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Hybrid: Mit dem Strom fahren

Stil

Hybrid: Mit dem Strom fahren

  • Text: Katrin MeierGemälde: Rudolf Koller, Die Gotthardpost 1973, Öl auf Leinwand, Kunsthaus Zürich

Grün, grüner, elektrisch? Drei Konzepte für die Zukunft auf der Strasse.

Toyota Prius Plug-in Hybrid
Der Prius Plug-in beruht auf dem System des Toyota Prius Hybrid. Er hat aber eine Kobalt-Lithium-Ionen-Batterie, die sich an eine herkömmliche Haushaltssteckdose anschliessen und in etwa 90 Minuten vollständig aufladen lässt. Reichweite: 20 Kilometer Höchstgeschwindigkeit: 100 Stundekilometer, und das rein elektrisch. Ist die Batterie leer, wird er zum normalen Voll-Hybrid. Der Prius Plug-in verbraucht 2.6 Liter Benzin auf 100 Kilometer und wird voraussichtlich 2012 lanciert.
Das sagt Experte Stephan Hauri, Redaktor der «Automobil-Revue»: Solche und ähnliche Konzepte dürften in Zukunft auch andere Hersteller in grösserer Zahl lancieren. Problematisch sind nur die extrem teuren Batteriepakete. Dadurch wird ein solcher Wagen wahrscheinlich sehr viel hochpreisiger als ein konventionelles Fahrzeug.

Smart Fortwo Electric Drive
Das erste in Serie produzierte Elektrofahrzeug von Smart. Es hat ebenfalls eine Kobalt-Lithium-Ionen-Batterie, die im Unterboden zwischen den Achsen versteckt ist. Dadurch sind Innen- und Kofferraum gleich gross wie beim Smart mit Verbrennungsmotor. Der Elektro-Smart ist über Nacht am Stromnetz aufladbar. Reichweite: 135 Kilometer. Höchstgeschwindigkeit: 100 Stundenkilometer. Der Smart ist für kurze Strecken im Stadtverkehr gedacht und hat eine einzige Getriebeübersetzung. Die macht das Schalten überflüssig. Er wird 2012 lanciert.
Das sagt der Experte: Der Elektro-Smart ist ein gutes Beispiel für ein rein Batterie-elektrisch angetriebenes Auto, da er klein und leicht ist und von Anfang an für den Stromantrieb konzipiert wurde. Der Preis dieses E-Autos wird aber eher hoch sein, seine Effizienz hängt von der Herstellung des Stroms ab. Wenn der Strom nicht aus nachhaltigen Quellen stammt (etwa aus Wasser- oder Sonnenenergie), sind Elektrofahrzeuge nur unwesentlich ökologischer als herkömmliche.

Migros M-Way
Unter der Marke M-Way werden zwei- und vierrädrige Elektromobile zu Probefahrten, Miete und Verkauf angeboten sowie Dienstleistungen zu Versicherungen, Finanzierung und Wartung. Das vierrädrige Elektrofahrzeug der M-Way-Flotte ist der Think City, der auch mit einer Kobalt-Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet ist. Reichweite: 160 Kilometer, nach sechs- bis achtstündiger Aufladezeit. Höchstgeschwindigkeit: 110 Stundenkilometer. Kaufpreis: 50 000 bis 60 000 Fr. Miete: 1200 Fr./Monat.
Das sagt der Experte: Das Elektroauto kann kein Allerweltsauto sein, daher sind solche neuen Mobilitätskonzepte nötig. Jedoch ist der Think City klein und bietet nur beschränkt Komfort und Sicherheit. Die Reichweite ist begrenzt und der Preis zu hoch. Allenfalls wird er als Zweitwagen eingesetzt.

Tipp des Experten:
Elektroauto mit Brennstoffzelle
Ein wirklich nachhaltiges und alltagstaugliches Konzept ist das Elektroauto mit Brennstoffzelle als Range Extender. Das heisst: Wenn Wasserstoff mitgeführt wird, kann ein derartiges Elektroauto 300 bis 500 Kilometer weit fahren. Mercedes und Lotus arbeiten an solchen Fahrzeugen (F-Cells), sind aber noch weit von der Serieneinführung entfernt. In der Zwischenzeit ist man heute am besten bedient mit einem kleinen Fahrzeug mit einem Wirkungsgrad-optimierten Diesel- oder Benzinmotor mit Turbolader und Direkteinspritzung.