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Stadt & Stil – mit Alexandra Kruse

Stil

Stadt & Stil – mit Alexandra Kruse

  • Text: Leandra Nef
  • Bilder: Ariane Pochon (6), Sophie Eggenberger (1), Shutterstock (1); Collage: Leandra Nef

In unserer Rubrik «Stadt & Stil» stellen wir Frauen vor, deren Look und Lebensart wir feiern. Heute: annabelle-Astrofee Alexandra Kruse (42) aus Zürich.

annabelle: Wo leben Sie?
Alexandra Kruse: Gemeinsam mit meinem neunjährigen Sohn Kosmo lebe ich in einem Adlerhorst an der Bäckeranlage. Ich habe mich oft gefragt, ob es in Ordnung ist, ein Kind in einem Kreis aufwachsen zu lassen, der menschliche Abgründe so sichtbar macht wie der Zürcher Kreis 4. Und komme immer wieder zum Schluss: ja.

Ihr Lieblingscafé für Brunch?
Meine eigenen vier Wände. Ich bin eine totale Stubenhockerin, was sicher an meinem Sternzeichen Krebs liegt. Ich habe selten, aber gern Gäste, für die ich fantastischen und very instagrammable Brunch zubereite. Privacy ist ein echter Luxus in diesen Tagen.

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«Ich weigere mich, mein Schicksal in die Hände eines Algorithmus zu legen»

Alexandra Kruse

Ihr Lieblingsrestaurant?
Wenn auswärts essen, dann Super Fine Dining inklusive Kristallgläser und extra weissen Tischtüchern. Im «Baur’s» im Hotel Baur au Lac ist alles ein bisschen grösser und schöner als im normalen Leben, auch das Licht – man sieht automatisch gut aus. Irgendwann nehme ich mir nach dem Essen ein Zimmer dort. Gibt es etwas Schickeres, als in der eigenen Stadt einzuchecken? Und ich freue mich auf die neue «Fischerstube» am Zürichhorn. Die Renovation hat unglaubliche 24 Millionen gekostet.

Ihre Lieblingsbar für Dates?
Fantastische Frage! Die ehrliche Antwort ist, dass ich nicht date und mich weigere, mein Schicksal in die Hände eines Algorithmus zu legen. Noch dazu trinke ich seit vielen Jahren keinen Alkohol mehr. Wer mich sehen will, trifft mich aber früher oder später in der «Sport-Bar».

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Das beste Spa?
Mein Badezimmer. Ich habe es knallrosa gestrichen und verbringe Stunden mit irgendwelchen Self-care Routines darin. Wenn ich im Pool plantschen möchte, fahre ich out of town ins «Grand Resort Bad Ragaz». Ausserdem gehe ich zu David ins Labo Spa. Und für meine Nägel zu Anastasia, ihr gehört die Beauty-Bar Éclat de Beauté – alle dort haben winzige Hunde und sprechen Russisch, ich liebe es!

Ihr Nummer-eins-Coiffeur?
Ganz klar: Raphael. Er führt gemeinsam mit seinem Partner Reto RHC Coiffeurs im Seefeld, den schönsten Salon der Stadt. Es duftet darin nach Aveda und feinen Damen. Ich kenne Raphael seit 15 Jahren; wir haben die besten und schlechtesten Haarzeiten zusammen durchgestanden.

 

Das Gym Ihrer Wahl?
Kundalini-Yoga ist für mich der effizienteste Weg, für Ruhe im Kopf und Einklang im Körper zu sorgen. Ich gehe schon seit meiner Schwangerschaft zu Judith ins Gobinde Yoga bei mir um die Ecke. Also eigentlich schleiche ich im Schlafanzug dorthin. Judith stellt übrigens auch kaltgepresste Öle her – für den inneren und äusseren Glow quasi.

Wo kaufen Sie Mode?
Bei Opia. Inhaberin Claudia hat einen fantastischen Geschmack. Und im Secondhand-Store Marta-Flohmarkt, ein Geheimtipp. Überhaupt finde ich, dass man gerade Designerteile nur in den absolut nötigsten Fällen neu kaufen sollte – wir müssen einfach nur unsere Augen inklusive des dritten aufmachen, um zu finden, was wir suchen. Wenn ich etwas neu-neu kaufe, muss das Einkaufs- und Markenerlebnis zu 101 Prozent stimmen, so wie in der neuen, eindrücklichen Hermès-Boutique. Für meinen Sohn Kosmo kaufe ich ebenfalls viel secondhand. Oder bei Mini Rodini, der vermutlich humorvollsten Kindermarke der Welt.

«Designerteile sollte man nur in den absolut nötigsten Fällen neu kaufen»

Alexandra Kruse

Und Schmuck?
Eigentlich sollte man Schmuck ja erben. Oder geschenkt bekommen. Aber das klappt natürlich nicht immer. Und es ist sehr empowernd, sich echtes Gold mit echtem Geld zu kaufen. Auch wenn einem dann kurz schwindelig wird, das gehört dazu. Schmuck ist essenziell. Auch hier muss nicht immer alles neu sein, aber echt. Ich liebe Harry Hofmann an der Rämistrasse, dort sind die Bijoux sachkundig kuratiert. Und ich freue mich schon auf den Tag, an dem endlich ein Solitär meinen Finger schmückt – ich liebe, liebe, liebe Diamanten.

Ein Möbelstück, auf das Sie lang gespart haben?
Ich hätte wahnsinnig gern einen Togo von Ligne Roset, am besten in Rosa oder Orange. Oder eine Mah-Jong-Liegelandschaft von Roche Bobois, bezogen mit einem Stoff von Kenzo. Und ein passendes Haus dazu.

Wo kaufen Sie Wohnaccessoires?
Auf dem Kanzlei-Flohmarkt – dort habe ich schon die unglaublichsten Dinge gefunden. Und bis in den vierten Stock tragen lassen. Zwei sensationelle, fliegende Teppiche etwa oder einen Rosenquarz, der gefühlt eine Tonne wiegt.

Ein Hotel, in das Sie unbedingt mal (wieder) einchecken möchten?
Auch wenn es meinen Fussabdruck strapaziert: Ich liebe die Malediven, gerade Cocoa Island ist sagenhaft. Es macht etwas mit meiner Seele, dort zu sein, das Meer, die Abwesenheit von Hässlichem … Ich habe ja eine grosse Schwäche für Luxushotels, wobei sich Luxus mehr über die Energie und sicher nicht über den Preis pro Nacht definiert.

«Es geht nichts über entspanntes Halbnackt-Sein»

Alexandra Kruse

Was unternehmen Sie an einem perfekten Samstag in Zürich?
Ich lasse Dinge und Begegnungen planlos geschehen: drehe eine Runde über den Flohmarkt, mache einen Abstecher in die «Sport-Bar», lese Zeitung … Irgendwann schaut jemand vorbei, der mich in ein Gespräch über Gott und die Welt verwickelt, später kommt Kosmo mit Bärenhunger vom Fussball und ich überrede ihn, Würstchen am Brupbi-Märt zu essen, damit ich nicht kochen muss. Abendessen gibt es im «Schönau» neben der Bäckeranlage oder im «Café du Bonheur», je nachdem, wo die Kinder sind. Und irgendwann schleppen wir uns die Treppen hoch in unsere Wohnung, müde, satt und glücklich von einem Tag im Quartier.

Eine Freizeitaktivität in Zürich, die nichts kostet?
Am Wasser sein. All die Brunnen, der Fluss, der See – das liebe ich am meisten an Zürich. Wenn Kosmo in der Schule ist und alle anderen bei der Arbeit, gehe ich in die Frauenbadi. Es geht nichts über entspanntes Halbnackt-Sein unter seinesgleichen. Einer meiner liebsten und gleichzeitig einer der absurdesten Orte der Stadt ist ausserdem der wunderschöne Labyrinthgarten im Kasernenareal, ich kenne viele der Pflanzen beim Vornamen.

Ihr Nachhaltigkeitstipp?
Das Einzige, um das man sich wirklich nachhaltig und ausgiebig kümmern sollte, ist der eigene Energiehaushalt. Und akzeptieren, dass man als Frau ein zyklisches Wesen ist. Sich mit dem Mond zu beschäftigen ist darum definitiv mein Lifehack number one: Ich lasse meine Haare schneiden, wenn der Mond im Löwen oder in der Jungfrau steht, nehme mir um den Neumond herum weniger vor und wasche lieber bei abnehmendem Mond, weil es schlicht weniger Waschpulver und Kraft kostet.

Ihr aktuelles Projekt?
Am September-Neumond 2020 hat mich meine schlaue Freundin Nina angerufen und gesagt, dass wir jetzt unbedingt «was» machen müssen. Wir kennen uns aus den frühen Morgenstunden unseres gemeinsamen Berliner Nachtlebens, haben beide eine Karriere in der Mode hinter uns und arbeiten jetzt zusammen an Produkten und Kooperationen, die den Himmel ein Stück näher an die Erde bringen und altes Wissen in eine neue Zeit transferieren. Logischerweise mit Stil. Das ganze heisst New Moon Adventures, ist ein ganz eigenes Universum und wir sind selbst gespannt, was daraus entstehen darf. Ausserdem bin ich Head of Zürich des globalen Kunstnetzwerks The Art Gorgeous, das besonders Frauen und kreative Freigeister miteinander verbindet. Ich schreibe Lifestyle-Horoskope für annabelle und verstreue jede Menge glitzernden Einhornzauber. Und wenn dann noch Kraft ist, veranstalte ich Full Moon Gatherings.

«Das Einzige, um das man sich nachhaltig kümmern sollte, ist der eigene Energiehaushalt»

Alexandra Kruse

Ein Karrieretipp?
Sich selbst immer wieder neu kennenlernen, dabei die eigenen Talente entdecken, konsequent dem eigenen Stern folgen und unbesiegbar werden. Auch wenn das mal holprig und unbequem sein kann – dann ist man in der Regel auf dem richtigen Weg. Hinfallen, Krone richten, weitermachen!

Wer inspiriert Sie auf Instagram?
Ich versuche, mich immer wieder aus meiner Komfort-Blase zu schmeissen – es macht absolut keinen Sinn, nur Menschen zu folgen, die das Gleiche liken wie man selbst, und seine Zeit damit zu verschwenden, die Avocado-Toasts der anderen zu bewerten.

Und wer abseits von Social Media?
Meine Mutter. Immer wieder. Sie ist mit über siebzig ein innerer und äusserer Springbrunnen, voller Energie, Eleganz, Würde und Wissen. Und meine Freundinnen. Jede Einzelne auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Bilder: Ariane Pochon resp. @lapoetsch

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