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Cook It Easy: Alison Romans entspannte Rezepte für Gäste

Food

Cook It Easy: Alison Romans entspannte Rezepte für Gäste

Kommt doch vorbei zum Essen! Was so locker gesagt ist, bringt viele Gastgeber:innen arg ins Schwitzen. Für sie kommt das Kochbuch «Nothing Fancy» von Alison Roman genau richtig.

«In diesem Buch geht es nicht um Show», titelt Alison Roman im Vorwort in dicken Lettern. Gäste zu haben, das ist für die US-Kochbuchautorin, ehemalige «New York Times»-Foodkolumnistin und Bloggerin: einfach etwas kochen, bloss für mehr Leute. Damit hatte sie mich an der Angel. Wir alle kennen das: Gastgeber:innen rotieren atemlos zwischen Küche und apart dekorierter Tafel – und scheitern entnervt an den eigenen Perfektionsansprüchen.

Relax, baby! Alison Romans Mantra zieht sich durch das ganze Kochbuch: Probleme mit dem Zeitmanagement? Entspann dich, halte genug Snacks parat – und niemand merkt, dass der Hauptgang zwei Stunden Verspätung hat. Hautpgang total verunglückt? Humor bewahren und den Pizzaservice bestellen. Mit erfrischend amerikanischer Unbekümmertheit und viel Kocherfahrung coacht Alison Roman durch imposante Gerichte wie geschmorte Rinderbrust mit caramelisiertem Honig und Knoblauch, Schwertfisch mit zerdrückten Oliven und Oregano oder in Kokosmilch geschmortes Poulet mit Kichererbsen und Limette – yes, you can!

Das Poulet ist übrigens Soulfood pur, ich hätte darin baden können. Fast alle der modernen Rezepte sind solche Seelennahrung – Snacks, Salate, Beilagen, Hauptgerichte, Desserts – und nur ganz selten gewinnt die Bloggerin Oberhand: Etwa wenn sie mehr wegen der Farbe als wegen dem Geschmack Kurkuma in den Kuchen gibt oder das Grün der Radieschen knusprig bäckt, was keine kulinarische Offenbarung ist, aber sehr cool aussieht. Ein wenig Show darf sein.

 

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Geröstete Radieschen mit Green-Goddess-Butter

Für 4–6 Personen

Green-Goddess-Butter

125 g weiche Butter
1 Handvoll Petersilie, zarte Blätter und Stiele, sehr fein gehackt
3 EL Estragon, sehr fein gehackt
3 EL Schnittlauchröllchen, sehr fein geschnitten
4 Sardellenfilets (aus dem Glas), sehr fein gehackt
1 Knoblauchzehe, gerieben
2 EL Weissweinessig
grobes Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Gemüse

2 Bund Radieschen oder Babyrübchen mit Grün, gründlich sauber gebürstet und längs halbiert
3 EL Olivenöl
1 Zitrone, halbiert
Meersalzflocken, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für die Green-Goddess-Butter Butter, Petersilie, Estragon, Schnittlauch, Sardellen, Knoblauch und Essig in eine Schüssel geben. Mit einer Gabel quetschen, bis alles gut gemischt ist (alternativ alles im Mixer pürieren). Mit Salz und Pfeffer würzen.

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Radieschen auf einem Backblech mit Olivenöl mischen; auch die Blätter sollten Öl abbekommen. Im Ofen 12 bis 15 Minuten rösten, bis die Radieschen weich und die Blätter gebräunt und knusprig sind. Green-Goddess-Butter auf einer Servierplatte verstreichen. Radieschen daraufgeben und alles mit Zitronensaft beträufeln. Mit Salzflocken und Pfeffer würzen und servieren.

Vorbereiten: Die Green- Goddess-Butter kann bis zu 2 Wochen im Voraus gemacht werden; gut verpacken und kaltstellen. Vor dem Servieren Zimmertemperatur annehmen lassen.

Meine Tipps:

  • Die Radieschenblätter mitzuessen ist ein tolles Statement und sie sind ein ebensolcher Hingucker. Aber unter uns: Das geröstete Grünzeug schmeckt nur mässig
  • Nicht zu enthusiastisch mit Zitronensaft beträufeln, schonscht wirdsch schampar schauer
  • Die Sardellen geben dem Kräuterbutter genau die richtige Dosis umami, um ihn unwiderstehlich zu machen. Damit die Butter nicht ganz so estragonlastig wird, werde ich sie das nächste Mal mit Thymian, Rosmarin und/ oder Basilikum herstellen. Und mit etwas Zitronenabrieb. Zitronenabrieb macht fast alles besser.
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In Kokosmilch geschmortes Poulet mit Kichererbsen und Limette

Für 4–6 Personen

2 kg Pouletteile mit Haut und Knochen
grobes Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 EL Rapsöl
4 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
1 grosse gelbe oder rote Zwiebel, in dünne Ringe geschnitten
2 EL Gochujang (koreanischeChilipaste) oder Tomatenmark
2 EL Ingwer, gerieben
2 EL geriebene Kurkuma oder 1 TL gemahlene Kurkuma
1 EL Kreuzkümmel- oder Fenchelsamen
1/2TL Chiliflocken
2 Dosen Kokosmilch (à 400 ml)750 ml salzarme Hühnerbouillon
2 Dosen Kichererbsen (à 400 g) abgespült und abgetropft
2 TL Fischsauce (nach Belieben)
1 grosse Handvoll Koriandergrün, zarte Blätter und Stiele
125 g Erdnusskerne,geröstet und grob gehackt (nach Belieben)
2 Limetten, geviertelt

Pouletteile salzen und pfeffern.Öl in einem grossen Topf mit schwerem Boden erhitzen. Pouletteile darin mit derHautseite nach unten bei mittlerer Hitze 8 bis 10 Minuten braten, bis das Fett austritt.Wenden und weitere 8 bis 10 Minuten braten, dann auf einen grossen Teller geben.

Knoblauch und drei Viertel der Zwiebelringe in den Topf geben. Salzen, pfeffern und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Minuten anschwitzen, bis alles weich ist. Gochujang, Ingwer, Kurkuma, Kreuzkümmel und Chiliflocken hinzufügen und etwa 2 Minuten rühren, bis die Mischung am Topfboden ansetzt; die Hitze anpassen, damit nichts anbrennt. Kokos – milch und Brühe angiessen und zum Köcheln bringen. Pouletteile und Kichererbsen in den Topf geben und noch einmal salzen und pfeffern. Auf niedrige Temperatur reduzieren, den Deckel auf den Topf legen … und mindestens 45 Minuten die Küche verlassen.

Nach etwa 45 Minuten den Deckel abnehmen. Das Gericht weitere 20 bis 25 Minuten köcheln lassen, bis das Fleisch von den Knochen fällt und die Sauce eingedickt ist. Knochen herausnehmen. Sauce nach Belieben mit Fischsauce würzen. Das Gericht mit den restlichen Zwiebelringen, Koriandergrün, Erdnüssen (nach Belieben) und Limetten servieren.

Vorbereiten: Das Gericht kann bis zu 2 Tage im Voraus gemacht werden; abdecken und kaltstellen. Vor dem Servieren bei niedriger Hitze aufwärmen.

Meine Tipps

  • Nach 45 plus 25 Minuten fielen bei mir die Knochen noch nicht vom Fleisch. Ich empfehle, dieSchmorzeit um bis zu 30 Minuten zu verlängern
  • Jedes Knöchelchen zu finden und rauszufischen, ist eine mission impossible. Statt ewig in der Pfanne rumzuwühlen, lieber alles drinlassen
  • Die Erdnüsse sorgen für eine zusätzliche Geschmacksdimension: Ich habe ganz normale Apéro-Erdnüssli verwendet

 

Randen-Dip mit Baumnüssen

Für ca. 500 ml

500 g Randen
80 ml Olivenöl, plus mehr zumBeträufeln
grobes Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Knoblauchzehe, gerieben
4 EL Baumnuss-, Haselnuss-oder Mandelkerne, geröstet
2 EL Rotwein- oder Weissweinessig, plus mehr nach Bedarf
125 g Crème fraîche oder griechisches Joghurt (10% Fett)
3 EL Dill, grob zerzupft

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Randen in eine grosse ofenfeste Form geben. Mit etwas Olivenöl beträufeln, salzen und pfeffern. Rösten, bis sie so weich sind, dass man sie leicht mit einer Gabel einstechen kann, je nach Grösse 60 bis 70 Minuten. Aus dem Ofen nehmen und so weit abkühlen lassen, dass man sie schälen kann. Dann in kleinere Stücke schneiden.

Randen, Knoblauch, Nüsse oderMandeln, Olivenöl und Essig im Mixer in kurzen Intervallen pürieren, bis die Konsistenz erreicht ist, die man mag. Alison Ronan mag sie nicht ganz glatt, aber streichfähig.Wer sie stückiger oder crèmiger haben will, nur zu.Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, nach Belieben Crème fraîche unterrühren.Mit Salz, Pfeffer und eventuell mehr Essig würzen. In die schönste Schüssel umfüllen, mit mehr Olivenöl beträufeln und mit Dill bestreuen.

Vorbereiten: Der Dip lässt sich bis zu 1 Woche im Vorausmachen; in einem verschlossenen Gefäss im Kühlschrank aufbewahren.

Meine Tipps

  • Gekochte Randen kaufen:So bleibt der Backofen frei für anderes und die Zubereitungszeit verkürzt sich um eine halbe Ewigkeit
  • Ich finde, mit italienischem Knabberzeug wie Sfoglie, Taralle oder Bruschette lässt es sich herrlich dippen. ZurNot auch mit Gemüse, klar

Teekuchen mit Zitrone und Kurkuma

Für eine Cakeform von ca. 25 cm Länge

225 g Mehl
2 TL Backpulver
1 TL grobes Salz
3/4 TL gemahlene Kurkuma
220 g Zucker, plus 2 EL
2 EL abgeriebene Schale von Bio-Zitronen, plus 2 EL frischgepresster Zitronensaft
185 g Crème fraîche odergriechisches Joghurt(10% Fett), plus mehr zum Servieren (nach Belieben)
2 Eier (Grösse L)
125 g Butter, zerlassen
1/2Bio-Zitrone, in dünneScheiben geschnitten, Kerne entfernt
Geschlagener Rahm zumServieren (nach Belieben)

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Cakeform dünn mit Antihaftspray oder Butter ausfetten. Form mit Backpapier belegen und es an den Längsseiten überhängen lassen, damit man den Kuchen nach dem Backen leicht aus der Form heben kann.

Mehl, Backpulver, Salz und Kurkuma in einer Schüssel mit einem Schneebesen verrühren. In einer grossen Schüssel mit den Fingerspitzen 220 Gramm Zucker mit der Zitronenschale verreiben, bis er sich gelb färbt und zitronig riecht. Crème fraîche, Eier und Zitronensaft hinzufügen und mit dem Schneebesen darunterschlagen.

Mit einem Teigschaber die feuchte Mischung kurz unter die Mehlmischung rühren. Zerlassene Butter unterheben. Teig in die Form geben und glattstreichen, mit Zitronenscheiben belegen und mit dem restlichen Zucker (2 Esslöffel) bestreuen.

Kuchen im Ofen 50 bis 60 Minuten backen, bis er goldbraun ist und sich von der Formwand löst. An einem eingesteckten Holzstäbchen darf nach dem Herausziehen kein Teig mehr haften. (Die Zitronenscheiben mit Alufolie bedecken, sollten sie zu dunkel werden.) Vor dem Anschneiden abkühlen lassen. Nach Belieben mit geschlagenem Rahm servieren.

Vorbereiten: Der Kuchen lässt sich bis zu 5 Tage im Voraus backen; fest verpacken und bei Zimmertemperatur lagern.

Meine Tipps:

  • Von der Kurkuma merkt man geschmacklich nichts – aber sie gibt dem Kuchen dieses abartig erfrischende Neongelb (Neon ist diese Saison sowieso grad very trendy)
  • Nicht alle mögen die caramelisierten und etwas bitteren Zitronenscheiben auf dem Kuchen – aber hey, das Auge isst mit

Alison Roman: Nothing Fancy. Entspannt kochen für Freuunde. Der «New York Times»-Bestseller. DK Verlag Dorling Kindersley, 2022, 320 Seiten, ca. 46 Fr zum Beispiel hier nachkaufen.

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