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Liebe Gigi Hadid

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Liebe Gigi Hadid

  • Text: Sophie Eggenberger; Foto: Getty Images

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bis vor einigen Tagen gar nicht wusste, dass Sie mit Vornamen Jelena Noura heissen. Erst durch Ihre Instagram-Story habe ich das herausgefunden und war komplett erstaunt. Nicht, dass ich geglaubt hätte, jemand taufe sein Kind tatsächlich Gigi, aber bei der Namenswahl in Amerika ist ja doch so einiges möglich, deshalb habe ich es auch gar nie hinterfragt.

Ich folge Ihnen schon einige Zeit auf den Social Media und habe dabei stets das Gefühl, nicht einem Model zu folgen, sondern einer ganz normalen und nahbaren Person, die halt einfach nebenbei noch sehr berühmt ist und Millionen von Followers und Fans auf allen Social-Media-Kanälen hat. Das liegt meines Erachtens vor allem daran, dass Sie so viel Einblick in Ihr Privatleben gewähren – mit Fotos Ihrer Ranch, den Pferden und Ihrem Freund – und trotzdem halten Sie eine gesunde Distanz zum ganzen Rummel um Ihre Person ein.

Ihr Leben scheint trotz des grossen Ruhms erfrischend normal, so wie meins oder das vieler anderer eben. Sie haben einen Freund, eine Familie und Ihre Girl-Gang, welche Sie hin und wieder auf Ihrem Profil zeigen. Sie wirken auf mich bodenständig und normal, auch wenn Sie ein Superstar und mir eigentlich total fremd sind.

Für mich sind Sie der Inbegriff eines Vorbildes, welches ich gerade zu Schulzeiten unglaublich bewundert hätte: Leaderin im Volleyball-Team, der Schwarm vieler Jungs und engagiert in akademischen Bereichen – sie haben sich in der Schule angestrengt, gute Noten geschrieben und ein Studium der Kriminalpsychologie begonnen. Was es aber vor allem ausmacht, ist wahrscheinlich die herzliche und unkomplizierte Art, die ich in Videos, in Stories oder in Interviews von Ihnen mitbekomme.

Wie Sie wollen viele sein. Nicht nur, weil Sie eine Schönheit sind, sondern eben, weil Sie durch Ihr soziales Engagement eine wahnsinnige Herzlichkeit in den Social Media beweisen. Was mich in den letzten Posts am meisten berührt hat, ist Ihr Einsatz für Flüchtlinge in Bangladesch, wo Sie die Arbeit der Organisation Unicef tatkräftig unterstützt haben. Ihr Vater flüchtete ebenfalls, und zwar von Palästina nach Syrien. Erst viel später baute er in Amerika seine Zukunft auf. Seinetwegen bekennen Sie sich auch zum muslimischen Glauben.

Auch Ihre aktive Einbringung und Ihre Ermutigung bei den US-Wahlen abzustimmen, um ein Zeichen gegen Präsident Trump zu setzen und den Anteil von Frauen in der Politik zu stärken, ist ziemlich cool und so gar nicht klischeehaft model-like. Mir ist natürlich komplett bewusst, dass hinter diesen guten Taten auch mehr Schein als Sein stecken kann. Trotzdem glaube ich jetzt mal ans Gute im Menschen und bin der Meinung, dass Sie all das aus Eigeninitiative tun.

Also: Kompliment für Ihr ernstes und ehrliches Engagement in jungen Jahren und die Fähigkeit als Überfliegerin in der Model- und Instagram-Welt mit beiden Füssen auf dem Boden zu stehen und sich selber (so oft wie möglich) treu zu bleiben.

Herzlich,

Sophie Eggenberger