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Alarmstufe Mens: Entwicklungshilfe für afrikanische Mädchen

Leben

Alarmstufe Mens: Entwicklungshilfe für afrikanische Mädchen

  • Redaktion: Helene Aecherli; Text: Barbara Achermann; Foto: SXC

Weil es an Binden und Tampons fehlt, schämen sich viele afrikanische Mädchen, zur Schule zu gehen. Mama Hawa hat eine clevere Lösung gefunden.

Es liegt nicht immer am fehlenden Geld oder am rigiden Patriarchat, dass junge Frauen in manchen Ländern Afrikas nicht in die Schule gehen. Manchmal ist der Grund viel simpler: Die Mädchen haben ihre Tage, aber keine Binden oder Tampons. Also bleiben sie daheim. So etwa im ostafrikanischen Somalia.

«Viele Frauen haben nicht genug Geld, um sich Hygieneartikel oder saugfähige Stoffe zu kaufen», sagt Hawa Aden Mohamed. Sie ist 63 Jahre alt, hat in ihrer Heimat Somalia zwölf Mädchenschulen und diverse Projekte aufgebaut und gewann dafür den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis, der vom UNHCR verliehen wird. In ihrer Heimat nennt man sie respektvoll Mama Hawa.

Wattierte Damenhöschen

Eines ihrer Projekte ist die Produktion von wattierten, auswaschbaren Damenhöschen. Wie kam es dazu? Vor vier Jahren, sagt Hawa Aden Mohamed, habe sie eine Schule für 1200 Mädchen eröffnet. Nach dem Morgenappell, wenn die Schülerinnen in ihre Klassenzimmer verschwanden, war der Boden des Pausenplatzes jeweils schmutzübersät: «Da lagen massenweise blutverschmierte Zeitungen und Blätter. Die Mädchen benutzten, was immer sie finden konnten, um ihre Monatsblutung zu stoppen. Oder sie blieben einfach daheim.»

Hawa Aden Mohamed Klasse hat daraufhin 75 Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet, die gepolsterte Baumwollslips herstellen. Der Stoff stammt häufig von Altkleidern aus Europa. 140 000 Höschen wurden bisher produziert, jedes einzelne verleiht ein Stück Würde.

Der Nansen-Flüchtlingspreis wird an Organisationen oder Personen verliehen, die ausserordentliche Flüchtlingsarbeit geleistet haben.  www.unhcr.org/nansenmedia
 

Hier kommt Ihre Hilfe an

Der Aufbau der Baobab-Geburtsklinik in Dar es Salaam, Tansania, ist ein Projekt, das annabelle längerfristig begleitet. So können Sie spenden:

Zum Beispiel 20 Franken für einen Sack Zement, 150 für ein Beatmungsgerät, 1785 für ein Gebärbett oder 15 930 für ein Ultraschallgerät.

Spendenkonto: CBM (Schweiz), 8027 Zürich, PC 80-303030-1; Kennwort: Geburtshilfe Tansania