Innen grün
Trendige Zimmerpflanzen
Redaktion: Nicole Gutschalk, Styling: Djennat Derradj; Fotos: Daniel Valance; Illustration: Katrin Coetzer
Unsere Städte werden bepflanzt. Es spriesst der Blumenkohl auf Dachgärten von Neubauten, das Mauerwerk von futuristischen Bankgebäuden wird von fliegenden Sukkulenten bevölkert, und urbane Gastrobetriebe setzen zunehmend auf Kräuter und Salate vom eigenen Terrassengarten. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch Zimmerpflanzen wieder bei uns zuhause einziehen.
Was Ende der puristischen Neunzigerjahre undenkbar gewesen wäre, ist zu einem regelrechten Hype mutiert. Selbst längst in Vergessenheit geratene Pflanzen wie die Yuccapalme dürfen wieder im Wohnzimmer Platz nehmen. Damit die botanische Inszenierung nicht angestaubt daherkommt, sollte man allerdings ein paar Dinge beachten.
Drum prüfe ...
Bevor man sich eine Pflanze nachhause holt, sollte man wissen, in welchem Zimmer sie künftig stehen oder hängen soll und was man sich in Sachen Pflanzenbetreuung zutraut. Es gilt: Wer viel unterwegs ist und zu Vergesslichkeit neigt, sollte sich lieber für eine Sukkulentenart mit bescheidenem Wasserbedarf entscheiden, wer eher häuslich ist und einen grünen Daumen hat, kann es mit einem anspruchsvolleren Farn versuchen.
Die Top 6 im Topf
1 Geweihfarn (Platycerium)
Eigenschaften: Gehört zur Gattung der Farne und ist besonders anpassungsfähig. Verfügt über zwei unterschiedliche Blattarten – runde Schildblätter und lang gezogene Wedel.
Pflege: Relativ anspruchslos. Die Pflanze verzeiht den einen oder anderen Fehler. Ideal ist ein heller, halbschattiger, warmer und luftfeuchter Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung.
Wässerung: Im Wasserbad. Während der Wachstumszeit von Frühling bis Herbst gründlich wässern und dabei das Substrat vollständig befeuchten. Vor der nächsten Wässerung das Substrat fast ganz abtrocknen lassen.
2 Perlenschnur oder Erbsenpflanze (Enecio rowleyanus)
Eigenschaften: Erbsenähnliches Blattwerk. Wächst kriechend und gehört zur Familie der Sukkulenten.
Pflege: Mittlerer Aufwand. Voll- bis teilsonnigen Standort wählen.
Wässerung: Während der Winterzeit nur schlückchenweise, von Frühling bis Herbst durchdringend.
3 Chinesischer Geldbaum (Pilea peperomioides)
Eigenschaften: Stammt ursprünglich aus China und gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Interessantes Aussehen durch seine runden Blätter.
Pflege: Anspruchslos. Bevorzugt einen hellen, allenfalls einen halbschattigen Ort.
Wässerung: Muss nur mässig gegossen werden. Verträgt auch vorübergehende Trockenperioden.
4 Grossblättriger Baumfreund (Philodendron)
Eigenschaften: Kletterpflanze mit auffälliger Blattform – je nach Alter der Pflanze verändern sich die Blätter. Kann bis zu drei Meter hoch werden.
Pflege: Mittelerer Aufwand. Einen hellen bis halbschattigen Standort wählen, mit wenig täglicher Sonneneinstrahlung während der frühen Morgen- oder der Abendstunden.
Wässerung: Regelmässig. Vor der nächsten Wässerung oberste Erdschicht antrocknen lassen.
5 Bogenhanf oder Stiefmutterzunge (Sansevieria)
Eigenschaften: Erhabenes Gewächs mit architektonischer Anmutung. Stammt aus besonders trockenen Regionen. Die Blätter sind sukkulent, speichern also viel Wasser. Schöner Nebeneffekt: Bogenhanf gilt als Luftverbesserer.
Pflege: Anspruchslos. Ideales Testobjekt für Anfängerinnen.
Wässerung: Selten, steht gern an einem sonnigen Plätzchen.
6 Westernkaktus (Euphorbia accuriensis)
Eigenschaften: Gehört zur sukkulenten Familie der Wolfsmilchgewächse. Ist breit verzweigt und von immenser Höhe. Das Wachstum sollte nicht durch Hindernisse eingeschränkt werden, andernfalls können unschöne Verformungen entstehen. Wird mit zunehmendem Alter zum Schwergewicht.
Pflege: Anspruchslos. Steht gern an einem hellen oder halbschattigen Ort. Verträgt weder vollen Schatten noch pralle Mittagssonne.
Wässerung: Kommt mit wenig Wasser aus, reagiert empfindlich auf Staunässe. Verträgt auch vorübergehende Trockenperioden.