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Fashion Weekly: Ikonische Ezra-Petronio-Polaroids in Zürich, Colorful statt Black Friday und Cardi B als Überfliegerin

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Fashion Weekly: Ikonische Ezra-Petronio-Polaroids in Zürich, Colorful statt Black Friday und Cardi B als Überfliegerin

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal Lifestyle-Chefin Barbara Loop zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Die Polaroids von Ezra Petronio in Zürich

Fast hätten wir die Polaroids vor lauter Pelzmänteln nicht gesehen, gestern Abend in der Galerie Gmurzynska am Zürcher Paradeplatz. Wer es an ihnen vorbei in die erste Reihe schaffte, durfte die legendären Polaroids von Kreativdirektor und Fotograf Ezra Petronio dann aber in Originalgrösse bestaunen. In drei Jahrzehnten schoss Petronio mehr als 4000 Porträts von Modeikonen wie Kate Moss, Karl Lagerfeld, Vivienne Westwood, Alber Elbaz und «Kims Ehemann…», wie er Kanye West gegenüber «Vogue» nannte. Abgedruckt wurden und werden sie in Petronios ikonischem «Self Service»-Magazin. Die Bilder wirken ungewöhnlich nah, roh, echt in unserer Photoshop-gesättigten Welt. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann das noch bis zum 22. Februar tun. Und wer dafür nicht erst in die erste Reihe vordrängeln will, besucht am besten zuerst den zweiten Zürcher Standpunkt der Galerie an der Talstrasse – dort hängen die Polaroids in Übergrösse.

«Ezra PetronioStylistics», Galerie Gmurzynska, Paradeplatz 2 & Talstrasse 37 in Zürich

 

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Farbe bekennen am Black Friday!

Die Presse-Mailings, die diese Woche die Mailbox unserer Fashion-Redaktion gefüllt haben, lassen sich in zwei Lager teilen, in ein schwarzes und in ein farbiges: «BLACK FRIDAY Countdown!!!!!» schreien die einen, «Boycott Black Friday!» fordern die anderen. Was vor einigen Jahren als Konsumrausch-Happening aus den USA nach Europa überschwappte und bis vor Kurzem medial eher arglos belustigend zur Kenntnis genommen wurde, wirkt heute unappetitlich wie ein liegengebliebenes Stück Pizza, an dem der Schimmel nagt.

Aus Protest schliessen einige Brands ihre Online-Shops für einen Tag, andere verwandeln die Schnäppchenjagd in einen Charity-Event: Der 2020 in Mailand gegründete aktivistische Streetwear Brand Anti-Do-To spendet vom 26. bis zum 29. November anstatt der üblichen 50 ganze 100 Prozent des Tagesgewinns an die NGO Gaza Freestyle, die in Gaza den Skatepark Ha’ramba unterhält, kostenlos Skateboards und -Kurse anbietet. Und vom Zürcher Jelmoli gehen auch in diesem Jahr für jeden Einkauf ab 50 Franken, der zwischen dem 26. und 28. November getätigt wird, 5 Franken an die Stiftung Züriwerk, die Menschen mit Beeinträchtigungen im Kampf für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben unterstützt.

Fashion Revolution Schweiz ruft indes zum «Colorful Friday» auf und spannt dafür mit Schweizer Modelabels oder Boutiquen zusammen. Über 70 Geschäfte aus Zürich, Luzern, Bern und Basel werden in Schaufenstern, Newslettern oder Social Media-Kanälen darauf hinweisen, dass bei ihnen keine Schnäppchen zu erwarten sind, sondern faire Preise und nachhaltige Produkte – und dass bei vielen ein Teil des Tagesumsatzes an eine gemeinnützige Organisation gespendet wird.

 

 

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Globus wird zur Luxus-Mall

Off-White, Celine by Hedi Slimane, Dior, Balenciaga, Bucherer, Moncler, Valentino und Louis Vuitton – sie waren die eigentlichen Stargäste der grossen Wiedereröffnung des Globus an der Zürcher Bahnhofstrasse. Bis im Frühjahr 2022 bieten diese Luxuslabels der Stunde ihre Produkte im Shop-in-Shop-Konzept an, die Boutiquen werden unter dem Globus-Dach also von den Labels selbst bespielt.

Vom Warenhaus zur Luxus-Mall mit exklusivem Angebot, so kann man die neue Ausrichtung des Traditionshauses zusammenfassen, das 2020 von Migros an die Luxuswarenhausgruppe um die österreichische Signa-Gruppe und die thailändische Central Group verkauft wurde. Nach dem ersten Stockwerk werden bald auch die weiteren Flächen im Zürcher Globus umgebaut, bald folgen auch andere Filialen. Im März 2022 soll der Umbau des Globus Basel beginnen.

Cardi B an den AMA – eine Nacht, acht Outfits

Cardi B hat die American Music Awards moderiert. Aber was trägt eine Frau, die sich schon für einen gewöhnlichen Shopping-Tag in Schiaparelli schmeisst, auf der grossen Bühne? Ganz genau! Sie trägt einfach mehr Schiaparelli – ausserdem einen gigantischen Feder-Iro und viel Glitzer. Ganz klar, es war die Nacht der Cardi B.

Den roten Teppich bestritt sie im Schiaparelli-Look, verschleiert mit vergoldeter Maske – und stahl den anderen Gästen, die wahlweise mit viel Haut oder schrillen Kostümen um Aufmerksamkeit buhlten, die Show.

Als dann die Show begann, betrat sie die Bühne im schwarzen Samtkostüm von Alexandre Vauthier, ganz Showgirl mit federnem Kopfschmuck aus Vauthiers aktueller Couture-Kollektion.

Den Auftritt von Tylor the Creator kündigte sie in einem Outfit vom Mailänder Brand Mélique Street an. Es folgte ein wehender, gelber Look von Jean Paul Gaultier für AW2019.

Weiter ging es mit einem hautengen, violetten Couture-Dress von Jean-Louis Sabaji voller Swarovski-Kristalle, gefolgt von einem weiteren aufsehenerregenden Kopfschmuck in der Form eines Pfauenrads und einem weiteren Schiaparelli-Look. Zum Abschluss der Award-Show betrat Cardi B die Bühne im Couture-Look der Londoner Designerin Miss Sohee’s.

Cardi B, die Überfliegerin! Neben acht Kostümenwechseln und einer grossartigen Show heimste Cardi B gleich selber noch einen Award ein: Sie gewann mit «Up» in der Kategorie «Bester Hip Hop-Song».

Innovation in die digitale Fashion Zukunft

Bereits zum dritten Mal wurde diese Woche im Tessin der Fashion Innovation Award vergeben. Hauptsponsor Bally lud zusammen mit dem Lifestyle-Tech Competence Center ins Bally-Headquarter nach Caslano, um während eines Tages die Pitches der 12 Finalist:innen in den zwei Kategorien Virtual Fashion und Agumented Customer Experience zu bewerten. In der Jury sassen neben dem gesamten Bally-Management Führungskräfte der weiteren Sponsoren und Vertreter:innen der Presse – darunter auch stv. Chefredaktorin Kerstin Hasse. Die Finalist:innen aus Europa, Asien und Nordamerika beeindruckten in ihren digitalen 5-Minuten-Pitches mit innovativen Ideen rund um Themen wie 3D-Modedesign, Mode-Metaverse oder virtueller Kleidung und gaben einen Einblick in die – digitalisierte – Zukunft der Modeindustrie.

Nach den Pitches durfte die Jury rund um Bally-CEO Nicolas Girotto über die vorgestellten Projekte beraten. Als Gewinner in der Kategorie «Virtuelle Mode» wurde OppenFuture Technologies ausgezeichnet, ein in China ansässiges 3D- und Augmented-Reality (AR)-Technologieunternehmen, das 3D-Interaktionen und AR-Anprobefunktionen für den Onlinshops anbietet. Beeindruckt hat OppenFuture unter anderem mit einer 3D-Animation einer Bally-Tasche, die sich spielerisch auf dem Mobilgerät ansehen liess und durch ihre digitale Produkte-Authentizität überzeugte.

In der zweiten Kategorie konnte sich das US-amerikanische Unternehmen Obsess durchsetzen. Obsess überzeugte mit einer Virtual-Reality-Technologie (VR), die es für Geschäfte und Ausstellungsräume einsetzt. User wird es so ermöglicht, das Online-Einkaufserlebnis komplett neu zu erleben – anstatt sich auf einer einfachen Website durchzuklicken, können Kund:innen sich in hochwertig gestalteten digitalen Räumen aufhalten. Beide Gewinner des Wettbewerbs erhalten die Möglichkeit, im nächsten Jahr an einem Proof-of-Concept-Projekt mit dem Schweizer Label zu arbeiten.

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