Russland, zusammengetan, um eine Sonderedition ihrer «Plex Bag» aus Zürcher Plexiglasresten zu lancieren. Die drei blau-gelben Taschen werden ab heute über die kommenden zwei Wochen online verlost, ein Ticket kostet ca. 30 Franken. Alle Einnahmen gehen an die ukrainische Frauenrechtsorganisation Marsh Zhinok, die zurzeit Frauen und Kinder mit praktischer und psychologischer Hilfe unterstützt.

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Alles über Anna

Sie soll einmal den Hals eines Babys retuschieren haben lassen und sei in den Vogue-Büros früher ständig mit Leuten zusammengestossen, weil sie als Britin auf der «falschen» Seite des Korridors ging: Die neue, nicht autorisierte Biografie «Anna» von Modejournalistin Amy Odell verspricht einen Blick hinter die Fassade (und die schwarze Sonnenbrille) von Anna Wintour, mächtigste Chefredakteurin der Welt. Die Rezensionen sind durchwachsen, an Gossip fehlt es garantiert nicht. Wer das 450-seitige Werk auf Deutsch lesen möchte, muss sich allerdings bis September gedulden.

Mode-Installationen, Brautkleider für Spitalangestellte und weitere Mai-Happenings

Müde vom Lesen? Wer es gern plüschig mag, wird bis 10. Mai in Berlin fündig: Coach hat dort zusammen mit dem Künstler Cyril Lancelin eine puderrosa Kissen-artige Installation errichtet, die von der gesteppten «Pillow Tabby»-Tasche des amerikanischen Labels inspiriert ist.

Neugier über nachhaltige Mode lässt sich mit der neuen Podcast-Folge der Schweizerischen Textilfachschule stillen, bei der Influencerin und Slow-Fashion-Befürworterin Karen Fleischmann zu Gast ist. Oder man macht sich gleich selbst an die Arbeit: Noch bis Ende Mai können sich nachhaltig produzierende Schweizer Designer:innen beim Wettbewerb des Gwand Sustainable Fashion Festival 2022 einschreiben. Die Auserwählten dürfen am Festival in Luzern diesen September ihre Mode präsentieren. In Zug verschenkt derweil am 24. Mai das Brautmodegeschäft True Society 30 Brautkleider an Schweizer Spitalangestellte und ihre Verlobten – als Dankeschön und als Teil der Aktion «Gowns for Good». Es gibt immer noch freie Termine, die man sich mit aktuellem Spitalausweis und einem Anruf holen kann.

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