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Medizin mit über zweitausendjähriger Geschichte: Wie wirkt die Traditionell Europäische Naturheilkunde?

Kinderwunsch

Medizin mit über zweitausendjähriger Geschichte: Wie wirkt die Traditionell Europäische Naturheilkunde?

Denkt man an Komplementär-, Alternativ-, Naturheilmethoden, kommen einem sofort asiatische Heilpraktiken in den Sinn. Dabei existiert auch im Westen seit Jahrtausenden ein umfassendes ganzheitliches Wissen, wie Störungen und Krankheiten natürlich behandelt werden können. Die Wiege der europäischen Naturheilkunde liegt im antiken Griechenland.

Bis zum Aufkommen der modernen Schulmedizin war diese Medizin die üblich praktizierte Humorallehre. Sie ist heute in der Schweiz unter TEN (Traditionelle Europäische Naturheilkunde) und in anderen Ländern als TEM (Traditionelle Europäische Medizin) bekannt. In der Schweiz handelt es sich um eine anerkannte  4-Jährige tertiäre Ausbildung mit dem Titel Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom in Fachrichtung TEN.

Wie in der TCM (Traditionell Chinesische Medizin) wird erst eine differenzierte Diagnose gestellt und auf diese ein individuell angepasstes Therapiekonzept erstellt. Es wird versucht, die Selbstheilungskräfte des Körpers auf natürlichem Weg anzuregen und zu unterstützen. Im Gegensatz zur chinesischen Medizin existieren bei der TEN nicht fünf, sondern vier Elemente. Die TEN Lehre geht davon aus, dass die Naturelemente auch im Menschen wirken und Einfluss auf Gesundheit oder Krankheit haben. Die Gründung dieses umfassenden Medizinsystems geht bis auf die Antike zurück. Wichtige Elemente haben vor allem die Griechen und das Abendland dazu beigetragen und das Wissen wurde kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Grundelemente als Wirkungsprinzipien

Die Grundelemente Wasser, Erde, Luft und Feuer werden als Wirkprinzipien gesehen. Diesen Elementen wurden damals in der Antike vier Säfte mit je unterschiedlichen Qualitäten wie feucht, trocken, warm und kalt zugeordnet. Die Säfte sind das Blut, das Phlegma, die gelbe und die schwarze Galle. Eine Krankheit oder Störung basiert demnach auf einem Ungleichgewicht der Qualitäten und Säfte.

Eine umfassende Anamnese mit vielen Fragen wird durch Puls, Irisdiagnose, Antlitz, eventuell Dunkelfeld oder auch Labor ergänzt und ermöglicht dem Therapeuten ein umfassendes Bild. Wie jede andere Krankheit wird auch die ungewünschte Kinderlosigkeit auf dieser Basis behandelt.

Praktisch jeder unerfüllte Kinderwunsch hat einen anderen Hintergrund und somit sind auch die Therapieansätze individuell konzipiert. Das Ziel ist es, damit die Selbstheilungskräfte des Körpers auf natürlichem Weg anzuregen. Die Ansätze der TEN schliessen eine schulmedizinische Behandlung nicht aus. Im Gegenteil, sie wird häufig ergänzend eingesetzt. Ziel ist das körperliche Ungleichgewicht, dass auch seelische Hintergründe haben kann wieder ins Gleichgewicht zu bringen und so die Voraussetzung für eine Befruchtung zu ermöglichen.

Therapeutisch stehen ähnlich wie in der TCM sehr viele hilfreiche Pflanzen, manuelle Therapien und Ernährungsempfehlungen zur Verfügung. Aber auch die Ordnungstherapie ist Teil der Begleitung. Das heisst, die Tages-Wochen-Jahresrhythmen werden miteinbezogen: Denn mangelnder Schlaf, Schichtarbeit, Sauerstoffmangel durch zu wenig Bewegung oder Entspannung können grossen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.

Das Prinzip der Qualitäten: Wärme und Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit

In der TEN Lehre gibt es verschiedene Grade der Trockenheit und des Gegenteils, der Feuchtigkeit. Ebenso beim Prinzip der Wärme und dessen Gegenspieler, der Kälte. Wärme ermöglicht Bewegung, Kälte lässt erstarren und so können Blockaden entstehen. Im Zusammenhang mit unerfülltem Kinderwunsch zeigt die Erfahrung oft ein Missverhältnis von zu viel Kälte und Feuchtigkeit aber auch starke Kälte mit Trockenheit. In diesen Fällen können die Zustände durch gezielte Wärmezugaben ausgeglichen werden.

Das Prinzip von Sthenie und Asthenie

Sthenie steht für Kraft und Asthenie für Erschöpfung: Jeder Mensch hat eine individuelle Menge an Kraft, die ihm zur Verfügung steht und die er durch seine Lebensweise stärken, aber auch schwächen kann. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann sowohl durch zu viel Sthenie (Überspannung durch zu viel Sport oder Stress), wie auch eine Asthenie (Erschöpfung oder konstitutioneller Energiemangel) entstehen.

Das Prinzip der Kochungen

Die TEN Lehre kennt drei Kochungen (Verdauungsstufen), welche zur Heilung einer Störung richtig eingesetzt und manchmal gestärkt werden müssen. Die erste Kochung umfasst den Magen und Teile des Darms. Zur Zweiten gehört die Leber, die dritte Kochung umfasst die Zellen und das Gewebe. Gewebe und Zellen können gemäss der TEN Sichtweise nur entstehen, wenn alle Kochungen nacheinander harmonisch ablaufen.

Wie die Bezeichnung vermuten lässt, gibt es eine Verbindung mit Wärme. Nahrung muss gewärmt (gekocht) werden damit der Körper sie nutzen kann. Darum sind warme Mahlzeiten, ein ausgewogenes Gleichgewicht von Nahrungsmitteln und der Einsatz von Gewürzen und Kräutern die Basis für das Wohlbefinden und die Fruchtbarkeit.

Die erste Kochung wird über die Ernährung vor allem warme, abwechslungsreiche Mahlzeiten gestärkt. Gewürze in der Mahlzeit aber auch als Tee oder Tinkturen kann die erste Kochung zusätzlich unterstützen. Die Unterstützung der Leber als zweite Kochung, kann mit vielen Pflanzen optimal erzielt werden. Damit ein Kind entstehen kann, benötigt es gesunde Spermien und eine ausgereifte Eizelle. Deren therapeutische Unterstützung gehört zur dritten Kochung. Auch die Gonaden (Geschlechtsdrüsen) von Frau und Mann müssen stark genug für die Hormonbildung sein. Diese werden je nach anamnestischem Resultat mit hormonbildenden Pflanzen und Präparaten unterstützt. Und wenn beispielsweise das Becken (bei Frau und Mann) starke Spannungen aufweist, ist es von der Qualität her kalt und muss gewärmt werden. Hier können manuelle Therapien wie verschiedene Massageformen, Craniosacraltherapie, Osteopathie oder Lymphdrainage lösend wirken. Auch hier können verschiedene Pflanzen unterstützend wirken.

Wenn die erste Kochung nicht richtig abläuft, das heisst die Nahrung nicht ganz aufgeschlossen und verdaut werden kann, entstehen Verdauungsstörungen welche Grundlage für weitere Entgleisung des Stoffwechsels ein können. Diese stören dann die zweite Kochung, die Leber. Oft wird einer optimal funktionierenden Leber leider wenig Beachtung geschenkt. Wenn sie Stoffe nicht richtig umwandeln und zur Ausscheidung weiterleiten kann, entstehen Endodoxine, welche unter anderem ein Grund für den unerfüllten Kinderwunsch sein können.

Partner Content: Dieser Artikel wurde von kinderwunschinfo.ch publiziert 

Sybille Binder ist dipl. Ernährungsberaterin FH, dipl. Vitalstofftherapeutin und unterrichtet am NHK Institut für integrative Naturheilkunde in Zürich