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Die Alltagstabus der Redaktion

Leben

Die Alltagstabus der Redaktion

  • Foto: Nadia Neuhaus

Was geht und was überhaupt nicht, ist immer auch eine Frage der eigenen Perspektive und des persönlichen Geschmacks. Alltägliche Tabus – gesammelt in der annabelle-Redaktion.

  • Meine Kinder auf Social Media zeigen.
  • Jemanden drauf aufmerksam machen, dass er schlechten Atem hat.
  • Wenn ich im Bad bin, bin ich ungestört. Egal, was ich mache, Haare färben, waschen, Zähne putzen oder pinkeln – niemand darf rein. Heute mein Freund nicht, früher meine Mutter oder Schwester nicht. Ich will da meine Ruhe haben, ein rares Gut.
  • Airbnb! Ich habe so viele Dokus darüber gesehen, wie dieses Business die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner beeinträchtigt, das Quartierleben stört und die Mieten in die Höhe treibt, dass ich entschieden habe, diesen Service nicht zu nutzen.
  • Den Abfall nicht trennen.
  • In der Wohnung rauchen.
  • Partnerlook – ausser es gibt ein Motto.
  • Jammern und sich ständig über irgendwas oder irgendjemanden beklagen.
  • Achselhaare.
  • In einen Makramee oder Tiffanylampenschirm-Kurs gehen. Das wäre das Eingeständnis ans Ende.
  • Mal eben kurz nach Paris oder Berlin jeten, nur weil der Flug grad so billig ist.
  • Respektlosigkeit.
  • Insekten essen.
  • Die Chefin um eine Lohnerhöhung bitten.
  • Quad fahren. Das ist lärmig, überflüssig – ausser man ist Waldarbeiter – und lebensgefährlich. Seit ich in Finnland mal in einen Graben gefahren bin und von einem Typen in Camouflageanzug herausgezogen werden musste, steige ich nie wieder auf so ein Ding. Ich werde militant, wenn ich eines sehe.
  • Wohnen mit einer Wohnwand. Die mag zwar grad wieder angesagt sein – aber das ist der Gummibaum auch.
  • Wenn Leute ihre Pasta mit Ketchup oder mit Aromat essen. Das ist nicht nur tabu, das ist Verrat!
  • Zehennägel ausserhalb des Badezimmers schneiden.
  • Pelz tragen.
  • Bei rassistischen Sprüchen die Klappe halten, nur weil man die Stimmung nicht kaputtmachen will.
  • Mehr als einen Wecker pro Person stellen.
  • Vor dem Mittag Alkohol trinken – ausser man hat einen wirklich, wirklich guten Grund.
  • Gespräche über Verdauung, Durchfall. Furzen. Damit kann ich echt nicht umgehen.
  • Thunfisch aus der Dose essen oder Fischfinger aus China – und sich dann öffentlich und lautstark über den japanischen Walfang aufregen.
  • Mich morgens vor dem ersten Kaffee anzusprechen. Wer dieses Tabu bricht, wird es bitter bereuen.
  • Fremde Kinder zurechtweisen.
  • Fremde Kinder nicht zurechtweisen.
  • In der Nase bohren.
  • Selbstgespräche führen.
  • Mit offenem Mund essen.
  • Der Europapark.
  • Ziemlich spiessig, schon klar, aber ich steige nie in ein ungemachtes Bett. Kommt nicht in Frage. Da bin ich streng mit mir selbst. Das zerwühlte Bett wird selbst dann noch gemacht, wenn ich abends schon im Pyjama davor stehe. Das bisschen Ordnung muss sein, gerade vor dem Schlafengehen. Man träumt einfach klarer.
  • Schokolade mit über 70 Prozent Kakao. Sie mag ja gesund sein, schmeckt aber überhaupt nicht.
  • Billig-Eier kaufen.
  • Konfispuren an der Butter hinterlassen – oder Butterspuren in der Konfitüre.
  • Seinen Hund öffentlich küssen und für dieses Sich-Ablecken-Lassen auch noch ein Like auf Facebook oder Instagram erwarten.
  • Wenn man grundsätzlich keine Tiere mag.
  • Velo fahren. Schon als Kind bin ich zur Erkenntnis gelangt, dass es bei uns immer entweder hoch oder runter geht. Und Velo fahren ist nicht nur anstrengend und unpraktisch, sondern auch sehr gefährlich!
  • Eine angefangene Geschichte nicht fertig erzählen.
  • Nicht jede Todsünde ist tatsächlich ein Drama. Manche sollte man sich ruhig ab und zu gönnen (Wollust). Doch Geiz, nein, Geiz ist nicht geil. Geiz ist absolut ungeil. Deshalb: Schämt euch, ihr Trinkgeldknauserer und Rappenspalter! Und wundert euch nicht, wenn das Leben ebenso knauserig zurückschlägt.
  • Sex ohne Liebe.
  • Verabredungen aus Faulheit absagen.
  • Littering! Selbst wenn mir mal ein Kassenzettel aus dem Portemonnaie fliegt und vom Wind davon geweht wird, renne ich ihm nach und werfe ihn in die Abfalltonne. Herrgott, ich entsorge sogar meine Kaugummis!
  • Keine Zeitung abonnieren.
  • Weisses Leder: egal, ob als Sofa oder Stiefel.
  • Einer Arbeitskollegin die Wahrheit über ihre neue Frisur sagen. Es sieht IMMER umwerfend aus!
  • In der Öffentlichkeit heftig miteinander rummachen.
  • Auf den Boden spucken.
  • Kosenamen wie Schätzli, Müsli oder Häsli.
  • Den Exfreund der Freundin daten.
  • Ich hasse es, wenn mich jemand warten lässt und meine Zeit verschwendet. Das ist unverschämt und egoistisch. Nennen Sie mich spiessig, aber ich finde, Verlässlichkeit ist eine unterschätzte Qualität.
  • Ungeschminkt aus dem Haus gehen.
  • Billige, frauenverachtende Pornos schauen. Wenn es nur um die Erniedrigung der Frau geht, bin ich raus.
  • Jemandem den Parkplatz wegschappen.
  • Sich an Warteschlangen vorbeidrängeln.
  • Laut und öffentlich furzen. 
  • Jemanden als «Gutmenschen» beschimpfen.
  • Charity-Sex. Oder: Sex aus Mitleid. Oder: Sex im Sinne humanitärer Entwicklungsarbeit. Gemacht habe ich das schon. Aber eben: not again.
  • Selbstmitleid.
  • Müttern oder Vätern mit Kinderwagen nicht ins Tram helfen.
  • Zitronenlimonade, die nicht Elmer Citro heisst. Erfunden wurde sie 1927 von Oskar Schärli, dem Besitzer des damaligen Kurhauses in Elm. Weder Name noch Rezeptur wurden seither verändert. Warum auch? Schmeckt perfekt!
  • Hardcore-Fussballfans (wie mein Freund), die keinen Match verpassen können.
  • Am Morgen früh im Zug Risotto essen – oder sonst etwas, das riecht.
  • Die letzte Seite eines Buches zuerst lesen.