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Fashion Weekly: Er portraitierte Ikonen wie Diana und Kate Moss – Starfotograf Patrick Demarchelier ist tot

Barbara Loop
Barbara Loop

Chefredaktorin

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal Lifestyle-Chefin Barbara Loop zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Patrick Demarchelier ist gestorben

Die junge Kate Moss an Carla Brunis nackten Rücken geschmiegt. Janet Jacksons entblösster Oberkörper, die Brüste in anonymen Händen verborgen. Prinzessin Diana gelöst lachend im Portrait. Azzedine Alaïa und immer wieder Christy Turlington: Die Bilder von Patrick Demarchelier haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Am 31. März ist der französische Fotograf im Alter von 78 Jahren verstorben.

Der in Le Havre geborene Demarchelier galt als einer der berühmtesten Modefotografen der Welt. Er arbeitete für zahlreiche namhafte Magazine, fotografierte Kampagnen für Mode- und Schmucklabels wie Dior, Chanel, Louis Vuitton oder Cartier. Darüber hinaus portraitierte Demarchelier Berühmtheiten aus Politik, Film und Musik und war der offizielle Portraitfotograf von Prinzessin Diana. Er lebte zuletzt in New York und hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

Patrick Demarchelier war einer von 25 Fotografen, denen 2018 im Zuge der #Metoo-Bewegung 50 Models sexuelle Belästigung vorwarfen. Demarchelier dementierte die Vorwürfe.

#nakedwithoutus

Diese Woche begann mit einer Ohrfeige. Tatsächlich aber passierte in der Oscar-Nacht mehr als das: Es gab zum Beispiel Red Carpet Outfits zu sehen, die wiederum für einige von uns eine einzige Ohrfeige waren. Und ja, natürlich gab es auch Gewinner:innen. Will Smith hat einen Oscar gewonnen und dafür gesorgt, dass wir das nie vergessen werden. Aber auch Jenny Beavan wurde für ihre Arbeit an der Disney-Verfilmung «Cruella» ausgezeichnet. Jenny wer? Tja, genau da haben wir das Problem: Kostümdesign hat noch immer nicht das Standing, das es eigentlich verdient.

Die Filmgeschichte ist voller berühmter Charaktere, in Szene gesetzt von fantastischen Regisseur:innen und gespielt von umwerfenden Schauspieler:innen. Aber was wäre sie ohne die roten Glitzer-Schuhe in «The Wizard of Oz» oder Erin Brockovichs Jeans-Mini? Auch wenn in dieser Kategorie ein Oscar verliehen wird, so werden Kostümdesigner:innen nicht gebührend wertgeschätzt. Noch verheerender als die mangelnde Anerkennung ist die schlechte finanzielle Entschädigung für ihre Arbeit. Gemäss der «Costume Designers Guild» verdienen Kostümdesigner:innen durchschnittlich 30 Prozent weniger als Vertreter:innen des vergleichbaren Berufsstands der Szenenbildner:innen, die für die Kulisse des Films zuständig sind. Wenig erstaunlich, dass Kostümbildner:innen mit 83 Prozent mehrheitlich weiblich sind, während 80 Prozent der Szenenbildner:innen Männer sind. In der Social Media-Kampange #nakedwithoutus machen aktuell Schauspieler:innen wie Olivia Wilde, Elle Fanning, Michael Douglas auf den Missstand aufmerksam.

Jenny Beavan gewann mit «Cruella» übrigens bereits ihren dritten Oscar, den ersten vor bald vierzig Jahren für «A Room with a View» und zuletzt für «Mad Max: Fury Road». Weitere acht Mal war sie für einen Oscar nominiert. Ausserdem wurde sie mit mehreren Emmy- und Bafta-Awards ausgezeichnet. Ihren Namen sollte man sich also definitiv merken.

Lizzo in Bestform

Diese News schreit nach einer Kontroverse, einem Shitstorm oder mindestens nach einem Stürmchen im Wasserglas: Die preisgekrönte, viel gefeierte Sängerin Lizzo verkauft jetzt Shapewear. Ja, genau, ihr habt richtig gelesen! Lizzo, die Galionsfigur der «Body Positivity»-Bewegung. Die Lizzo, die an Cardi B.’s Geburtstagsparty im Naked Dress ein Statement setzte und auf Instagram ihren eigenen nackten Körper umarmte und die bedingungslose Selbstliebe propagierte. Diese Lizzo bringt jetzt Wäsche auf den Markt, die den Körper formt und seine Rundungen in Schach hält.

Doch Lizzo nimmt den Kritiker:innen den Wind aus den Segeln, noch bevor diese überhaupt zum Angriff blasen können. Sie wolle mit Yitty nicht die Körper anderer Frauen manipulieren, sondern die Essenz der Shapeware verändern, sagte die Sängerin gegenüber der New York Times. Mit ihrer Wäsche gebe sie den Frauen das Recht zurück, über ihren Körper und dessen Formen selbst zu bestimmen – je nach Verfassung und Verlangen. «Ich bin es leid, dass Unbehagen mit sexy gleichgesetzt wird», schreibt sie auf Instagram. «Wenn es unbequem ist, dann ziehe es aus. Und wenn es sich gut anfühlt, dann zieh es an.» Lizzo verwandelt die Shapewear also vom schambehafteten Hilfsmittel in eine sexy Option für alle Frauen: Die «no-shame, smile-inducing Shapewear» gibt es in Grössen von 6 XL bis XS.

Yitty ist ab 12. April 2022 erhältlich auf www.yitty.com 

Willkommen bei Harry Styles

Harry Styles is back! Sein drittes Album «Harry’s House» wird am 20. Mai erscheinen und Harry Styles wäre nicht Harry Styles, wenn dieses neue musikalische Kapitel nicht auch einen neuen Look mit sich bringen würde (oder zwei Looks, oder drei …). Im Musikvideo zur ersten Single «As It Was» trägt er einen roten, mit Pailletten besetzten Jumpsuit und passend lackierte Fingernägel, auf dem Album-Cover hingegen trägt der für seine modischen Experimente bekannte Sänger einen ungewohnt schlichten Look: luftige Bluse mit Bubikragen, weite Jeans und weisse Ballerinas, alles aus der Frühlingskollektion von Molly Goddard.

Und dann wurde diese Woche auch noch ein offizielles Bild von Harry Styles veröffentlicht, das ihn auf einem grossen Ball sitzend in einem massgefertigten Jumpsuit von JW Anderson zeigt – als Teil seiner neuen «musikalischen visuellen Identität». Was das genau zu bedeuten hat? Vor allem eines: It’s going to be spectacular. Und dass Stylist Harry Lambert viel zu tun hat.

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