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Es ist Januar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist Januar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Lifestyle Editor Linda Leitner und Redaktorin Sandra Brun.

Musik

«Hallo 110, ist da Po-Polizei? Ich möchte Anzeige erstatten wegen Heartbreakerei» – Wen diese Lyrics nicht überzeugen, der hat ein Herz aus Stein. Dabei will die Berliner Musikerin Fuffifufzich eigentlich den Herzschmerz wegschmelzen, ja mit Songs wie «So heiss heiss» wegbrennen. Sphärische, dreamy Synthesizersounds betören die teils eingesprochenen Vocals, die mit kindlicher Albernheit die ganz grossen Gefühle und ihren Struggle auf den Punkt bringen. Und dabei ist Fuffifufzich doch erst fünf: 2018 wurde sie mit Sonnenbrille im Gesicht geboren, liest man überall. Als Kind (wann auch immer das war) spielte sie in der Soap «Marienhof», seit etwa dieser Zeit träumt sie von einem Duett mit Jeannette Biedermann. Wem das jetzt noch immer nicht reicht, der stelle sich bei der «Der Tag an dem du warst wo ich war wo du warst»-Tour vor die Bühne. Vermutlich glitzert es. An Fuffis Fantasiefassade, hinter der Sonnenbrille, in euren Augen.
Fuffifufzich spielt am 18. Januar im Sudhaus Basel, am 19. Januar im Berner Dachstock und am 20. Januar im Stall 6 in Zürich.

So heiss heisser Tipp: Zur Einstimmung der 125. Folge des grossartigen Zeit-Podcasts «Und was machst du am Wochenende?» lauschen – und lachen.

«Ich glaube, die Leute behandeln mich anders, seit ich den Mut und eigene Worte gefunden habe, über alles zu sprechen, was mich beschäftigt», erzählte uns Singer-Songwriterin Victoria Canal im Interview. In ihrem neuen Album «Well Well» verarbeitet sie Themen wie Körperdysphorie, die konstante Bewertung von Äusserlichkeiten in unserer Gesellschaft und abschätzige Kommentare. Und das mit so viel Gefühl und Weisheit, dass ihre Songs noch lange nachhallen. Vor allem den Song «Black Swan» möchte man eigentlich einfach gleich nochmals hören. Und nochmals.

Literatur

In ihrem neuen Buch «Identitätskrise» schreibt die deutsche Bestseller-Autorin Alice Hasters über die grossen Krisen unserer Zeit. Wenn wir die Gesellschaft verändern wollen, dann müssen wir erst einmal feststellen: Wer sind wir eigentlich und was tun wir, wenn die uns bisher umgebenden Systeme, die Sicherheit, Zukunft und Gerechtigkeit versprechen, wegbrechen? Identitätskrisen sind anstrengend, doch unvermeidbar, sogar notwendig – und sie sind sehr viel erträglicher, wenn man sie als das erkennt und akzeptiert, was sie sind: eine Zeit des Zweifelns, der Selbstsuche, Verarbeitung und vor allem der Neuerfindung. In einem Interview hat sie darüber mit uns bereits gesprochen, live kann man das Ganze am 14. Januar im Zürcher Kaufleuten erleben.

Kunst

Er gilt als Begründer der «inszenierten Fotografie»: Der Kanadier Jeff Wall schuf Anfang der Achtzigerjahre eine Reihe von Bildern, die sich dem Alltagsleben von Menschen am Rande der Gesellschaft widmen. Wall beobachtete scharf, adaptierte die Szenen dann mit Laiendarstellern und inszenierte sie inspiriert durch Vorbilder aus der Kunstgeschichte neu.
Die Fondation Beyeler widmet dem international renommierten Künstler ab dem 28. Januar nun eine umfangreiche Einzelausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit ihm entstand. Unter den in der Ausstellung versammelten Werken finden sich die bekannten grossen Dialeuchtkästen, sowie schwarz-weiss Fotografien und farbige Fotodrucke. Exklusiv: Mehrere neue Arbeiten werden erstmals öffentlich zu sehen sein.

Fragile Körperskulpturen und futuristische She-Cyborgs kriegt ihr derzeit – zum Beispiel wenn ihr im Engadin seid und mal kurz Pause braucht vom Winterwandern und Skifahren – im Muzeum Susch zu sehen. Dort wird nämlich ab dem 3. Januar die Ausstellung «Anu Põder: Space for My Body» gezeigt: mit den Skulpturen der estischen Künstlerin, mit denen sie zuletzt an der Biennale in Venedig zu Gast war.

Der Künstler Guy Ben Ner lässt komplett Alltägliches Kulisse seiner Kunst sein: So funktioniert er die Familienküche kurzerhand für einen Filmdreh zu einem Kaninchengehege oder einem Schiff um, lässt Familienmitglieder die Hauptrollen spielen und verschmilzt so den ganz normalen Alltag mit seinen Filmen. Was natürlich darin resultiert, dass sich beides vermischt und beeinflusst. «We’ve Lost», die Ausstellung seines Werks, läuft noch bis zum 4. Februar im Kunstmuseum Luzern.

Kino

Lang erwartet und endlich da: «Priscilla» läuft seit wenigen Tagen im Kino. Und Sofia Coppola legt in dieser Wucht von einem Film – der mit viel Stille, Enge und umwerfender Ästhetik die Beklemmung spürbar macht – den Fokus endlich auf Priscilla Presley. Gespielt wird sie von Cailee Spaeny (in ihrer ersten Hauptrolle notabene), so sanft und roh, dass man sofort in ihren Bann gezogen wird. Und nachdem wir uns zuletzt alle kollektiv in Austin Butler verguckten, als dieser «Elvis» verkörperte, macht ihm nun in «Priscilla» Jacob Elordi (DER Hollywood-Hottie der Stunde) den Platz auf dem Thron ziemlich strittig. Grandios übrigens auch das Spiel mit Körpergrössen, Elordi überragt Spaeny um mehrere Dutzend Zentimeter, was zumindest im ersten Teil des Filmes perfekt zusammenpasst mit dem Machtgefüge. Unbedingt hingehen und anschauen. Und zur Einstimmung könnt ihr schon mal unser Interview mit der Hauptdarstellerin lesen.

Netflix

Mit dem neuen Jahr kommt ein alter Film aus dem Jahre 1998 zurück auf unsere Bildschirme geflitzt: «Lola rennt» von Tom Tykwer. Da jobbt Manni – ein blutjunger Moritz Bleibtreu – als Geldkurier für einen Autoschieber, der dummerweise eine Plastiktüte mit 100.000 Mark in der U-Bahn liegen lässt, die er aber in 20 Minuten an seinen Boss übergeben soll. Verzweifelt ruft er seine Lola (Franka Potente) an. Und Lola rennt. Sie rennt, um das Geld zu besorgen und ihren Manni zu retten. Herzen schlagen, Schüsse fallen und man überlegt 25 Jahre später wieder wie damals, ob man sich die Haare rot färben soll.
Ab dem 1. Januar auf Netflix.

Kleiner Trash-Tipp: Am 12. Januar fragt sich die Welt erneut, ob man eigentlich heiraten sollte, ohne sich je gesehen zu haben. Die Dating-Kabinen wurden dieses Mal in Skandinavien aufgestellt. Da, wo man die Menschen noch für vernünftig hält. Schön, dass es dich gibt, «Love is blind: Sweden».

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