Werbung
Unsere besten Reisetipps für Hamburg – mit Sarah Lau

Reisen

Unsere besten Reisetipps für Hamburg – mit Sarah Lau

  • Text: Sarah Lau
  • Bild: Unsplash; Collage: annabelle

Wo müsst ihr essen gehen, wo könnt ihr günstig übernachten und welche Touri-Falle könnt ihr euch sparen? In unserer Rubrik «Travel Notes» geben wir euch Tipps für eure nächste Reise. Heute: Hamburg mit Redaktorin Sarah Lau.

Der Vibe der Stadt:
Wer hat eigentlich das Gerücht von den unterkühlten Hanseat:innen aufkommen lassen? Die Leute schwätzen durchaus gern, wer will, kommt schnell ins Gespräch – Eigeninitiative hilfreich. Gerade an den rar gesätzen Sonnentagen dreht die Stadt aufs Schönste durch und nutzt jeden Quadratzentimeter fürs kleine Outdoorglück.

Mein erster Eindruck:
Als gebürtige Hamburgerin und Wahlzürcherin sage ich: Die Städte sind sich durchaus ähnlich. Viele Grünflächen, Wasser in der Stadt, altes Geld und Kunstaffinität. Statt Berge ragen halt die Kräne im Hafen empor, auch schön, gerade nachts.

Den Hype wert:
Na und ob.

Kann man sich sparen:
In der Elbphilharmonie zu nächtigen. Da gibt es überall in der Stadt inklusive Speicherstadt weitaus schönere Hotels. In die Elphi selbst sollte man indes unbedingt. Wer keine Konzerttickets ergattert: Einfach eine Besichtigung buchen, atemberaubend.

Das hat mich überrascht:
Wie vielseitig die Stadt gerade jenseits der City ist. Wer es gepflegt mag, flaniert durch die Alsternahen Viertel Eppendorf, Winterhude und Pöseldorf mit hochherrschaftlichen Villen am Fleet, schönen Boutiquen und Restaurants. Alternativer geht es in Elbnähe zu – Ottensen und St. Pauli sind vielleicht nicht die saubersten Adressen, bestechen aber durch Kreativität, Kulinarik und Originale.

Das habe ich gelernt:
Dass sich die Bewohner:innen hier sehr über ihr Wohnviertel definieren. Ist meist eine der ersten Fragen, wobei sich alles in Elbvororte und Alsternähe spaltet. Ich bin Team Elbe, klare Sache! Ach ja: Plattdütsch verstehe ich ebenso wenig wie Urbayrisch.

So schlimm war die Reise für mein Budget:
Natürlich hat es hier am Jungfernstieg auch alles an Luxusboutiquen, 5-Sterne-Hotels und Haubenrestaurants, die das Portemonnaie auf Mikromasse schrumpfen lassen. Man kann aber gerade zwischen St. Pauli und Schanze auch mit kleinem Budget richtig super Urlaub machen. Da hat es coole Hostels und Übernachtungsmöglichkeiten, ebenso wie spitzen Kneipenkost (der Taxifahrertraditionstreff: Erika‘s Eck) und Imbisse (mein aktueller Favorit: Izakaya in der Karolinenstrasse), die nahezu alles anbieten, was es auf diesem Globus zu beissen hat.

Food, den ihr nicht auslassen dürft:
In der Bar Lion bei dem wunderbaren Jörg Meyer seinen Basil Smash bestellen und mit etwas Glück ein paar Geschichten abstauben. Gerade hat er etwas von einem Wassermelonen-Drink namens «La Boum» erzählt – ich bin durstig. Danach ab auf den Ponton direkt am Fischmarkt ins kleine Liberté und bei leicht schaukelndem Wellengang Moules frites verdrücken.

Unbedingt einpacken:
Regenjacke. Nicht umsonst lernen hier schon die kleinsten «Schietbüddel»: Wir sind ja nich’ aus Zucker. Will heissen: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung und ja, der Hamburger Nieselregen geniesst eine zweifelhafte Berühmtheit (fragt mal die Münchner:innen…).

Mein schönstes Erlebnis:
Bei meiner Freundin Janina Krinke lohnt es eh immer, in ihrem Interior-Shop «Bon Voyage» zu stöbern. Das Beste aber ist, dass bei ihr immer die schönste Musik läuft und meist ein Fläschchen Crémant im Kühlschrank wartet. Ich habe dort schon die schönsten Spontan-Apéros mit einem Bunch an netten Stamm-Kund:innen erlebt und kann nur sagen: Die Outdoormöbel vor dem Laden sind nicht nur stylish, sondern auch sehr bequem. Schade nur, dass ich sie nicht mit der Bahn nach Hause nehmen konnte.

Mein liebster Ort:
Gegenüber vom Salt & Silver in der Hafenstrasse hat es ein paar Bänke, die den Premium-Blick auf den Hafen parat halten. Gerade nachts, wenn die Lichter an sind und die unermüdlichen Sounds der Containerverladung rüber wehen, geht mir jedes Mal das Herz auf.

Eine unbeliebte Meinung, aber …:
Ich habe inzwischen keine Lust mehr auf Reeperbahn-Besuche (es sei denn zur Festivalzeit oder um direkt Mojo Club anzusteuern) – ist mir abends gerade am Wochenende einfach zu aggro und hat irgendwie nur noch Ballermann-Appeal.

Abends empfehle ich:
Das alte St. Pauli. Je nach Budget kann hervorragend zwischen Student:innen im Wohler`s Park gespachtelt oder bei Sternekoch Fabio Haebel im gleichnamigen Resto mit nur 16 Plätzen geschmaust werden.

Das bereue ich:
Labskaus bestellt zu haben. Gilt hier als Spezialität und kommt für mich weder wegen der Optik (Typ: Vorgekautes) noch wegen des Geschmacks (Pampe aus Kartoffel, Rindfleisch und roter Beete) kein zweites Mal in Frage.

Der most Instagrammable Spot:
Edmondo, das neue italienische It-Resto in der City.

No-Gos, die ihr vermeiden solltet:
Radler heisst hier Alster, Semmeln sind Brötchen und morgens sagt man Moin und nicht Grüss Gott – auch wenn die Bayern-Preussen-Rivalität längst nicht mehr auf dem Siedepunkt ist, erspart man sich dumme Sprüche.

Bestes Souvenir:
Franzbrötchen. Die nehme ich mir immer frisch vom Bäcker (Gaues!) mit und friere sie daheim ein. Kurz in den Ofen und mein Sonntagsfrühstück ist gerettet.

Da würde ich wieder hin:
In die Strandperle, am besten ganz früh am Morgen, bevor die Horden einfallen. Kaffee trinken, Füsse in den Sand stecken und diesen einzigartigen Elbduft einatmen. Macht glücklich.

Würde ich nächstes Mal (anders) machen:
Nach Entenwerder rausfahren und ein Fahrrad mieten oder auch von Altona die Elbe bis nach Wedel runterspazieren und dort im Beachclub abhängen.

Hoteltipps:

  • Modernes Boutiquehotel: Tortue, Stadthausbrücke 10, 20355 Hamburg. DZ ab ca. 180 Fr.
  • Kuratiert von der Designschmiede Stilwerk garantiert die Villa in Heimhude Wohlfühlfeeling: Stilwerk Hotel Heimhude, Heimhuder Str. 16, 20148 Hamburg, DZ ab ca. 200 Fr.
  • Boardinghouse Clipper, DZ mit Studioküche, Carsten-Rehder-Strasse 71, 22767 Hamburg, ab ca. 150 Fr.

Ausflüge: Klar ist das Touri, aber selbst Einheimische steigen in Abständen auf eine der vielen Barkassen und machen eine Hafenrundfahrt.

Anreise: Entweder mit dem Zug (ein paar Verbindungen sind direkt) oder Flieger, die gehen von allen grossen Schweizer Städten mehrmals am Tag.

Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments