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Minimalistisch wohnen: So macht ihr euer Zuhause ready für den Frühling

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Minimalistisch wohnen: So macht ihr euer Zuhause ready für den Frühling

Der Frühling liegt in der Luft und es zieht uns nach draussen! Ordnungsberaterin Joana Tringaniello verrät, wie wir mit einfachen Tipps und Tricks Ordnung in der Wohnung halten können, um abends gerne nach Hause zu kommen.

annabelle: Ihr Motto lautet: «Ordnung ist das halbe Leben, kümmern Sie sich um die andere Hälfte». Wie kam Ihnen die Idee, anderen Menschen beim Aufräumen zu helfen?
Joana Tringaniello: Ich habe gemerkt, wie viel Kraft es mir schenkt, wenn alles seinen «Parkplatz» hat. Je weniger Dinge ich besass, desto besser mein Überblick. Irgendwann hatte ich bei mir zu Hause nichts mehr aufzuräumen, deshalb half ich anderen dabei. Das wurde sehr geschätzt. Wenn in der Wohnung Ordnung herrscht, dann herrscht sie auch im Kopf.

Wie gehen Sie beim Aufräumen vor?
Ich arbeite mit einfachen Systemen – wenn es zu kompliziert wird, kann man die Ordnung nicht beibehalten. Ich schwöre auf Kisten und Boxen, in die man seine Habseligkeiten verstauen kann. Säuberlich beschriftet machen die Boxen von aussen einen ordentlichen Eindruck – und das mit wenig Aufwand. Wer will, kann innerhalb dieser Boxen weitere Fächer oder Zip- und Druckverschlussbeutel verwenden. Grundsätzlich gilt: Lieber eine Krimskrams-Kiste, als dass der Krimskrams in der Wohnung herumliegt.

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«Wenn in der Wohnung Ordnung herrscht, dann herrscht sie auch im Kopf»

Was tun bei einem brechend vollen Kleiderschrank oder der x-ten Geburtstagskarte?
Im Kleiderschrank herrscht tatsächlich das grösste Chaos. Hier geht das Aussortieren Hand in Hand mit dem Aufräumen. In Absprache mit der jeweiligen Person sortieren wir gemeinsam die Kleidung nach Farben, Stoffen oder Jahreszeiten. Oder wir unterscheiden nach Arbeit und Freizeit. Um bei Geburtstagskarten oder anderen sentimentalen Dingen Platz zu sparen, schlage ich vor, die Dokumente einzuscannen. Wer nicht loslassen möchte, kann die Briefe und Karten in eine «Erinnerungskiste» packen, die bis oben gefüllt werden darf, aber das muss reichen.

Inwiefern hatten Pandemie und Lockdowns Einfluss auf unseren Ordnungssinn?
Während der Pandemie fragten sich die Leute, ob sie sich in ihren vier Wänden wohlfühlen und hatten auch die Zeit, es allenfalls zu ändern. Immaterielle Dinge wie positive Erlebnisse mit den Liebsten wurden wichtiger als materielle Gegenstände und uns wurde klar, wie viele Sachen wir besitzen, die wir nicht brauchen. Unser Lebensstil spiegelt sich in unserer Wohnung wider: In unruhigen Zeiten wie der Pandemie habe ich gerne meine Wohnung und somit auch meine innere Unruhe gelindert.

Viele Menschen haben ja bekanntlich Probleme damit, sich von Dingen zu lösen.
Je grösser die Wohnung, desto grösser unser Urinstinkt, diese zu füllen. Man muss das Bedürfnis haben, in der eigenen Wohnung atmen zu wollen. Es muss «Klick» machen, um sich von Dingen loszulösen. Ich spreche bei meiner Kundschaft bewusst von «loslassen» und nicht wegschmeissen – sie lassen schliesslich nur den Gegenstand los und nicht die Erinnerung.

Aller Anfang ist schwer. Wie kann man sich dazu motivieren, mit dem Aufräumen zu beginnen?
Ich schlage vor, sich kleine Ziele zu setzen und sich pro Tag einen Raum vorzunehmen, – sonst herrscht schlussendlich noch ein grösseres Chaos. Das Aufräumen mit Freund:innen inklusive Kleidertausch macht ausserdem viel mehr Spass!

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«Es muss ‹Klick› machen, um sich von Dingen loszulösen»

Wie kann ich meine Familie miteinbeziehen?
Kinder helfen sehr gerne beim Aufräumen mit, wenn sie es sich visuell vorstellen können. Hier würde ich Fotos der Spielsachen oder Haushaltsartikel ausdrucken und laminiert am entsprechenden Ort aufkleben, an dem sie verstaut werden sollen. Das hilft auch Partner:innen. Ausserdem ist es sehr sinnvoll, die Kinder möglichst früh in den Loslass-Prozess miteinzubeziehen. Man kann ab und zu gemeinsam eine Box mit alten Spielsachen füllen, die man dann zu einem festgelegten Zeitpunkt verschenkt.

Was wenn nicht alle an einem Strang ziehen?
Man kann sich im Aufräumprozess tatsächlich überrumpelt fühlen. Ich weiss noch, wie ich als Kind meine Spielsachen aussortiert habe, meine Mutter sie einer Organisation schenkte und ich kurzerhand bei ihnen anrief, um meine Spielsachen wieder zu kriegen. Es kann helfen, auf zwei Haufen die Dinge provisorisch auszusortieren, aber dem Gegenüber das Machtwort zu überlassen.

«Does this item bring you joy» fragt Marie Kondō beim Ausmisten.
Ich denke, man sollte sich nicht fragen: «Kann ich das noch brauchen?», sondern «Kann ich auch ohne?» Wenn man diesen Grundsatz begreift, kann man die Dinge besser gehen lassen.

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