Werbung
Postkarte aus Rheinfelden

Stil

Postkarte aus Rheinfelden

  • Text: Stephanie Hess; Fotos: Rheinfelden Tourismus

Alles fliesst in Rheinfelden – schäumend in den Magen und seidenweich über den Körper.

Es fliesst durch ihren Namen, durchschwemmt die ganze Stadt: das Wasser, das Rheinfelden von jeher über Wasser hält. Der Quellensprudel, der in der Gegend aus dem Boden dringt, gebe dem Feldschlösschen diese besondere Note, heisst es an einer Führung durchs grosse Bierschloss oberhalb des Städtchens. Die grösste Brauerei der Schweiz wurde vor 140 Jahren gegründet – von einem Bauern und einem Brauer. Wir kosten vom mineralischen Quellwasser, das später mit geschrotetem Malz in glänzenden Kupferkesseln erhitzt und schäumend vermengt wird. Danach folgt der Hopfen, am Ende die Hefe. Und fertig ist das Feldschlösschen.

Ein ähnliches Bild in einem anderen Rheinfelder Trog: Massierende Düsen schäumen das warme Wasser im Bad Sole Uno weiss auf. Die Natursole, eine der stärksten Salzlösungen Europas, wird unweit aus 200 Meter Tiefe gefördert und via Pipeline direkt ins Bad geleitet. Dort vermengt man sie mit dem Rheinfelder Trinkwasser. Eine heilbringende Verbindung, die vor mehr als hundert Jahren die Reichen und Schönen aus ganz Europa ins kleine Städtchen am Rhein lockte. Mit dem Extrazug Paris–Rheinfelden kam die noble Gesellschaft in Scharen, um ihre rheumatischen Körper im Salzwasser zu aalen. Im Zentrum baute man ein Spielcasino, im Kursaal wurden Orchesterkonzerte abgehalten. Die Weltkriege stoppten den geselligen Rausch. Bis heute hat sich Rheinfelden aber wieder als ehrwürdiger Rehabilitations- und Kurort etabliert.

Das Wasser überschwemmt die Kleinstadt mit Erfolg. Auch über den Rhein hinweg: Über den träg fliessenden, dunkel wirbelnden Fluss pflegt die Stadt den Kontakt mit den Nachbarn im deutschen Rheinfelden. Man feiert gemeinsam Stadtfeste und Silvester, hat zusammen die Rheinbrücke vom Privatverkehr befreit und sich jüngst für den Bau einer Fussgängerbrücke übers Wasser entschieden.

Alles fliesst in Rheinfelden zusammen: die grenzübergreifende Zusammenarbeit, die umsichtige Entwicklung, die quicklebendige Altstadt, das wonnige Wasser und das Bier – was den Schweizer Heimatschutz dazu bewog, dem Städtchen den Wakkerpreis 2016 zu verleihen.

Tipps

SEHEN

Am 30. April feiert Feldschlösschen den Tag des Biers – und sein 140-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass öffnet die Brauerei ihre Türen: Es gibt Führungen, Degustationen und eine Festwirtschaft. Ab Juni sonntags auch Führungen für Einzelpersonen.
feldschloesschen.com 
schlossbesuch.ch

Warum sich ein Schneider ins Fell einer Geiss einnähte und was es mit dem Bänkli im Schelmengässli auf sich hat, erfährt man an einer Stadtführung.
– tourismus-rheinfelden.ch

WELLNESS

Balsam für Körper und Seele: Das Wellnessbad Sole Uno gehört zum weitläufigen Parkresort Rheinfelden. Hier entspannt man sich in den Aroma-Dampfbädern, in der Saunalandschaft, im Pool unter freiem Himmel oder im Intensiv-Solebecken, wo man schwebt wie im Toten Meer. Ab 27 Franken,
– soleuno.ch

ESSEN & TRINKEN

Vor kurzem wurde das am Rhein liegende Salmenbräu-Gebäude an der Marktgasse 10 renoviert. Nun sind hier das hübsche Café Il Poeta und die Stadtbibliothek zuhause – mit Rheinterrasse.

In der Bistro-Bar Schlüssel gibts Güggeli und das beste Pouletschnitzel-Brot der Gegend – natürlich begleitet von einer Stange Feldschlösschen.
– Bistro-Bar Schlüssel, Geissgasse 19, Tel. 061 831 55 65, bistrobarschlüssel.ch

SPAZIEREN

Im Stadtpark Ost sonnt man sich auf Holzliegen oder steigt über die Treppenanlage an den Strand hinunter. Der Spaziergang auf dem grenzübergreifenden Rheinuferrundweg dauert rund 100 Minuten.
– tourismus-rheinfelden.ch

Werbung

1.

Die Rheinfelder Altstadt ist quicklebendig.

2.

Das Wellnessbad Sole Uno kann seine Besucher mit einer besonderen Natursole verwöhnen.

3.

Kleines Städtchen, grosse Brauerei: Rheinfelden und sein Bierschloss Feldschlösschen.

4.

Im Feldschlösschen braut sich was zusammen – seit 140 Jahren.